Neumami20
Hallo, ich bin langsam mit den Nerven am Ende. Mein kleiner ist jetzt 10 Wochen alt, er kam per geplanter Sectio wegen BEL sowie Corona Infektion zur Welt. Mir war von vornherein klar dass ich gerne stillen möchte und es hat auf Anhieb prima geklappt! Nach ca. 14 Tagen fing unser kleiner dann an zu schreien, viel und lange, so dass wir uns an den Kinderarzt gewandt haben. Regulationsstörung war die Diagnose. Seit dem kämpfen wir uns so durch, versuchen irgendwie durchzuhalten bis die berüchtigten 3 Monate um sind. Seit der 6. Woche ist das stillen schwieriger geworden. Wir haben vorher alle 2-2,5 h gestillt, immer nur eine Seite für 7/8 Minuten. Dann kam der Hinweis einer Hebamme (wir haben mittlerweile zwei) dass wir längere Pausen einführen sollen, alle 3-4 Stunden, um ihm Zeit zum verdauen zu geben. In der Hoffnung dass das schreien weniger wird. Das haben wir dann auch so übernommen. Das schreien wurde natürlich nicht weniger. Seit ungefähr dem Zeitpunkt haben wir auch mit Soor zu kämpfen, erst bei ihm im Mund und dann an meiner Brust. Den Soor haben wir immer noch, das stillen ist manchmal wirklich schmerzhaft. Seit ca. 14 Tagen ist das stillen Glückssache, mal klappt es wunderbar (er trinkt 30 Minuten ruhig durch, ich biete mittlerweile immer beide Seiten an seit wir die Abstände vergrößert haben) und mal ist es eine Vollkatastrophe - er trinkt 2-3 Minuten ruhig und dockt sich dann ständig an und ab (als Richtwert - 17x in 3 Minuten) und schreit die Brust an. So verbringen wir 45-60 Minuten bis wir beide tierisch genervt sind. Beim Osteopathen waren wir bereits 2x, da ist alles in Ordnung. Ich kann mir nicht erklären warum es mal super läuft und manchmal so gar nicht. Ich möchte unbedingt weiter stillen aber mittlerweile rät mir mein ganzes Umfeld zum abstillen, da meine Nerven (und Brüste..) blank liegen.. Haben Sie noch eine Idee?
Liebe Neumami20, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden! Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Bitte lege Dein an, wann immer es mag und auch so lange oder kurz es mag. Es ist einfach nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Bekommt Dein Baby einen Schnuller? Wenn ja, lass diesen vorsichtshalber mal weg, denn die Trinktechniken an Brust und Schnuller sind komplett verschieden. Manche Baby kommen mit dem Wechsel nicht zurecht und zeigen dann das von Dir beschriebene Verhalten an der Brust. Werdet Ihr BEIDE behandelt gegen den Soor? Das ist ganz wichtig, denn sonst steckt Ihr Euch immer wieder gegenseitig an! Auf der Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads Nimmt Dein Baby denn gut zu? Ich freue mich auf Deine Antwort, bis dahin liebe Grüße Biggi
misssilence
Hallo! Biggi hat ja schon geantwortet. Aber ich bin auch Mama von so einem High Need Baby mit Diagnose Regulationsstörung. Bei uns fing es auch ab Woche zwei an. Woche sechs bis acht waren am schlimmsten. Auch stillen war zu der Zeit eine Katastrophe, aber ich habe weiterhin nach Bedarf gestillt, egal wie chaotisch es ablief. Ab Woche zehn wurde es etwas besser, ab Woche 13/14 hatten wir das gröbste überstanden. Die Brust gibt unserer bis heute den Halt und die Ruhe, die sie braucht, auch wenn sie manchmal verweigert und angeschrien wird. Ganz wichtig: NICHT das Stillen ist ein Problem, sondern dass dein Baby sich nicht selbst regulieren kann! Ihm in dieser Situation die Brust wegzunehmen und durch eine Flasche zu ersetzen, macht im besten Fall die Situation nicht schlimmer, im schlechtesten verschärft sich das Problem. Unsere Tochter ist auch mit fast fünf Monaten deutlich anstrengender als andere Babys und reagiert sehr sensibel auf ihre Umwelt. Aber es ist einfacher als im zweiten und dritten Monat. Sie nimmt übrigens gar keinen Schnuller und obwohl ich täglich 5 Stunden arbeite (Home Office), kann ich weiterhin stillen nach Bedarf. Auch wenn es dann anstrengend ist, wenn ich manchmal stündlich aus der Arbeit gerissen werde - es geht! Halte durch, wenn du eure Stillbeziehung retten willst und befolge Biggis Tipps! Viele Grüße und Erfolg.
