liebe biggi,
meine kleine tochter ist 8 monate alt und schläft seit ihrer geburt NIE länger als 2 stunden am stück. oft wacht sie sogar nach 1 stunde wieder auf und lässt sich dann auch nur in den schlaf stillen. das stillen ist in ordnung, das machte meine große tochter (jetzt 2 jahre und 2 monate) früher auch so, und irgendwann, mit 18 monaten ging es dann auch so.
ich habe mit sicherheit nie ein kind erwartet das durchschläft, aber alle 2 stunden ist für mich langsam grenzwertig. wir schlafen mit ihr im familienbett (sonst wärs noch schlimmer, sie tolerierte nicht mal das angeschobene zu mir hin völlig offenen babybett, das gleich hoch war wie meine matratze).
ich hatte ja die hoffnung, das es sich zumindest etwas bessert mit einführung der beikost. die kriegt sie seit etwa 8 wochen. aber sie ist ganz wenig, sie kann zwar problemlos vom löffel essen, steckt sich brotstückchen etc. auch selbst in den mund, aber es sind minimale mengen. sie ist aber sehr gut genährt, deshalb finde ich es noch nicht schlimm.
am tag schläft sie auch ganz wenig max. 1,5 stunden auf 2 schläfchen verteilt.
nachts sien es etwa 12 stunden, mit rund 6-8 unterbrechungen.
ich kann bald nicht mehr, zumal ich ja tags auch nie schlafen kann wegen meiner "großen".
kannst du mir mut machen, daß es ich ändert? oder hast du einen rat für mich?
die einzigen male, an denen sie mal etwas länger schlief, waren als sie krank war und ein paracetamollzäpfchen bekommen hatte, da waren es dann mal 3 stunden...
liebe müde grüße von
angelika
Mitglied inaktiv - 21.11.2001, 23:09
Antwort auf:
schlafen....essen...
?
Liebe Angelika,
offensichtlich gehört deine kleine Tochter zu den Babys, die höhere Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit haben als ein „durchschnittliches" Kind. Auch wenn es sich Eltern mit einem „pflegeleichten" Baby nicht vorstellen können, es gibt solche Kinder, die von ihren Eltern sehr viel mehr verlangen. Dr. William Sears nennt diese Kinder „High-Need-Babys" zu deutsch „Babys mit erhöhten Bedürfnissen" oder „24-Stunden-Babys".
Es gibt auch für diese Kinder kein Patentrezept, doch einige Dinge, die das Leben einfacher machen.
Als erstes ist es ganz wichtig, dass Du dir nicht einredest (einreden lässt), dass Du etwas falsch machst. Es ist nicht dein Fehler, dass dein Baby so ist, wie es ist. Und dann ist es wichtig, dass ihr euch Tage und Nächte so einfach wie möglich macht.
Den ersten Schritt dazu hast Du mit schon damit getan, dass ihr im Familienbett schlaft. Wie Du richtig bemerkst, wären die Nächte dann noch anstrengender. Vielleicht könnt ihr auch einmal versuchen, ob nicht dein Partner einen Teil der Nachtschicht übernehmen kann. Viele Väter können ihre Babys auch ohne Brust hervorragend beruhigen.
Gibt es die Möglichkeit, dass jemand dich bei der Hausarbeit entlastet? Könnest Du vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit deinem Kind zu beschäftigen, so dass Du etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden könntest?
Scheue dich nicht, jede Unterstützung, die Du bekommen kannst anzunehmen. Reduziere die Hausarbeit so weit wie möglich und habe kein schlechtes Gewissen, wenn Du dich auch während des Tages einmal zum Ausruhen (gemeinsam mit deinem Kind) hinlegst.
Wenn es einen Weg gibt, dass Du wieder mehr Zeit für dich finden kannst und so zu etwas Erholung kommst, sind die häufigen Stillzeiten in der Nacht unter Umständen nicht mehr so ein großes Problem.
Zum Schluss noch ein Lesetipp (falls Du dazu Zeit hast): „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears. Dr. Sears erklärt, warum es Babys gibt, die anstrengender sind als andere und wie der Alltag mit diesen Babys „mit erhöhten Bedürfnissen" einfacher werden kann. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin erhältlich.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.11.2001