Mitglied inaktiv
Henry ist 15 Wochen alt und wird voll gestillt. Seit gut einer Woche unterbricht er sein Trinken nach 3-6 min und schreit. Halte ich ihm die Brust wieder hin, saugt er hektisch und läßt nach einigen Zügen los um weiter zu schreien. Manchmal trinkt er nach einigen Minuten ruhig weiter, manchmal geht es aber auch immer so weiter mit Loslassen und Schreien bis ich aufgebe. Ich habe die Sorge, daß er nicht genug Milch bekommt, die Tinkintervalle sind jedoch nicht kürzer geworden (5 Mahlzeiten/Tag, alle 3-4 Std., nachts schläft er durch oder läßt sich bei Aufwachen ohne Anlegen beruhigen) Was kann dieses Verhalten ährend des Stillens bedeuten?
? Liebe Anna Maria, es kann ganz verschiedene Ursachen haben, dass sich Henry so verhält. Um auszuschließen, dass es nicht einen medizinischen Grund für sein Verhalten gibt (z.B. Halsschmerzen oder Ohrenschmerzen), sollten Sie Ihren Sohn vorsichtshalber vom Kinderarzt anschauen lassen. Gegen eine krankheitsbedingte Ursache spricht allerdings, dass es nachts keine Probleme gibt, doch Vorsicht ist immer besser als Nachsicht. Bekommt Ihr Sohn einen Schnuller oder eine (gelegentliche) Flasche? Wenn ja, dann können diese künstlichen Sauger die Ursache für das Loslassen und Schreien sein. Künstliche Sauger (auch Schnuller und Stillhütchen) verlangen eine komplett andere Saugtechnik als das Trinken an der Brust. Nun gibt es Kinder, die mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht zurechtkommen und dann Probleme beim Anlegen machen. Bei einem empfindlichen Baby kann schon eine einzige Flasche oder auch ein nur ganz kurzfristiger Schnullergebrauch zu einer solchen Saugverwirrung führen. Erstaunlicherweise trinken viele saugverwirrte Babys im Halbschlaf dann doch noch gut an der Brust. Falls Ihr Sohn also künstliche Sauger bekommt, sollten Sie diese probehalber für einige Zeit weglassen und beobachten, ob sich das Saugverhalten wieder bessert. Eine weitere Möglichkeit ist ein zu starker Milchspendereflex. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Sohn? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Baby weiterhin genügend nasse Windeln hat und auch sonst alle Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby zeigt. Ich hoffe, der lange Text hat Sie jetzt nicht erschlagen, aber versuchen Sie es einmal mit diesen Tipps und sollte es nicht besser werden, melden Sie sich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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