misssilence
Hallo! Biggi hat ja schon geantwortet. Aber ich bin auch Mama von so einem High Need Baby mit Diagnose Regulationsstörung. Bei uns ging es auch an Woche zwei an. Woche sechs bis acht waren am schlimmsten. Auch stillen war zu der Zeit eine Katastrophe, aber ich habe weiterhin nach Bedarf gestillt, egal wie chaotisch es ablief. Ab Woche zehn würde es etwas besser, ab Woche 13/14 hatten wir das gröbste überstanden. Die Brust gibt unserer bis heute den Halt und für Ruhe, die sie braucht, auch wenn si manchmal verweigert und angeschrien wird. Ganz wichtig: NICHT das Stillen ist ein Problem, sondern dass drin Baby sich nicht selbst regulieren kann! Ihm in dieser Situation die Brust wegzunehmen und durch eine Flasche zu ersetzen, macht im besten Fall die Situation nicht schlimmer, im schlechtesten verschärft sich das Problem. Unsere Tochter ist auch mit fast fünf Monaten deutlich anstrengender als andere Babys und reagiert sehr sensibel auf ihre Umwelt. Aber es ist einfacher Alain dritten Monat. Sie nimmt übrigens gar keinen Schnuller und obwohl ich täglich 5 Stunden arbeite (Home Office), kann ich weiterhin stillen nach Bedarf. Auch wenn es dann anstrengend ist, wenn ich manchmal stündlich aus der Arbeit gerissen werde - es geht! Halte durch, wenn du eure Stillbeziehung retten willst und befolge Biggis Tipps! Viele Grüße und Erfolg.
Neumami20
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Seit gestern stillen wir wieder nach Bedarf, bzw. bieten die Brust deutlich öfter an. Das ist zwar anstrengend und schmerzhaft, aber noch kann ich es aushalten. Wir werden beide gegen Soor behandelt, ja. Durch das Mykoderm Mund Gel ist das bei ihm ziemlich schnell verschwunden, nur bei mir hält es sich hartnäckig. Wir behandeln ihn deshalb trotzdem weiter. Ich habe anfangs auch mit mykoderm gecremt, aber es hilft nicht so richtig oder zumindest nicht dauerhaft. Die Hebamme hat mir dann zu einem Wasser-Essig Gemisch geraten, mit dem ich die Warzen abtupfen soll. Und natürlich viel Luft ranlassen. So behandle ich das jetzt seit 3 Tagen, ab und zu Creme ich mit Fett, damit die Warzen nicht wund werden. Ist es schlimm wenn ich das Apfelessig-Gemisch nicht abwasche vor dem stillen? Einen Schnuller bekommt er, ja. Er hat auch ein sehr sehr starkes Saugbedürfnis, auch im Schlaf. Wir haben ein paar mal abgepumpt und die Flasche gegeben, da ich einfach zu große Schmerzen hatte beim stillen. Ich versuche jetzt die Zähne zusammen zu beißen und durchzuhalten.. Meine Nachsorge Hebamme hat mir noch Fluconarzol gegen Soor empfohlen, das wollte ich mir nächste Woche vom Arzt verschreiben lassen. Es ist schön mal von anderen Mamis zu hören, die es ebenfalls nicht so einfach haben. Bei uns war auch Woche 6 die schlimmste, Woche 7 war traumhaft, als hätten wir ein ganz anderes Baby, und ab Woche 8 wurde es wieder schlimm. Aktuell haben wir mal gute und mal schlechte Tage, aber noch lange keinen angenehmen Zustand. Mir graut es schon davor das mein Mann wieder arbeiten muss (er hat gerade Urlaub über die Feiertage) und ich wieder den ganzen Tag alleine bin mit der Situation.. Wir hoffen auch dass es nach 3 Monaten besser wird, er vielleicht etwas ruhiger/ entspannter wird. Schlafen ist auch ein ganz schwieriges Thema, aber das gehört hier ja nicht her. Vielen Dank für die Antworten und liebe Grüße sowie guten Rutsch ins neue Jahr!
misssilence
Ja, es ist anstrengend, aber du und ihr schafft das! Alles geht vorüber
Viel Kraft!! Und ebenso einen guten Rutsch!
rabe71
Hallo, auf die Brustwarze ist es besser, eine Creme (Miconazol) aufzutragen und nicht das Mundgel, da dieses zu sehr austrocknet. Die Essigtherapie... weiß nicht, ob ich das so machen würde und ob das danach klingt, dass die Hebamme gut fortgebildet ist?
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