Mitglied inaktiv
Guten Morgen! Meine Tochter wird morgen 14 Wochen alt. Seit ca. 6 Wochen haben wir beim Stillen das Problem, dass sie immer wieder aufhört zu trinken und urplötzlich lauthals anfängt zu schreien. Das kommt nicht jedes Mal vor; meistens tagsüber zwischen mittags und dem frühen Abend. Und auch nicht immer, ca. in 80 % der Stillvorgänge. Wenn sie dabei ihre Beinchen anzieht, gehe ich mal davon aus, dass es sich um Bauchweh handelt. Sind das noch diese Dreimonatskoliken? Und wenn ja, was kann ich denn dagegen tun? Sie ist eine sehr schnelle Trinkerin. Braucht allerhöchstens 8 Minuten und ist dann fertig. Zwischendurch von der Brust abnehmen und bäuern lassen, kann ich sie gar nicht. Dann wird sie so hektisch, dass sie noch viel mehr brüllt und sich gar nicht mehr beruhigt. Zu allem Übel ist sie während einer solchen Attacke meist noch nicht satt und will trotz der Schmerzen (wie ich denke) weiter trinken. Sie nimmt dann einen Zug und schreit wieder und immer so weiter. Das Stillen ist dann für uns ein einziger Kampf und gar keine innige, ruhige Angelegenheit. Ansonsten ist sie ein sehr vergnügtes, liebes und aufgewecktes Kind. Sie lacht viel und weint eigentlich nie. Bei der Geburt hatte sie 3380 Gramm bei 51 cm. Vor 2 Wochen mit 12 Wochen hatte sie 5800 Gramm bei 64 cm. Ich denke schon teilweise, dass sie aufgrund dieser Attacken vielleicht nicht genügend trinkt und etwas zu dünn ist für ihre Größe. Sie hat zwar schöne Speckfalten an Armen und Beinen und Pausbäckchen aber keinen ausladenden Bauch mehr wie im Alter von 4 Wochen. Ihre Windeln sind aber täglich ausreichend nass und sie hat zweimal am Tag Stuhlgang. Kann es sich bei diesem Schreiattacken um die Dreimonatskoliken handeln? Kann es etwas ernsteres sein? Kann ich irgendetwas tun oder müssen wir es aussitzen? Für eine Antwort bin ich sehr, sehr dankbar. LG Nicki und Alyssa *09.12.06
Liebe Nicki, Ihr Kind nimmt ganz hervorragend zu, das muss Ihnen keine Angst machen. Es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohl fühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo ihr zwei! Das kenne ich sehr gut! Mein Sohn und ich haben das auch einige Wochen durchgemacht. Ich war immer klitschnass geschwitzt und mein Sohn auch völlig fertig. Das Problem war, dass er immer zu hastig getrunken hat und deshalb Luft geschluckt hat. Teilweise kam die Milch bei mir auch sehr schnell, so dass er nicht so schnell schlucken konnte. Ich habe ihn während des Stillens immer wieder hochgenommen, damit er ein Bäuerchen machen konnte. Er hat natürlich total protestiert, weil er ja trinken wollte. Aber mit Schmerzen, wegen der geschluckten Luft kann man nicht wirklich trinken. Hat er nämlich mit Luft weitergetrunken, kam dann irgendwann die gesamte getrunkene Milch mit der Luft heraus. Ich bin mit ihm zeitweise durchs Zimmer gelaufen und habe ihn beruhigt (leichtes Klopfen auf den Popo hat immer ganz gut geholfen). Manchmal ging es auch besser, wenn ich im Liegen oder auf dem sofa in "Schräglage" gestillt habe, damit die Milch "bergauf" fließen musste und nicht so schnell kam. Viel Ausdauer weiterhin, bei uns hat es sich von heute auf morgen, leider erst nach ein Paar Wochen wieder gelegt. Krima
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte genau das gleiche Problem mit meinem Sohn, und teilweise immer noch und er ist schon über drei Mon. alt. Du musst einfach durchhalten! Wenn deine Tochter auch so die Beinchen anzieht, dann ist es ganz bestimmt die Luft im Bauch! Die muss raus! Unser Sohn hat auch immer geschrien wie am Spieß, aber wenn er dann das Bäuerchen gemacht hat, ging es ihm besser und mit der Zeit kannte er das gar nicht mehr anders. Ganz ehrlich, Hut ab vor denen, die in den ersten Monaten die Stillmahlzeiten ohne dieses Geschrei zwischendurch schaffen, denn es ist ganz normal, dass Kinder Luft mitaufschnappen beim Trinken, besonders wenn die Milch stark fließt, was bei dir auch sein kann. Bei mir war es so. Immer wenn deine Tochter schreit, nimm sie lieber hoch und trag sie rum, probier alles aus, ihr werdet eure Lieblingsposition mit der Zeit finden. Mein Mann hat es immer sehr gut gemacht, indem er auf den Rücken geklopft und dem Kleinen beruhigend zugeredet oder immer das gleiche Lied vorgesungen hat, kam das Bäuerchen, ging es mit dem Trinken weiter, das Stillen braucht dann eben viel Zeit. Lass dich vom Geschrei nicht beeindrucken, wenn Luft im Bauch deiner Tochter ist, tut es ihr einfach weh und da bringt es nichts sie weiter trinken zu lassen, es tut nur noch mehr weh, lass sie immer zwischen durch, sobald sie schreit aufstoßen. Mit der Zeit wird sich das schon legen, sie wird immer tüchtiger und geschickter werden beim Trinken und in ein paar Monaten habt ihr das Problem nicht mehr! Halte durch!
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