Mitglied inaktiv
Liebe Stillberaterinnen, mein Sohn ist 4,5 Monate alt und hat schon zahlreiche Krankenhausaufenthalte hinter sich, da er blind ist. Die ersten 4 Lebenswochen hat er komplett im Krankenhaus verbracht. In dieser Zeit habe ich Milch abgepumpt, da ich unbedingt stillen wollte. Zuhause hat mir meine Hebamme das Stillen gezeigt und sie war sehr erstaunt, dass er noch die Brust nimmt. Allerdings kann ich nur mit Stillhütchen stillen. Problematisch ist, dass wir anschließend immer wieder ins KH mussten und mein kleiner Sohn immer wieder nüchtern sein musste. Seitdem kann ich ihn fast nicht mehr stillen. Wenn ich ihn nicht innerhalb von 2 Minuten angelegt habe, schreit er wie am Spieß und ist nicht mehr zu beruhigen. Irgendwann schläft er dann vor Erschöpfung ein. Letzte Woche war er dann nach dem KH auch noch verschnupft, da war Stillen überhaupt nicht mehr möglich, so dass ich ihm abgepumte Milch und Fertigmilch geben musste, da ich vor lauter Stress gar nicht mehr genügend Milch hatte. Was soll ich tun? Für mich ist das alles sehr belastend und frustrierend. Ich denke, er ist einfach traumatisiert. Ich überlege, ob es nicht für uns beide besser ist, wenn ich abstille, obwohl ich ihn eigentlich mindestens 6 Monate voll stillen wollte. Was meinen Sie?
Liebe sonne2011, das ist sicher keine leichte Situation und nun auch noch die Stillsorgen. Ich möchte Sie zu allererst einmal virtuell umarmen und Ihnen viel Kraft wünschen. Ich kann verstehen, dass Sie verzweifelt und erschöpft sind. Die Entscheidung, ob Sie jetzt abstillen oder weiterstillen, kann ich Ihnen jedoch nicht abnehmen. Ihr Sohn ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Falls Sie sich zum Abstillen entschließen, kann Ihnen eine Stillberaterin auch hierzu gezielte Tipps geben. Wäre es denn eine Möglichkeit für Sie, dass Sie die Muttermilch abpumpen und diese mit der Flasche geben? LLLiebe Grüße Biggi Welter
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