Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, bisher konnte ich immer viel mit deinen Antworten anfangen allerdings hast du beim letztenmal nur die Hälfte meiner frage beantwortet. Deswegen frage ich jetzt nochmal. Mein Sohn (12,5 Monate) wird tagsüber 3-4 mal gestillt und nachts nach Bedarf. Allerdings ist dieser "Bedarf" mittlerweile eine nächtliche Tortour für mich geworden. Es vergeht seit Monaten keine Nacht in der er weniger als 6 mal wach wird, sich aufsetzt und weint. Nur mit der Brust ist er zu beruhigen, wobei er nachts aus unerfindlichen Gründen immer die Unterlippe mit einzieht und auch wenn ich ihn korrigiere er losläßt und wieder falsch ansaugt. Nun sind die Brustwarzen dadurch sehr gereizt. Tagsüber passiert das nie. Nun wüßte ich gerne ob es durchaus üblich ist das ein 1-jähriges Kind 6-9 mal nachts gestillt werden muß und ob du vielleicht einen Vorschlag für längere Schlafphasen hast oder was ich sonst machen könnte? Schnuller nimmt er nicht und seine eigenen Finger/ Daumen auch nicht. Ich bin mittlerweile dauermüde und denke auch an abstillen aber wie denn bloß wenn der Kleine nicht anders beruhigen läßt? So viele Fragen, ich danke schonmal vorab für deine Mühe. Gruß von Nicole
Liebe Mona, ich bin dir sicherlich nicht böse und Du machst dich auch nicht unbeliebt :-). Dass über Glücklichsein oder Unglücklichsein viel mehr entscheidet, als nur das gemeinsame Schlafen und das Stillen nach Bedarf, steht absolut außer Frage. Aber die Mehrzahl aller Kinder braucht Körperkontakt und sucht nach der Mutter/dem Vater und diesen Kindern; das, was sie brauchen, vorzuenthalten und sie weinen zu lassen, ist in meinenAugen schlicht grausam und menschenverachtend. Ich bin eben immer noch die Idealistin, die daran glaubt, dass es möglich sein muss, eine Gesellschaft dahin zu bringen, dass auch die schwächsten Mitglieder geachtet und liebevoll behandelt werden, auch und besonders wenn dies manchmal bedeutet, dass die Stärkeren zurückstecken müssen. Zu dem Buch „Jedes Kind kann ..." hänge ich dir am Schluss eine Buchbesprechung von einer Stillberaterinnen Kollegin aus Hamburg an. Ich denke, sie schreibt recht deutlich, was von dieser „Methode" zu halten ist. Ich persönlich habe auch drei Kinder und ich kenne die Nächte und die Tage, die ich völlig fertig überstanden habe und wirklich gezweifelt habe, ob das alles so richtig ist :-), aber heute bin ich froh und stolz, dass wir unsere Kinder aufwachsen lassen können, ohne ihren Willen gebrochen zu haben. Selbstverständlich haben wir auch versucht, unsere Kinder zum Durchschlafen zu bringen und haben Grenzen gesetzt, aber ohne dieses herzlose Buch. Das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen" ist einer der Dauerbrenner, wenn es um das Thema Schlaf geht. Die in diesem Buch angepriesene Methode wird allerdings nicht nur von mir sondern von so ziemlich allen Stillexperten und auch anderen, die mit Kindern arbeiten, abgelehnt. Das Buch ist am Anfang sehr logisch und nachvollziehbar geschrieben. Es enthält eine Beschreibung des Schlafzyklus von Säuglingen, erklärt die leichten Schlafphasen der frühen Menschheitsgeschichte (um in der Wildnis das Überleben des Babys zu sichern). Auf den ersten Blick erweckt „Jedes Kind kann schlafen lernen" sogar den Eindruck großer Toleranz gegenüber Andersdenkenden. In den Fallbeispielen und dem Behandlungsplan stellt sich dies jedoch bei genauerer Betrachtung anders dar. Zum Beispiel wird das Zahnen bei Babys als Aufwachgrund völlig geleugnet angeblich verursacht dies keine Schmerzen, die ein Aufwachen rechtfertigen. Irgendwo in dem Buch steht auch, dass sich Mütter einsperren ließen oder opfhörer aufsetzten, um das Schreien ihres Babys nicht zu hören, damit sie den Behandlungsplan durchhalten konnten ich glaube, das spricht Bände. Wenn ich lese, dass ein Baby zum „Durchschlafen programmiert werden soll" erinnert mich das immer ganz fatal an einen Roboter und nicht an ein menschliches Wesen. In meinen Augen stellt die dort angepriesene Methode einen Vertrauensverlust dar (auch wenn das von den Autoren geleugnet wird) und baut Resignation auf. Dem Baby wird vermittelt, dass es nicht wichtig ist bzw. nichts wert. Eine derartige Behandlung härtet ab und zwar die Seele. Ich