Gehli
Hallo Biggi, ich hatte dich letztes Jahr schon angeschrieben weil ich Fragen zur Relaktation hatte und du hast mir auch super geholfen. Nun habe ich vor 8 Wochen einen Sohn zur Welt gebracht und habe wieder ein "Stillproblem"... nun ist es aber so das ich von Anfang an zu viel Milch hatte mit der mein Sohn nicht ganz klar kam, weil er beim saugen zu viel abbekommen hat und sich jedes Mal verschluckt hatte. Hinzu kamen fürchterliche Bauchschmerzen und die ersten Wochen waren echt die Hölle für ihn. Ich hab immer wieder Milch abgepumpt und sie ihm dann mit der Flasche gegeben, weil er somit viel weniger Luft geschluckt hat und es ihm besser ging. Da ich aber nicht die zeit habe (bedingt durch die Tochter 14 Monate alt) in kurzen Abständen abzupumpen ist meine Milch deutlich weniger geworden. Natürlich habe ich meinen Sohn immer wieder angelegt aber er kam immer weniger mit der Brust klar. Erst fing es an das er wirklich von Freitag abend bis Montag früh die brust komplett verweigert hat obwohl sich unser Alltag wirklich in keinster weise am Wochenende verändert hat. Das ging jetzt gute 4 Wochen so, das am Wochenende das anlegen unmöglich war! Wenn ich angelegt habe dann hat er wie wild gebrüllt, wollte nicht ansaugen, nicht einmal nuckeln. Er hat schon beim öffnen des bhs angefangen zu schreien. Wenn die brust näher kam oder ich versucht habe anzulegen dann hat er nur noch mehr gebrüllt und mit den armen um sich geschlagen. Kaum war dann das Wochenende vorüber konnte ich ihn anlegen, er hat aber nicht wirklich effektiv gesaugt. Für mich war das aber schon beruhigend das er die brust wieder angenommen hat. Nun hat aber schon vor dem letzten Wochenende das "normale Wochenende Drama" angefangen. Jetzt kann ich tun was ich will, er weigert sich absolut die brust anzunehmen. Ich muss dazu sagen, dass ich ihn oft auch veräppeln musste damit er die brust nimmt, indem ich ihm milch aus der Flasche auf die brust und in seinen mund getropft habe. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Ich habe deine tipps aus anderen antworten befolgt, habe versucht im gehen bzw. stehen zu stillen aber das klappt nicht weil 1. meine brüste zu groß sind und ich ihn ganz tief halten muss, dadurch hat er aber keine gute Position und das Problem das er schreit und um sich schlägt ist immer noch da. Unterschiedliche stillpositionen hab ich auch ausprobiert. Auch im Halbschlaf, aber dann ist er sofort wach, sobald er merkt das es nicht die flasche ist. Ich bin nicht nur verzweifelt, ich bin frustriert und echt auch deprimiert :-( das macht sich auch in der Familie langsam bemerkbar. Ich wollte dieses mal alles richtig machen und die blöden Flaschen weg lassen aber wie du siehst hab ich es nicht geschafft. Mit pre zufüttern muss ich auch seit einigen Wochen weil eben durch das seltene pumpen und seine Abneigung die Milch nicht mehr in der Menge da ist um ihn satt zu bekommen. Es ist ein sehr langer Text und ich hoffe das du mir nochmal helfen kannst. Ich möchte nicht abstillen, ich möchte auch nicht die muttermilch aus der flasche geben, denn das ist im Prinzip so wenig das ich es eigentlich ganz lassen könnte. Mein größter Wunsch ist es, ihn richtig stillen zu können. Deshalb habe ich mir überlegt ob ich mir dieses brusternährungsset kaufen soll. Ich weiß nicht inwieweit das helfen könnte, da es bei meinem Sohn nicht so ist das er saugt aber zu wenig Milch bekommt sondern das er ja überhaupt nicht wirklich weiß was er mit der Brust anfangen soll. Ich würde alles tun, wirklich alles um ihn wieder an die brust zu gewöhnen. Ich hoffe so sehr, dass du positive Worte für mich hast und noch Hoffnung besteht. Grüße dich herzlich Gehli
Liebe Gehli, es besteht sicher Hoffnung, aber dir muss absolut bewusst sein, dass das für Euch beide enormen Stress bedeutet, denn dein Kind ist saugverwirrt und KANN nicht mehr korrekt und effektiv trinken. Wenn Du dich jetzt für das Bruternährungsset entscheidest, dann bedeutet das für Euch beide harte Arbeit und es gibt kein Hin und Her mehr. Du kannst es schaffen, aber Du musst es wirklich wollen und brauchst Zeit und viel Geduld. Dein Kind wird ein Weilchen brauchen, bis sie die korrekte Saugtechnik an der Brust gelernt hat - sofern dein Kleiner überhaupt noch bereit ist, sich darauf einzulassen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel erhältlich ist. In der Regel wird bei solch einer Relaktation mit dem so genannten Brusternährungsset gearbeitet. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo, Meine Tochter ist 2 Wochen alt. Sie war nach der Geburt 3 Tage in der Kinder Klinik (Atemdepression aber alles in Ordnung) und hat dort die Flasche bekommen. Wenn ich zu Besuch kam, habe ich sie angelegt und es hat okay geklappt , aber ich hatte noch keine Milch. Zu Hause habe ich angefangen sie öfters anzulegen, zu pumpen und danach ...
