Hallo liebe Biggi,
Unsere kleine ist in der 10 Woche.
Wir mussten von Anfang an zufüttern.
Anfangs hat die kleine die Brust (ich würde sagen bis zur 6 woche) komplett abgelehnt, da zu wenig Milch kam und sie nicht die Energie aufbringen wollte zum trinken. Jetzt habe ich zwar immer noch nicht so viel aber sie trinkt nun öfter an der Brust. Seit dem 8 Wochen Schub, verweigert sie die Flasche (pre Nahrung und abgepumpt Muttermilch) bzw fängt sehr stark an zu weinen und dann haben wir eine 20 %tige Chance dass sie trinkt. Allerdings nur wenige ml. Meisten 10 bis 20. Selten 30 bis 50.
Am Tag macht sie nur 4 Windeln voll. Ist relativ wach und aktiv, schläft am Tag aber nur 2-3 Stunden (gefühlt) immer nur Max 30 min. Beruhigen und einschlafen kann sie nur an der Brust wo sie oft nur nuckelt . Ich bin mir nicht sicher ob sie über die Brust genug Milch aufnimmt...
Wir waren auch beim osteopsten, angeblich alles i.o. nur eine kleine Verspannung am Hals/nacken. Seit dem tag oder dem 8 Wochen Schub (beides am selben tag) lässt sich die kleine nicht mehr mit der flasche stillen und weint wenn man Sie in die trinkpostion legen will...
In der Nacht schläft sie bei uns im Bett und oft in der seitlichen Position wo sie die ganze Zeit am der Brust nuckelt und bisschen trinkt.
Grundsätzlich hat sie einen sehr leichten Schlaf und wacht ständig auf wenn sie nicht die Brust hat...
Wir sind gerade am verzweifeln...
LG
von
Mami0123
am 01.11.2022, 18:34
Antwort auf:
Baby nuckelt nur, trinkt kaum. Oft tagsüber komplett wach
Liebe Mami0123,
wie ist denn die Gewichtszunahme des Babys? Sind die Windeln nass, ist der Urin hell? Ist die Haut prall und rosig?
Es kann sein, dass dein Baby durch das Saugen die Milchmenge enorm gesteigert hat, aber es muss sichergestellt werden, dass das Baby ausreichend versorgt wird.
Wie oft stillst du denn im Moment in 24 Stunden?
Ich freue mich auf deine Antwort, bis dahin einen lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.11.2022
Antwort auf:
Baby nuckelt nur, trinkt kaum. Oft tagsüber komplett wach
Die 4 Windeln sind voll und von der Farbe Herr gelblich würde ich sagen. Nicht hell aber auch nicht dunkel.
Die Haut ist rosig, zumindest laut Kinderarzt letzte Woche (Impfung).
Die kleine kam mit 3135 Gramm zur Welt (26.08) und verlor die 10 % . Letzten Donnerstag waren es dann 4520 und laut Kinderarzt im normalen Durchschnitt.
Da das baby oft unruhig ist muss ich quasi ständig anlegen um es zu beruhigen, da ist es schwer zu sagen wie oft genau es effektiv trinkt...
von
Mami0123
am 01.11.2022, 21:39
Antwort auf:
Baby nuckelt nur, trinkt kaum. Oft tagsüber komplett wach
Liebe Mami0123,
es kann gut sein, dass dein Baby wirklich genug Milch bekommt.
Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden.
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe guttun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll...
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Alles alles Gute, solltest du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da!
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.11.2022