glaube kaum, dass es wünschenswert ist, bereits Babys darauf zu trainieren nicht mehr mitfühlend zu sein. Ein Baby sollte auch wie ein Baby behandelt werden und nicht wie eine verkleinerte Ausgabe eines Erwachsenen. Es ist von der Natur so eingerichtet, dass Mütter auf das Schreien (die einzige Möglichkeit, die ein so kleines Menschlein hat, um auf sich aufmerksam zu machen) ihrer Kinder reagieren. Das Weinen eines Babys läßt den Adrenalinspiegel der Mutter ansteigen, bei stillenden Müttern löst es häufig auch den Milchspendereflex aus. Interessant finde ich, was eine Kollegin von mir vor einiger Zeit in einem Interwiev mit Prof. Ferber (auf den die in dem von dir erwähnten Buch beschriebene Methode zurückgeht) gehört hat, das dieser vor längerer Zeit in einer öffentlichen Radioshow in Minesota gegeben hat. Während diesem Interview hat er gesagt, dass seine Methode nicht für Babys unter 12 (!) Monaten gedacht ist, und dass sie der letzte Ausweg sei, ehe die Eltern so weit sind, dass sie ihr Baby aus dem Fenster werfen. Seinen Verständnis der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung nach, ist eine Anwendung seiner Methode bei Kindern, die jünger als 12 Monate sind, mit allen möglichen Problemen verbunden. Es gibt auch keine langfristigen Untersuchungen, die die Unschädlichkeit der Methode belegen. Auch kenne ich mehrere Mütter, die zunächst einen Erfolg mit dem Schlaftrainigsprogramm erzielen konnten, später aber mit äußerst massiven Schlafproblemen bei ihren Kindern zu kämpfen hatten, die sich dann auch nicht mehr mit der Ferbermethode lösen ließen. Ich freue mich, dass es bei dir nicht so ist! LLLiebe Grüße Biggi „Jedes Kind kann schlafen lernen" von A. Kast Zahn und H. Morgenrot ISBN 3 9804493 0 0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: „Schläft es schon durch?" Für alle Eltern, die diese Frage mit „nein" beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: „Was haben wir falsch gemacht?" Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen – ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden – so die Autoren –, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich keit sein. Oft klappt das Ein und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? \plain„Jedes Kind kann schlafen lernen" – ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. „Erfahrungen aus der Kinderarzt Praxis" (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. – Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. „Welche Probleme können auftreten?" (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. – Welche massiven Störungen in der Eltern Kind Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. „Schmerzen" (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. – Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,– DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga „Schlafen und Wachen" von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden.
Mitglied inaktiv
Liebe Nicole, leider ist das normal und ich kann deine Müdigkeit und deinen Frust sehr wohl nachvollziehen! Trotzdem habe ich kein Patentrezept, wie Du deinen Kleinen zum Schlafen bringst. Für viele Menschen unserer Kultur wird "guter Schlaf" mit "ununterbrochenem Schlaf" gleichgesetzt und für junge Eltern ist es dann eine große Herausforderung mit dem Schlaf in "Häppchen" zurecht zu kommen. Genau zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen eine interessante Stellungnahme eines Gynäkologen gehört, der über das Thema "rooming in und Müdigkeit der Mutter" gesprochen hat: Er hat dargelegt, dass er aufgrund seiner Dienste und seiner Arbeit im Krankenhaus extrem selten mehr als drei bis vier Stunden am Stück schlafen kann und fünf Stunden ununterbrochener Schlaf sind für ihn bereits der Inbegriff des Luxus. Dennoch und obwohl dies schon seit mehr als zehn Jahren für ihn so ist fühlt er sich nicht unausgeschlafen oder empfindet seinen Schlaf als qualitativ beeinträchtig. Ich will damit sagen, dass unterbrochener Schlaf nicht mit Schlafmangel gleichgesetzt werden kann und dir deshalb das Abstillen in der Nacht nicht zwingend einen Vorteil bringen wird. Zumal es auch keine Garantie dafür gibt, dass dein Kind dann nicht mehr aufwachen wird, nur weil es nachts