Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, nachdem sich das Theater nun schon zwei Wochen hinzieht, bin ich langsam ratlos und entnervt. Unsere Tochter ist gute 11 Wochen alt und im großen und ganzen sehr unkompliziert. Aber seit einiger Zeit ist vorallem abends der Wurm drin. In der Zeit zwischen 17/18 und ca. 23 Uhr will sie im ein bis eineinhalb Stundentakt gestillt werden (tagsüber und dann in der Nacht sind ca. 4 - 6 Stunden dazwischen) und schläft dazwischen nicht mehr richtig (nur mal auf dem Arm, aber keinesfalls in ihrem Bettchen). Gegen 23 Uhr gehen wir dann ins Bett und sie kommt mit. Da stille ich sie dann so lange im Liegen, bis sie endlich einschläft. Ich komme mir da irgendwie mißbraucht vor. Kann sie tatsächlich so viel Hunger haben? Sie nimmt keinen Schnuller und keine Flasche und ich werde den Verdacht nicht los, daß immer wenn sie nicht einschlafen kann (das passiert gelegentlich auch tagsüber, da rette ich mich dann oft mit dem Tuch) sie an die Brust will. Gibt es einen Trick, wie ich sie an den Schnuller gewöhnen kann, mit dem sie sich vielleicht beruhigen kann? Ich bin Dir jetzt schon für jeden Rat sehr dankbar! Viele Grüße Maren
? Liebe Maren, umgekehrt wird ein Schuh daraus:-). Es ist keineswegs so, dass die Brust als Schnuller „missbraucht" wird, sondern umgekehrt: der Schnuller ist eine Brustattrappe. Schon vor langer Zeit wurde erkannt, dass Saugen beruhigend wirkt und deshalb - weil der Mensch anscheinend für Alles und Jedes ein „Ding" oder eine Maschine braucht - wurde eine Brustattrappe = Schnuller erfunden. Notwendig ist ein Schnuller nicht. Unzählige Kinder werden ohne Schnuller groß und können ihr Saugbedürfnis komplett an der Brust stillen. Für dieses Trost- und Beruhigungssaugen gibt es sogar einen wissenschaftlichen Ausdruck, das non-nutritive Saugen. Wenn du daran denkst, deinem Kind einen Schnuller anzutrainieren, dann solltest Du dir über das Folgende im Klaren sein: Es ist nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt. Ein Tragetuch ist hier von großem Vorteil. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Ich weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie gravierend sich die Geburt eines Kindes auf das eigene Leben auswirkt und wie extrem sich die Situation in den ersten Wochen und Monaten darstellen kann. Doch ebensogut weiß ich, dass es sich lohnt, auf das Kind einzugehen und ihm nicht beizubringen, dass es sich mit einem „Ding" beruhigen soll, sondern liebevolle Zuwendung erfährt und lernt, dass Menschen vor den Dingen kommen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Maren! Das ist bei uns ganz genauso. Paul ist heute genau 2 Monate alt, nimmt auch keinen Schnulli, schläft auch nicht allein und hängt abends auch 1 Stunde an der Brust bevor er einschläft ;o). Mich stört aber nicht das er abends meine Brust anscheinend zur Beruhigung "missbraucht". Hast Du schon einmal über das Wort "STILLEN" nachgedacht? Es hat für mich auch sowas von Trösten und Beruhigen in sich, ansonsten könnte es ja auch "FÜTTERN" heißen oder? Ich denke das es irgendwann von alleine vorüber gehen wird. Liebe Grüße Uschi (die dann wieder mal Dauerstillen gehen wird *hihi*)
Mitglied inaktiv
Hallo, bietet doch den Nucki immer wieder an. Unsere Tochter (3 Wochen) hat ihn jetzt ganz gern zum Beruhigen. Habe einen tollen Tip von meiner Freundin. Stecke den Schnuller eine Weile in deinen BH, so richt er nach Dir und schmeckt veilleicht sogar nach Muttermilch! Viel Glück! Diane und Celina
Mitglied inaktiv
einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Obwohl ich gar nicht sicher bin ob ich ihm den Nuckel überhaupt angewöhnen möchte. Wie ist das eigentlich? Werden Babys die keinen Schnuller nehmen automatisch Daumenlutscher???? Liebe Grüße Uschi
Mitglied inaktiv
Nein, Kinder die keinen Nuckel nehmen werden nciht automatisch Daumenlutscher! Julian z.B. hat nie eine Flasche oder einen Nuckel bekommen bzw. genommen. Er ist jetzt fast 16 Monate und nuckelt nicht am Daumen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Kind sein Saugbedürfniss bei Dir an der Brust stillen kann... Liebe Grüsse Manu mit Julian
Mitglied inaktiv
Liebe Uschi, dazu kann ich nur sagen, dass meine Tochter weder einen Schnuller noch ein Kuscheltier noch den Daumen genommen hat. Ich hatte sie 10 Monate gestillt und ich nehme an, dass es ihr an Nähe und Wärme und Brust genug war, denn sie hat sich keinen Ersatz gesucht. Gruß Sabine
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