Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Meine kleine Maus (fast 12 Wochen) macht mal wieder Probleme. Seit heute will sie plötzlich nicht mehr an die Brust. Die morgendliche Mahlzeit klappte wie immer. Mittags gab es schon Geschrei, aber es klappte dann doch noch und abends verweigerte sie hartnäckig. Aus welch einem Grund ist mir unerklärlich! Die Flasche mit MuMi hat sie dann anstandslos genommen. Kann dies vielleicht an dem oft erwähnten Wachstumsschub in der 12. Wo. liegen? An meiner Brust habe ich keine Veränderung feststellen können. Habe auch nichts ungewöhnliches gegessen. Ich möchte die Stillbeziehung unbedingt aufrechterhalten, da ich am Anfang so hart dafür gekämpft habe. Weißt Du Rat?
Liebe Larissamae, wahrscheinlich ist dein Kind saugverwirrt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennen gelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Du deine Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringst. Versuche, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Du dein Baby anlegst. Warte nicht, bis dein Kind sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wähle eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achte auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik findest Du in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen kannst. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in deiner Hand und seine Beine liegen seitlich neben deinem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Du in dieser Haltung den Kopf deines Babys gut kontrollieren kannst und genau siehst, was es macht. Vermeide es, dein Kind am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Du im Rückengriff stillst, kannst Du eine Windel zwischen deine Hand und den Kopf deines Kindes legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Du unter seinen Kopf legst Stütze den Kopf und den Nacken des Babys in Höhe der Ohren mit deiner Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würdest, die dir im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie dein Kind an der Brust trinkt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Vielen Dank für diese ausführliche und schnelle Antwort. Ich möchte gern berichten, wie es bei uns weiterging. Als Leni ins Bett gebracht wurde und ca. 1 Stunde schlief, meldete sie sich und ich legte sie wieder an. Ohne Anstand trank sie (seit dem) wieder an der Brust. Ausreichend Milch habe ich, eher zu viel. Ich laufe noch immer aus (12 Wochen). Auch wurde Leni bis jetzt durch verschiedene Sauger, Nuckel und Stillhütchen nicht verwirrt. Wir hatten in den ersten Wochen nämlich den Megastress!!! Erst wollte sie wirklich überhaupt nicht an die Brust. Sie war von Anfang an so aufgeregt und wirbelte mit ihren Ärmchen umher, dass selbst die Krankenschwestern meinten, dass sie so einen extremen Fall noch nicht gesehen hätten. Nachdem sie dann endlich an der Brust war, trank sie nicht richtig, sondern nuckelte nur. Jedoch glaubte selbst die Stillberaterin, dass sie getrunken hätte (Schläfe bewegte sich). Wie gesagt, ich lief von Anfang an aus vor Milch. Dann biß sie mir gleichzeitig wahnsinnig tief in beide Brüste, sodaß ich vor Schmerzen nicht mehr konnte. So mußte ich mit abpumpen beginnen (alle 3 Std.). Als ich einmal nachts vergaß den Wecker zu stellen und sechs Stunden durchschlief, hatte ich prompt eine Brustdrüsenentzündung (39 C Fieber). Als die Brustverletzungen irgendwann besser wurden, begann ich mit Stillhütchen zu stillen. Danach ging sie wieder ohne weiteres an die Brust. Auch den Nuckel nimmt sie regelmäßig. Es ist schon erstaunlich, dass sie all das in den ersten Wochen nicht saugverwirrt hat. Gestern abend jedoch wollte sie permanent nicht an die Brust. Schon als ich sie auspackte, schrie sie wie am Spieß. Ran ging sie nicht mal versuchsweise. Nachdem sie jedoch etwas aus der Falsche hatte und dann etwas Ruhe, klappte es -wie gesagt- wieder. Vielleicht war sie gestern so damit beschäftigt, dass sie zum ersten Mal an ihrem Mobile etwas zu fassen bekam. Sie haute dann immer wieder wie verrückt dagegen. Vielleicht war das für mein kleines sensibles (Schrei-)Baby zu viel und sie musste das erstmal verkraften. PS: Wenn nochmal jemand ein Buch suchen sollte, über die Vorzüge des Stillens kann ich nur Eva Hermanns Buch "Vom Glück des Stillens" empfehlen.
Liebe Larissamae, wie schön, dass es wieder klappt, ich wünsche dir, dass es so bleibt! Ganz llliebe Grüße Biggi
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