nicht mehr gestillt werden wird. Wenn Du dir aber für dich sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen. Sicher gibt es jetzt Stimmen, die dir zu einem Schlafprogramm raten werden. So wie es Kinderärzte gibt, die das Konzept von Kast Zahn und Morgenrot vehement verteidigen, so gibt es genau so Kinderärzte, die dieses Konzept vehement ablehnen. Selbst Prof. R. Ferber auf dessen Methode Kast Zahn und Morgenrot und auch die Freiburger Sanduhr Methode aufbauen warnt davor, diese Methode leichtfertig und zu früh einzusetzen. In einem Interview während einer öffentlichen Radioshow in Mineota hat Prof. Ferber 1998 bereits gesagt, dass seine Methode nicht für Babys unter 12 (!) Monaten gedacht ist, und dass sie der letzte Ausweg sei, ehe die Eltern so weit sind, dass sie ihr Baby aus dem Fenster werfen. Seinen Verständnis der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung nach, ist eine Anwendung seiner Methode bei Kindern, die jünger als 12 Monate sind, mit allen möglichen Problemen verbunden. Später hat Ferber dem amerikanischen Journalisten John Seabrook ein Interview gegeben, das in "The New Yorker" veröffentlich wurde und in dem Ferber einige sehr interessante Dinge gesagt hat. Auszug: ""Aber hier in Ihrem Buch heißt es doch..." Ich (Anmerkung: John Seabrook) las ihm zwei Sätze vor, die ich meiner Frau während einer unserer Auseinandersetzungen um 2 Uhr morgens vorgelesen hatte: "Obwohl es vernünftig sein kann, Ihr Kind für ein oder zwei Nächte mit zu sich ins Bett zu nehmen, falls es krank oder wegen irgendetwas verängstigt ist, ist es jedoch meistens keine gute Idee." Und: "Allein schlafen zu lernen ist wichtig für das Kind, damit es lernt, ohne Ängste von Ihnen getrennt zu sein und sich selbst als ein unabhängiges Individuum zu betrachten." "Ich wünschte, ich hätte diese Sätze nicht geschrieben", entgegnete Ferber. "Sie stammen aus der herkömmlichen Literatur. Es sind Pauschalaussagen, die einfach nicht stimmen. Es gibt viele Beispiele, in denen das Familienbett funktioniert. Meine heutige Einstellung ist, dass Kinder mit ihren Eltern zusammen oder allein schlafen können. Was wirklich zählt, ist, dass die Eltern sich darüber klar werden, was sie wollen."" Der komplette Artikel ist im Original gut sieben Seiten lang und die Übersetzung noch ein wenig länger und kann unter http://www.ichstille.de/familenbett/seite_1.htm nachgelesen werden. Wird dem Kind die Gelegenheit dazu gegeben, wird jedes Kind irgendwann seinen Weg zum Durchschlafen und alleine schlafen finden. Das eine früher, das andere später. Ich bin überzeugt, dass bis auf die wenigen Ausnahmen, die extrem "pflegeleichte" Kinder haben jede Mutter diesen Punkt kennt, an dem Du jetzt bist. Die Zweifel nagen und die Frage stellt sich "Will mein Kind mich nicht doch manipulieren?" "Wird es je anders werden?" Da es nicht nur jede Menge Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ein Kind möglichst früh lernen muss "was Sache ist", sondern auch Bücher, die ein Kind vom ersten Lebenstag an als Wesen hinstellen, das nur darauf aus ist, mit den Eltern und ihren Bedürfnissen in Konflikt zu treten, ist es nur zu verständlich, dass sich alle Eltern, die nicht diesem Strom folgen, sondern einen anderen Weg im Umgang mit ihren Kindern suchen, in Zeiten besonderer Erschöpfung oder einfach dann, wenn auch noch andere Dinge das Nervenkostüm sehr dünn werden lassen, nachdenklich werden: ist unser Weg wirklich gut oder ziehe ich mir einen Tyrannen heran? Als dreifache Mutter von ebenfalls keineswegs immer "pflegeleichten" Kindern, kenne ich diese Gedanken nur zu gut. Doch inzwischen, wo mein ältester Sohn bereits ein junger Erwachsener ist, bin ich froh, nie auf die "andere Seite" übergelaufen zu sein. Ich bin überzeugt, dass der Weg, das Kind zu achten und auf seine Bedürfnisse einzugehen, richtig ist und das nicht nur, wenn ich mir meinen Großen anschaue (und mal wieder froh bin, dass er ungefragt dafür sorgt, dass die Blumen, die ich vergessen habe, gegossen werden, dass er den Streit zwischen den Kleineren schlichtet, ihnen etwas zu essen macht, weil Mutter am PC sitzt und unzählige Stillberatungen schreibt oder plötzlich mit einer Tasse Kaffee neben mir steht, weil "Du ihn jetzt sicher brauchen