Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist inzwischen 7 1/2 Monate alt und möchte am liebsten immer noch voll gestillt werden und braucht "seinen Busen". Ich hätte nun gleich einige Fragen zum "Saugbedürfnis" eines Kindes: Mittags bekommt mein Sohn inzwischen feste Kost (Gemüse-Gläschen) mit Nachspeise (Obst). Er besteht aber danach nach wie vor auf "seinen Busen". Er verweigert jegliche Flüssigkeitsaufnahme (weder per Fläschen, noch per Glas - weder Wasser, noch Tee oder Saft). Er hat inzwischen zwar gelernt, aus der Trinktasse zu trinken, aber jeweils nur 1 bis 2 Schluck. Danach klammert er sich an mein T-Shirt und will "seinen Busen". Wir haben schon versucht, daß ihm der Papa was gibt, wenn ich inzwischen aus´m Zimmer gehe, aber da will er gar nicht. Wie könnte ich ihn "überzeugen", was zu trinken? Ich möchte nicht vollständig abstillen, sondern ihn nur langsam an "was anderes" gewöhnen. Ist er etwa noch nicht so weit? Wie würdest Du´s anstellen? Auch in der Nacht kommt er jetzt öfters: Meistens 1 Stunde nachdem ich ihn in´s Bett gebracht habe und danach (wenn ich pech habe - gähn!) manchmal alle 2 Stunden. Er läßt sich meistens nur durch Stillen beruhigen, ganz selten duch "gut zureden". Er trinkt dann im Halbschlaf (so habe ich das Gefühl) Unmengen. Auf alle Fälle ist morgens seine Windel ganz schwer. Wir haben unseren Sohn übrigens inzwischen die ganze Nacht bei uns im Bett (in der "Besucherritze"). Wie könnten wir ihm helfen, ruhiger zu schlafen? Was meisnst Du - ist es normal, wenn er sich in der Nacht so "vollaufen" läßt? Außerdem wär ich auch dankbar, mal wieder schön durchschlafen zu können. Aproppos "Schlafen": Da habe ich noch ein Problem in Sachen "Saugbedürfnis". Mein Sohn ist tagsüber und auch abends ganz schwer ins Bett zu kriegen. Wenn möglich lege ich ihn immer zur gleichen Zeit hin und versuche, immer das gleiche "Ritual" einzuhalten. Es dauert dann mindestens eine halbe Stunde, bis er schläft. Er ist zwar hundemüde (und reibt sich die Augen), entwickelt aber einen unglaublichen Bewegungsdrang (mit Händen und Füßen schlagen, umdrehen und wieder zurück). Anfangs machte mich das auch ganz nervös, aber jetzt habe ich das Gefühl, als wäre ich ruhig genug, es wird aber nicht besser. Er schläft dann meistens an "seinem Busen" ein. Habe ich da einen "großen Fehler" gemacht, daß ich ihn "in den Schlaf Stille"? Hast Du hier auch eine Antwort, wie "wir" leichter einschlafen könnten? Vielleicht weißt du ja eine WEB-Seite über Schlafprobleme? So, das waren jetzt gleich ganz ganz viele Fragen auf einmal, aber ich denke doch, daß alles irgendwie zusammengehört. Wie lange kann bei Kindern das "Saugbedürfnis" anhalten? Ich möchte jetzt zwar auf alle Fälle weiterstillen (obwohl ich hier kein Verständnis in meinem Umfeld bei Verwandten oder Bekannten finde), aber brauche eine "schonende" Lösung für mich und mein Kind. Vielen Dank schon mal im voraus! Ciao - Eva
? Liebe Eva, weder als Mutter noch als Stillberaterin kann ich bei deinem Kind ein wirkliches Schlafproblem erkennen. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby an der Brust der Mutter einschlafen will und überhaupt in ihrer Nähe sein mag. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Unsere Kinder kommen mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt wie vor Tausenden von Jahren. Alleine sein bedeutet für sie Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys „begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch „nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Dein Baby zeigt dir doch ganz deutlich, dass es noch nicht so weit ist, allein zu schlafen, es braucht einfach noch Zeit und eure Zuwendung und Nähe. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Doch es sollte nicht alleine weinen müssen, sondern wenn es weinen muss dabei spüren können: ich bin nicht alleine, da ist jemand für mich da. Vielleich besorgst Du dir einmal das Buch „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears. Darin wirst Du zwar kein Patentrezept finden, wie Du dein Kind daran gewöhnst alleine zu schlafen, aber Tipps für ruhigere Nächte für die ganze Familie und Erklärungen, warum Kinder nun mal anders schlafen als Erwachsene. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL-Stillberaterin und im Stillshop erhältlich. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass ein Baby in diesem Alter nachts noch sehr viel an der Brust trinkt. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings"‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem „modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Es hat nun wenig Sinn zu versuchen, die Bedürfnisse des Kindes verändern zu wollen, denn das geht nicht bzw. wenn die Bedürfnisse ignoriert werden, dann resigniert das Kind vielleicht über kurz oder lange, aber sinnvoll ist dies nicht. Geschickter ist es, einen Weg zu finden, der einerseits den Bedürfnissen des Kindes und andererseits den Bedürfnissen der Mutter nach Erholung gerecht wird. Genau so, wie dein Kind alleine (ein)schlafen wird, wenn es dazu reif ist, wird es auch lernen aus dem Becher zu trinken. Wie so oft heißt das Zauberwort „Geduld". Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit Solange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt auch die Muttermilch als Flüssigkeitszufuhr, dennoch ist es sinnvoll, parallel zur Beikost den Becher mit Wasser einzuführen. Flasche oder spezielle Trinklernbecher sind nicht notwendig. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen vielen Dank für Deine Antwort!!! Gerade heute hatte ich so einen "Ich-will-nicht-mehr-Tag". Meine Mutter und meine Schwiegermutter (gleichzeitig) wußten alles über´s Stillen wieder besser (obwohl Sie nie gestillt haben - ich dachte schon, jetzt bleibt mir die Milch weg), ich hatte etwa 2 Stunden Schlaf (aber nicht am Stück - ...gr), mein Sohn war auch den ganzen Tag unruhig (wegen mir wahrscheinlich), ich hab´ inzwischen Kopfschmerzen, etc., etc., na Du weißt schon....einer solcher Tage halt. Deine Antwort hat mir gerade jetzt so gut getan - DANKE! Endlich hat mich jemand in meiner Situation bekräftigt, ich weiß jetzt, daß ich nicht alles falsch gemacht habe. Und weißt Du was: Es ist jetzt 20.00 Uhr. Ich lege mich jetzt zu meinem "Mausebären" in´s Bett zum Kuscheln und laß´ heute mal das Haus unaufgeräumt und das Geschirr dreckig (´s ist mir doch egal!)! Gute Nacht!!! Und nochmals VIELEN DANK!!!
:-))))))))))))))). Ich wünsch dir ein schönes Kuscheln, eine gute Nacht und neue Kraft für morgen. Irgendwann wirst Du an diese Zeit voller Stolz zurück denken und wirst wissen, dass Du für dein Kind da warst, als es dich gebraucht hat. LLLiebe Grüße Biggi
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