Hallo Biggi, ich stille meinen 5 Monate alten Sohn eigentlich voll. Allerdings hatte ich Anfang dieser Woche einen wichtigen Termin, weshalb ich halbtags nicht da war. Weil er die Flasche natürlich kaum gekannt hat, hab ich ihm ein paar Tage davor schon versucht die Flasche zu geben. Der größte Fan war er nicht unbedingt davon, aber er hat zuminde ...
Liebe Frau Welter, mein erster Sohn hat nie einen Nuckel genutzt, von daher habe ich bisher keine Erfahrung mit künstlichen Saugern. Da er aber sehr lange ausschließlich meine Brust zur nächtlichen Beruhigung nutzte und wir nur mit sehr viel Anstrengung nach über drei Jahren abstillen konnten, war der Nuckel bei meiner zweiten Tochter (3,5 Monat ...
Hallo! Mein Baby (3 Monate) hat eine Saugverwirrung da uns nach der Geburt direkt Stillhütchen+Flasche gegeben wurde. Somit konnte meine Tochter das richtige saugen an der Brust nie erlernen. Ich habe es jetzt geschafft, dass meine Tochter seit einigen Tagen wieder die Brust nimmt und ich stille sie mit dem Brusternährungsset (meine Milch is ...
Hallo, meine Tochter (9 Wochen alt) hat scheinbar eine Saugverwirrung. Sie dockt kurz an der Brust an, lässt sie dann aber gleich wieder los und dreht den Kopf weg, um dann sofort wieder anzudocken. Das kann ewig so gehen, obwohl sie Hunger hat. Ab und zu trinkt sie ein paar Schluck. Nachts geht das Trinken meist gut. Ich habe auch schon versucht ...
Guten Tag Frau Welter, Meine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt und sie will keine Brust mehr trinken. Am Anfang nach offenen Brustwarzen habe ich ihr 3 Wochen Flasche gegeben. Ich hatte keine Ahnung von der Saugverwirrung und jetzt sie will nicht mehr die Brust nur Flasche. Ich habe mit einem Brusternährungsset probiert ( von Medela) hat nicht gek ...
Hallo biggi :) meine kleine ist jetzt 2 Wochen jung und aufeinmal schafft sie es nicht mehr anzudocken. Am Anfang hat es super geklappt mit dem stillen bis auf das sie eingeschlafen ist aber jetzt kann sie garnicht mehr andocken. Ich gebe ihr die brust sie sucht auch nach ihr wimmelt mit dem kopf aber schafft es nicht die brust zu nehmen. Sie w ...
Hallo... Ich bin ziemlich fertig... Das Stillen hat von Anfang an Probleme bereitet. Mein Kleiner (13. Wochen) hat gut gesaugt, ich habe ihn aber anscheinend von Anfang an nicht richtig angelegt, was zu extrem Wunden Brustwarzen führte. Nach den ersten Tagen zu Hause mit stündlichen Anlegen und extremen Schmerzen, konnte ich nur noch mit Stillh ...
Mein Kind hat eine Saugverwirrung entwickelt da es Trinkschwach auf die Welt gekommen ist, bis zur 4. woche hat es abgepumpte Muttermilch mit der Flasche bekommen und gelegentlich gestillt mit Stillhütchen was aber nicht sehr effizient war. Mittlerweile funktioniert es eine Woche lang immer mehr mit dem Stillen, heute zum ersten mal keine Flasche. ...
Hallo Mein kleiner ist jetzt 5 wochen alt. Aufgrund von Gelbsucht mussten wir schon nach der Geburt in der Klinik zufüttern, dort fütterten wir mit Flasche zusätzlich Mit dem Stillen hat es dann nie so wirklich gut funktioniert so dass die Gelbsucht wieder kam und wir wieder zufüttern mussten, als wir die Gelbsucht dann im Griff hatten, h ...