DKNY007
Hallo, Mein Sohn ist jetzt 5,5 Monate alt und wurde bis vor 2 Wochen voll gestillt. Nun gibt es Mittags etwas Kürbis/Pastinake, ansonsten still ich. Abends lege ich mein Sohn gegen 18:00/18:30 Uhr schlafen und er schläft bis ca 23:30, wobei er die letzten Nächte immer 1x dazwischen kam und trinken wollte, das war sonst nicht so. Er trinkt immer nur 1 Brust. Seit paar Tagen schläft er aber ab Mitternacht, nachdem er 1 Brust getrunken hat nicht mehr ein. Er quickt,erzählt, strampelt und dreht sich im Ehebett. Das geht dann mitunter bis 2h und dann schläft er ein bzw lege ich ihn zurück in seine Wiege aber kurze Zeit später hat er wieder Hunger und will an die Brust, Max. 2h später und dann geht das gleiche wieder von vorn los. Auch lässt er sich oftmals nicht gut anlegen und dreht sich von der Brust weg und macht sich als "C"... Sonst hat er gut getrunken nachts und ist auch gleich wieder eingeschlafen an der Brust. Übern Tag trinkt er auch eher schlecht und ist sehr abgelenkt. Meine Brüste sind dadurch auch sehr voll, weil er sie nicht gut abtrinkt. Bis vor paar Wochen ging das alles prima. Können sie mir weiterhelfen was ich nachts machen kann damit er wieder gut trinkt und einschläft? Vielen Dank.
Kristina Wrede
Liebe DKNY007, ich erinnere mich noch gut an eine Zeit, als mein Jüngster genau dieses Verhalten zeigte. Warum es so ist, kann niemand sagen, Fakt ist: es geht vorbei. Am leichtesten übersteht man diese unruhige Phase, in dem man das Kind auf einer Matratze auf den Boden bettet. So kannst du neben ihm liegen und zumindest dösen, während nicht viel passieren kann. Das Baby kann herumrumoren, aber nicht aus dem Bett fallen.Und Mama muss nicht ständig hin und her. Trotz aller Ratgeber und Besserwisser: Es gibt meist kaum etwas, das getan werden kann, um die Situation an sich zu verändern. Nachts so wenig wie möglich tun, das Licht aus oder stark gedämpft lassen und die Zuversicht nicht verlieren, dass es vorüber geht... das sind meist die besten Maßnahmen. Damit du keinen Milchstau bekommst, kannst du die Brustkompression anwenden. So bekommt er mehr Milch bei gleicher Trinkdauer. Ich hänge dir die Beschreibung unten an. LIeben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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