Mitglied inaktiv
Meine Tochter wird bald 10 Monate, ich habe 6 Monate voll gestillt und seither zusätzlich zur Beikost nach Bedarf. Sie trinkt noch etwa 3 mal tagsüber, zum einschlafen und 3-4 mal nachts. Ich möchte noch stillen bis sie ca. 1 Jahr alt ist und danach aufhören. Wie kann ich das schonend für sie machen? sollte ich schon langsam damit beginnen und wie am besten? Sie braucht die Brust oft zur Beruhigung und zum einschlafen. Ohne stillen schläft sie nicht und lässt sich auch sehr schwierig beruhigen. Weinen lassen möchte ich sie nicht. Den Schnuller verweigert sie, habe schon alle möglichen Modelle probiert :-)). Bin für jeden Rat dankbar. Lg Anika
Kristina Wrede
Liebe Anika, allmählich und mit viel Liebe ist die Antwort auf deine Frage. Ob ein Schnuller überhaupt notwendig ist, bleibt umstritten. Aber du kannst davon ausgehen dass deine Maus, sollte sie weiterhin etwas zum Saugen brauchen (was sehr wahrscheinlich ist in diesem Alter), sie einen Ersatz finden wird. Ganz ohne Tränen wird es vermutlich nicht gehen, wenn dein Entschluss, sie jetzt ganz abzustillen, fest steht. Mit einem Jahr ist das Stillen - nicht nur aus Gründen der Ernährung, viel mehr aus psychologischen! - noch viel zu wichtig für ein Menschenkind, als dass es das freiwillig "einfach so" aufgeben würde... Doch es gibt zumindest verschiedene "sanfte" Wege weg von der Brust. Vielleicht versuchst Du es zuallererst damit, die Stillzeiten beim Einschlafen immer weiter zu verkürzen. Damit meine ich, Du stillst dein Kind eine bestimmte Zeit und dann nimmst Du es sanft von der Brust und streichelst es, kuschelst mit ihm, bietest ihm zusätzlich ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke an usw. Im Laufe der Zeit verkürzt Du die Zeit an der Brust immer mehr. Wenn dein Mann am Abend da ist, kann er dich unterstützen. Kinder können ganz deutlich zwischen Mama und Papa unterscheiden und dein Mann kann mit seiner Tochter ein ganz anderes Einschlafritual durchführen als Du das machen würdest, ohne dass dies Probleme beim Kind geben muss. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen. Ich möchte dir nun noch ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Außerdem möchte ich dir das Buch "Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) und im Buchhandel erhältlich ist. LIeben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank für die Antwort. Das hilft mir wirklich sehr. Lg Anika
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