Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Soor-leider lang

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Frage: Soor-leider lang

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Liebe Biggi, nach telefonischer Beratung durch eine Laktationsberaterin habe ich sehr wahrscheinlich einen Soor in den Milchgängen. Bei Lara kann man nichts sehen, bei mir auch nicht.(Es juckt manchmal beim Stillen und danach sehr, so dass ich kratzen muss.) Nun habe ich zunächst nichts unternommen, da es eben nicht immer so juckte. Heute wars dann wieder da und ich habe mir telefonisch das empfohlene Medikament (Flucomazol)aufschreiben lassen. Ich möchte nämlich nicht, dass Lara einen Schaden davonträgt, weil ich nichts mache. Nun musste mein Mann das Rezept abholen und kam mit "Daktar Mundgel" wieder. Begründung des Arztes: Flucomazol kann beim Säugling die Niere oder Leber schädigen. Jetzt lese ich aber bei Daktar Mundgel, dass die Anwendung auf der Brustwarze nicht empfohlen wird, da dort Bläschen entstehen könnten... Was mache ich jetzt? Hast du einen Rat für mich? Liebe Grüße Stella


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Stella, wenn es wirklich ein Soor in den Milchgängen ist, dann wird eine äußerliche Behandlung kaum helfen und Du wirst um die systemische Behandlung (die üblicherweise mit Fluconazol durchgeführt wird) kaum herumkommen. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Lokale Antimykotika Zu den lokal wirksamen Antimykotika zählen Nystatin und Clotrimazol. Sie werden praktisch nicht resorbiert und sind enteral für den Säugling nicht verfügbar. Umfangreiche Erfahrungen mit der therapeutischen Anwendung im Säuglingsalter sprechen gegen ein toxisches Potential. Gleiches gilt für Miconazol (z.B. Daktar), das ebenfalls kaum resorbiert wird. Bofonazol (Mycospor), Croconazol (Pilzcin), Econazol (z.B. Epi-Pevaryl), Fenticonazol (z.B. Lomexin), Isoconazol (Travogen), Ketoconazol (z.B. Terzolin), Sertaconazol (z.B. Mykosert) und Tioconazol (z.B. Fungibacid) sind in der Struktur und Wirkung dem Clotrimazol verwandt aber weniger erprobt. ... Empfehlung für die Praxis: Lokale Antimykotika der Wahl für die Stillzeit sind Nystatin und Clotrimazol. Auch Miconazol ist akzeptabel. Diese drei Mittel sind den anderen o.g. lokal wirksamen Antimykotika vorzuziehen. Falls tatsächlich eines der anderen Mittel zwingend indiziert ist, kann uneingeschränkt weitergestillt werden, wenn nur vorübergehend oder kleinere Flächen behandelt werden Antimykotika zur systemischen Anwendung Systemisch eingesetzt werden heute vor allem Fluconazol (z.B. Fungata) Ketoconazol (Nizoral) und Itraconazol) (z.B. Siros). ... Empfehlung für die Praxis. Falls eine systemische Therapie unumgänglich ist, sollte Fluconazol gewählt werden, das heute wegen allgemein besserer Verträglichkeit dem Ketoconazol vorgezogen wird. Doch auch Fluconazol darf nicht, wie manchmal zu lesen, als harmloses „Wundermittel" z.B. für die Pilzinfektion der Brust betrachtet werden. Im Falle einer unumgänglichen systemischen Behandlung sollte die Einnahme möglichst abends nach der letzten Stillmahlzeit erfolgen. Eine längere Stillpause mit der Gabe von Flaschennahrung ist nicht zu begründen. Eine systemische Behandlung mit Itraconazol, Amphotericin, Griseofulvin, Flucytosin und Terbinafin ist in der Stillzeit zu meiden." Wende dich am besten nochmals an die Laktationsberaterin und rede mit ihr darüber, dass sie eventuell mit dir gemeinsam mit dem Frauenarzt spricht oder aber, ob sie dir einen Gynäkologen nennen kann, der Erfahrung mit Soor an und in der Brust hat. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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