NadineChristine
Hallo Biggi,
Meine Tochter 13w weint abends immer mal, vorallem in einem Schub.
Ich dachte ja zunächst, dass ich zu wenig Milch habe, weil es vorallem an der Brust gestartet hat…dann an eine Saugverwirrung und jetzt frage ich mich ob’s einfach eine Regulationsstörung ist und sie deshalb das Trinken an der Brust nicht schafft, weil sie zu aufgewühlt ist?
Im Halbschlaf schafft sie es dann wieder zu trinken…ist das möglich?
Wir haben ihr dann gestern Abend, weil sie auch einfach Hunger hatte, abgepumpte Muttermilch über die Flasche gegeben (ich wusste einfach nicht weiter und sie lies sich nicht beruhigen und hat nicht in den Schlaf gefunden obwohl sie so unglaublich müde war) und danach habe ich sie dann an der Brust nuckeln lassen, bis sie eingeschlafen ist…und im Halbschlaf hat sie dann auch noch etwas Milch aus der Brust getrunken…kann sowas vorkommen ?
bei einer Saugverwirrung würde sie wahrscheinlich das Trinken an der Brust direkt im Anschluss nicht schaffen ? Heute trinkt sie auch wieder normal an der Brust, die Probleme kamen und kommen immer nur am späten Nachmittag/Abend…
Ist es eine Möglichkeit ihr zu dem Zeitpunkt abgepumpte Milch zu geben, bis sie sich etwas beruhigt hat und sie im Anschluss nochmal anzulegen?
Danke!
Liebe NadineChristine, es kann schon eine Saugverwirrung sein, gerade dann wird im Halbschlaf gut getrunken... Eine Ursache kann also tatsächlich auch der Schnuller oder die Flasche sein, auch wenn sie selten gegeben werden. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Bekommt deine Kleine einen Schnuller? Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann "über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu "klassische" Unruhephase am Abend oder leider auch in der Nacht. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer du wirst, umso aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Es gibt die Situation, dass ein Baby am Abend so aufgedreht ist oder so viel erlebt hat, dass es die Erlebnisse des Tages am Abend durch Unruhe und eventuell auch Weinen verarbeitet. Dann ist es wichtig, dass es dabei nicht allein ist, sondern das sichere Gefühl hat „Meine Mama ist für mich da“ Babys, die besonders "offen" sind, werden leicht überreizt und verarbeiten am Abend die Eindrücke des Tages. Du könntest mal schauen, ob ihr vielleicht tagsüber ein sehr "volles" Programm habt, oder einfach zu viele Aktivitäten anstehen, und ob sich ihr Verhalten ändert, wenn du mal eine Woche lang "auf Sparflamme" gehst, also in erster Linie ruhige Sachen machst. Auch kannst du mal probieren, ob sie sich nicht im Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe (Manduca, Ergo, u.a.) wohl fühlt. Kannst du für ein paar Tage auf Flasche und Schnuller verzichten, um zu sehen, ob es daran lag? Wenn du zufüttern möchtest, solltest du dann eine alternative Fütterungsmethode (Becher, Löffel) wählen. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich noch einmal meldest! Liebe Grüße Biggi
NadineChristine
Hallo Biggi, danke für deine Antwort! Da ich vor 2 Wochen schon die Vermutung einer Saugverwirrung hatte, lassen wir seitdem Schnuller und eigentlich auch die Flasche weg, bis auf vorgestern Abend, weil wir nicht mehr weiter wussten. Ich denke also für solche Fälle, benötigen wir aufjedenfall eine Alternative um die Maus satt und zufrieden zu bekommen. Sie ist sehr Nuckel- & Saugbedürftig, was es dem Papa schwer macht, aber dann müssen wir bzw die beiden weitere Alternativen suchen und hoffen, dass die beiden einen anderen Weg finden… Tatsächlich waren wir am Sonntag auf dem Geburtstag der Uroma, es war nicht viel los, 4 Personen wobei sie 2 schon „gut“ kennt. Aber die ungewohnte Umgebung und Geruch waren wahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt, denn ansonsten verlaufen die Abende mittlerweile ganz gut. Ich achte aber auch sehr darauf, dass unsere Tage ruhig sind und sie nicht ständig (neuen) Reizen ausgesetzt wird. Wir gehen spazieren, bekommen max 2x/Woche Besuch zu Hause und TV oÄ bleibt ohnehin aus, wenn die Maus im Raum ist… Ich versuche auch immer selbst ruhig zu bleiben, das klappt sicher nicht immer aber ich habe sie immer bei mir, streichle sie, wiege sie, singe ihr was vor und wenn’s mir zu viel ist versuche ich kurz an etwas anderes zu denken oder mich auf meine Atmung zu konzentrieren, lasse sie aber niemals alleine. Ich bin da, lasse sie trinken und nuckeln so oft sie möchte (auch wenn ich dafür mal mit dem Auto an die Seite fahren muss um sie auf der Rückbank anzulegen :D) und versuche ruhig zu bleiben… mehr kann ich ja iwie nicht machen, oder? Danke & liebe Grüße
Liebe NadineChristine, dein Baby scheint ein kleines Sensibelchen zu sein und ich bin fest davon überzeugt, dass du wirklich alles genau richtig so machst! Im Moment ist es absolut sinnvoll, wenn du den Schnuller nicht mehr gibst. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Liebe Grüße Biggi
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