Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreien im Schlaf

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schreien im Schlaf

CarmenSantDiego

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Hallo liebe Biggi, Vielen Dank das es die Möglichkeit gibt hier Fragen zu stellen. Am kommenden Samstag wird unser Sohnemann 5 Monate alt und er gedeiht prächtig. Er wiegt mittlerweile 9,7kg und trägt Größe 80. Er wurde aber auch mit 60cm und 4380gr geboren. Seit einiger Zeit schläft er sehr sehr unruhig und nicht sehr tief zusätzlich wird er seit gestern schreit er nach etwa 40-60 min schlafen wie am Spieß er macht dabei die Augen nicht auf. Da es so durchdringend klingt nehme ich ihn hoch beruhige ihn und wir legen und wieder hin und ich stille ihn wieder in den Schlaf. Er schläft mehr neben mir im Bett als in seinem Beistellbett und ich bleibe schon seit etwa 1ner Woche oder 2 schon an 18 Uhr bei ihm liegen weil er die Nähe gerade gefühlt so sehr braucht. Mache ich etwas falsch? Sollte er tatsächlich schon allein einschlafen können? Ist das wieder so eine Phase? Mein Mann fragt mich immer wieder das kann doch nicht normal sein... aber das ist es doch oder. Unser Spatz kommt im Wohnzimmer beim abendlichen Fernsehen nicht zur Ruhe und da er sofort wach wird wenn ich den Raum verlassen manchmal auch erst nach 10 Minuten bleibe ich eben bei ihn. Was kann ich meinem Mann sagen. Immer wieder höre ich auch den wird nie jemand außer dir ins Bett bekommen weil ich in eben in den Schlaf stille. Aber ist das denn falsch wenn er das doch zu brauchen scheint? Wir stillen übrigens seit Beginn an alle 2 Stunden


Biggi Welter

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Liebe CarmenSantDiego, wenn es für DICH so okay ist, dann lass Dich nicht verunsichern - Du machst nichts falsch! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen. Genauso wie Du es beschreibst, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Schenke Deinem Baby die Geborgenheit, die es noch so braucht, diese Zeit jetzt wird Dein Baby sein ganzes Leben lang halten und der Grundstein für ein in sich ruhendes Wesen wird jetzt gelegt. Dein Baby fühlt sich sicher und geborgen an Deiner Brust und es lernt, dass es sicher ist bei Dir. Das hat nichts mit Verwöhnen oder Angewöhnen zu tun, Dein Baby wird mit jedem Tag reifer und wird lernen, alleine einschlafen zu können. Vielleicht möchtest Du ein Buch zum Thema lesen? Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Auch das Buch von William Sears, "Schlafen und Wachen", das es z.B. über La LecheLiga Deutschland zu kaufen gibt, kann hilfreich sein. Allein das Wissen kann eine Mutter schon beruhigen, und ihr den Stress nehmen, sie hätte ihrem Kind etwas Verkehrtes antrainiert. Vielleicht hilft Dir auch noch diese Info: Da gibt es etwas, das „Nachtschreck“ oder pavor nocturnus heißt, und vielleicht ist das das, was Deine Kleinen gerade quält? Remo Largo beschäftigt sich in seinem Buch „Babyjahre" mit dem Nachtschreck. Der Nachtschreck ist etwas, was typischerweise im Alter zwischen zwei und fünf Jahren auftritt (kann aber auch danach oder davor sein) und scheint einen Zusammenhang mit dem REM-Schlaf zu haben. Die Kinder können sich anschließend nicht daran erinnern, was ein Trost für die Eltern ist. Nachtschreckattacken sind für die Eltern ein extremes Erlebnis, scheinen aber für die Kinder harmlos zu sein. Die Kinder sollten dann - laut Largo - nicht geweckt werden, sondern nur so begleitet, dass sie sich während dieser Alptraumphasen nicht verletzen können. Herzlichen Gruß Biggi


Mandrej22

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Hallo, Vllt. Kann ich dich was das ins Bett bringen angeht beruhigen. Ich stille meine Tochter auch in den Schlaf und konnte nach 5 Monaten alleine ins Bett bringen nicht mehr. Die Antwort von Biggi war die gleiche wie bei dir, die mir wieder etwas Mut gemacht hat, aber nicht wirklich half. Mein Freund bringt unsere Kleine jetzt seit zwei Monaten mit ins Bett! Und es klappt. Anfangs hat sie etwas protestiert und es war besser, wenn ich nicht Zuhause war(dann gibt es keine Alternative als Papa). Er musste seine Strategie und eigene Routine entwickeln. Ich stille sie in der Regel vorm Schlafen noch einmal und dann wird sie dem Papa übergeben und er startet sein "Programm". Es kann also klappen, wenn der Partner auch wirklich möchte. Mittlerweile kann ich Zuhause entspannt auf dem Sofa liegen. Sie ist jetzt 7 Monate alt. Lg


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