Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schlechtes Gewissen Abstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schlechtes Gewissen Abstillen

Kaara

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Liebe Biggi, Mein Sohn ist mittlerweile 25Monate alt und stillt nach wie vor tagsüber wie nachts. Von Anfang an unserer Stillbeziehung stand für mich fest, dass ich ihn den Zeitpunkt des abstillens entscheiden lasse, solange es mir gut geht mit dem stillen. Nun ist es so, dass ich im Sommer gerne anfangen möchte wieder schwanger zu werden und deshalb weniger stillen möchte. Denn ich sehe bei Freundinnen, die auch noch stillen, dass sie nicht schwanger werden. Ich mache mir viele Gedanken über das wie und wann. Mein Sohn kann tagsüber wunderbar ohne Brust sein, auch einschlafen, wenn ich nicht zugegen bin. Wenn wir zusammen sind schläft er beim stillen ein und stillt tagsüber bei Ruhebedürfnis, Trost oder Gewohnheit/Langeweile. Nachts wacht er 1-4 x auf und schläft dann beim stillen wieder ein. Essen tut er gut und gerne. Also eigentlich sollte das abstillen /reduzieren kein Problem sein. ABER ich habe ein total schlechtes Gewissen. Ich sehe wie wichtig das stillen für ihn ist, er wird es nicht einfach so aufgeben, das jsz mir bewusst. Ich habe Angst, dass er einen Knacks bekommt wenn wir gegen seinen Willen am stillen etwas ändern. Aber ich merke, dass ich immer öfters genervt bin und das ist ja auch dysfunktional. Was kann helfen? Hast du einen Rat? LG, Laara


Biggi Welter

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Liebe Kaara, Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und wenn sich einer nicht mehr wohl fühlt, müssen Lösungswege gesucht werden. Möchtest Du nur wegen einer neuen Schwangerschaft abstillen? Wenn ja, kannst Du auch erst einmal abwarten, denn ich kenne unzählige Mütter, die auch in der Stillzeit schwanger geworden sind. Stillen hat zwar eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss“. Wenn Du allgemein stillmüde bist, dann ist es Dein gutes Recht, die Situation zu verändern und Du kannst klare Regeln festlegen. Manche Meter beginnen damit, dass sie nur noch zum Einschlafen stillen oder wenn es dunkel ist oder am Morgen. Lass am besten die Zeiten wegfallen, die Deinem Kind nicht ganz so wichtig sind. Bei Langeweile z.B. kannst Du Dein Kind ablenken und ihm eine Alternative zur Brust anbieten. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Deinen Sohn eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Wichtig ist, dass Du Dir möglichst viel Zeit lässt und Deinem Sohn auch seine Trauer (und auch Wut) zugestehst, denn für ihn wird die Umstellung nicht ganz einfach. Er wird sie jedoch schaffen, wenn Du ihn liebevoll begleitest und Du musst ganz sicher kein schlechtes Gewissen haben! Herzlichen Gruß Biggi


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