Hi
ich habe derzeit ein kleine Problem mit dem Essverhalten meiner Tochter.
Sie ist jetzt 10 Monate alt und bekommt mittags selbstgekochten Gemüsebrei oder Menü und abends Getreideobstbrei oder Milchbrei.
Ansonsten krieg ich auch nix in sie rein ausser Muttermilch.
Seit einigen Tagen fängt sie mitten während der Mahlzeit, manchmal auch schon zum Anfang an am Daumen zu nuckeln.
Sie schlägt nach dem Löffel bzw dem Teller und paar Augenblicke später isst sie wieder ganz normal.
Kann man das irgendwie deuten???
Ausserdem würde ich gern wissen ob es irgendwelche Tipps und Tricks gibt das Kind an den Tisch zu kriegen... Sie isst derzeit noch Brei ab dem 4. Monat, weil sie nicht kaut (hat auch nur 3 Zähne unten bisher...), die oberen sind zwar unterwegs aber wollen nicht raus...
Sobald irgendwas mit Stücken in den Mund kommt würgt sie und spuckt es wieder aus...
Würde gerne langsam abstillen, weil das einfach nur zerrt und ich wieder etwas unabhängiger sein möchte... Denke nach 10 Monaten ist das vertretbar.
lg, Tanja
Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 11:57
Antwort auf:
Nuckelt während Essen am Daumen...
Liebe Tanja,
ich kann dir nicht sagen, woran das Verhalten deines Kindes liegt, vielleicht schieben die Zähne jetzt langsam und das Nuckeln an der Brust tut ihr gut?
Wurde der Eisenwert des Kindes kontrolliert? Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes und schlecht gedeihendes Kind sein.
Gleichzeitig solltest Du versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Nicht nur Brei, denn sehr oft liegt das zögernde Essverhalten einfach daran, dass das Kind keinen Brei mag und/oder nicht gefüttert werden will. Es gibt Kinder gibt, die es geradezu hassen, wenn ihnen etwas in den Mund gesteckt wird und schon fast panisch darauf reagieren , wenn der Löffel kommt. Diese Kinder essen aber oft sehr gut, wenn man sie selbst essen lässt. Das gibt zwar am Anfang einiges Geschmiere, doch die Kinder lernen erstaunlich schnell selbstständig zu essen.
Versuch es deshalb auch einmal mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Mit zehn Monaten bietet sich auch Brot an.
Es kann gut sein, dass dein Kind nicht mehr würgt, wenn es selbst essen darf, probiere es mal aus!
Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen.
Lass dich bitte nicht auf einen Kampf ein, denn den haben die Eltern sehr schnell verloren und ihr erreicht nur das Gegenteil dessen, war ihr wolltet.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.06.2010