Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nochmal zum Milchspendereflex

Frage: nochmal zum Milchspendereflex

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Liebe Biggi, danke für Deine Ratschläge bezgl. des starken Milchspendereflexes. Du rätst zum häufigen Anlegen, aber ich dachte, 1. dadurch produziere ich noch mehr Milch und ich platze jetzt schon fast 2. habe ich gehört, daß man mind. 2 Std. Abstand halten sollte, da sonst die alte Mahlzeit noch nicht verdaut ist, und wenn dann frische Milch draufkommt gibts Bauchschmerzen. Da er eh schon stark mit Blähungen zu kämpfen hat möchte ich das auf jeden Fall vermeiden. Was ist eigentlich mit trinken von Salbei Tee, das soll doch auch die Produktion einschränken? Auch will der Kleine so gut wie nie aufstoßen. Hat es Sinn ihn nach dem Stillen länger als 10 min rumzutragen bis es sich löst? Mein Rücken macht das nämlich nicht mehr lange mit... Grüße


Biggi Welter

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? Liebe Finia, um die Milchmenge zu steigern, muss nicht nur häufiger angelegt, sondern die Brust auch vermehrt entleert werden. Wenn Du nun häufiger anlegst, wird nicht automatisch sehr viel mehr Milch gebildet werden und deine Brust wird sich auch mit der Milchmenge auf den Bedarf deines Kindes einstellen. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute-Milch"-Theorie, die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Irgendjemand hat damit angefangen zu behaupten, dass dadurch Probleme entstünden und seither geistert diese Theorie durch Deutschland. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut, so dass es ohnehin sehr unwahrscheinlich ist, dass sich frische und angedaute Milch mischen. Interessanterweise sagen selbst die Verfechter dieser Theorie, dass bei einem Wachstumsschub keine Mindestzeit eingehalten werden soll. Vergessen Sie also bitte den Unsinn mit „Frischer Milch auf halbverdaute Milch" und dem Mindestabstand. Bitte vergiss dieses Ammenmärchen ganz schnell. Salbeitee wirkt milchreduzierend, doch er wird keinen Einfluss auf deinen Milchspendereflex haben, so dass damit das Problem des starken Milchspendereflexes nicht gelöst wird. Wenn dein Rücken Probleme beim Tragen des Babys macht, dann lass dir zeigen, wie Du dein Kind rückenschonend im Tragetuch tragen kannst. Ich persönlich halte das Tragetuch für einen der wichtigsten Bestandteile der Babyausstattung. Verschiedene Bindeweisen kannst Du dir auch in der Stillgruppe zeigen lassen. In so gut wie allen Stillgruppen gibt es tucherfahrene Mütter, die gerne bereit sind ihr Wissen weiterzugeben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Manche Babys brauchen recht lange zum Aufstoßen. Hier ein paar Tipps zum Aufstoßen: Du kannst dein Baby auf die Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (lege dir dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn Du das Baby aufrecht hältst, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben. Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Achte darauf, dass Du seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützt, solange es noch sehr klein ist, und lass es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird. Wenn Du im Liegen stillst, kannst Du dich anschließend mit dem Baby gegen deine Brust gehalten auf die andere Seite umdrehen, auch das verhilft dem Kind manchmal zum Aufstoßen Ganz wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest. Ein gut angelegtes Kind schluckt viel weniger Luft und Luft, die nicht verschluckt wird, muss auch nicht wieder heraus. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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