kannst"), sondern auch wenn ich andere Kinder und Jugendliche erlebe, die in ähnlicher Weise erzogen wurden und ebenfalls fröhliche und in sich ruhende Menschen sind. Sicher gibt es auch in unserer Familie Konflikte und auch unser Sohn hatte Pubertätskrisen, doch bis jetzt konnte ich immer auf ein festes Fundament unserer Beziehung vertrauen, das uns durch alle Krisen getragen hat und von dem ich mir wünsche, dass es weiter bestehen wird, auch wenn alle meine Kinder erwachsen sind. Ich schreibe das jetzt deshalb so detailliert, weil es mir ungemein geholfen hat, die älteren Kinder und Jugendlichen in den Familien von anderen LLL Stillberaterinnen zu erleben, als ich das Gefühl hatte, dass meine Kinder mich zuviel fordern und ich jetzt endlich auch mal wieder jede Nacht oder zumindest jede zweite schlafen will. Die Art, wie ein 16jähriger bei einem LLL Regionaltreffen liebevoll ein völlig außer sich geratenes kleines Geschwisterkind in den Arm nahm und beruhigte, werde ich nie vergessen, obwohl es schon Jahre her ist. Für mich, war es damals ein ungeheures Erlebnis, einen Teenager zu sehen, für den es selbstverständlich war, so einen Umgang mit seinen kleinen Geschwistern zu pflegen und heute höre ich manchmal von anderen Müttern "toll, wie euer Großer das macht". Auch hat es mir enorm geholfen, zu sehen, dass die Mütter von diesen Kindern keineswegs total aufgearbeitet und verbraucht aussehen, im Gegenteil. Es ist schwer, müde zu sein und jede Nacht x Male aufzuwachen, weil das Kind mich braucht und ich hätte zeitweise sehr viel dafür gegeben nur einmal einfach weiterschlafen zu können und am nächsten Tag nicht vor einem Berg unerledigter (Haus)Arbeit zu stehen. Doch es hat sich gelohnt, den Haushalt zurückzuschrauben, mir Nischen zu suchen, in denen ich auftanken konnte (sowohl körperlich als auch emotional) und zu akzeptieren, dass meine Kinder keine kleinen Roboter sind, die auf das Durchschlafen (o.a.) "programmiert" werden können. Überlege dir einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillgruppe heraus. Liebevolles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder, ihnen die Zeit lassen, die sie brauchen, um jeweils den nächsten Schritt zu meistern, das ist der Tipp, den ich allen Eltern nur wärmstens ans Herz legen kann. Wir würden niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn jeder weiß, dass sie dann eingehen würde. An unseren Kindern sollten wir auch nicht "ziehen". Ich hoffe, der Text war dir jetzt nicht zu lange und wenn Du noch Lust zum Lesen hast, dann schau dir auch den angehängten Text von Dr. Paky an LLLiebe Grüße Biggi Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen.
Mitglied inaktiv
Liebe Nic, Liebe Biggi, erstmal vorab: ich finde dieses Forum hervorragend und dich, liebe Biggi, sehr kompetent! Du warst auch mir schon oft eine Hilfe. Nur denke ich, dass du vielleicht ein wenig zu wenig berücksichtigst, dass es auch der Mutter gut gehen muss, damit sie sich auch entsprechend (liebevoll) um ihr(e) Kind(er) kümmern kann. Wenn ich hier von Nic lese, die bis zu neun Mal nachts wach wird, dann denke ich, muss man auch schauen, dass es IHR auch besser geht. Denn das ist meines Erachtens einfach nicht mehr normal. Das Kind hat nichts von einer Mutter, die erschöpft und entnervt ist. Auch der Mutter muss es gut gehen, damit sie ihrem Kind die Liebe geben kann, die es braucht. Versteht mich nicht falsch: ich bin absolut der Meinung, dass man die Bedürfnisse der Kinder erfüllen sollte, gerade, wenn sie noch sehr klein sind!! Allerdings muss man meiner Meinung nach dann, wenn es der Mutter dabei nicht mehr gut geht, sie ausgepowert ist und keine Kraft und Nerven mehr hat, auch überlegen, was man tun kann, damit sie Entlastung findet. Und wenn das bei einem Einjährigen mit dem Abstillen möglich würde, würde ich ihr dazu raten. Ich weiss, wovon ich spreche, denn ich bin für meinen Sohn, der jetzt 5 1/2 ist, zwei Jahre lang ca. 8 mal pro Nacht aufgestanden. Nach sechs Monaten (ich habe bis auf ein Nachtfläschchen voll gestillt) war ich dermaßen am Ende, dass ich eine Erschöpfungsdepression bekam. Letztendlich ging auch meine erste Ehe dadurch in die Brüche. Auch wenn ich Niklas nur sechs Monate gestillt habe, ist er das liebevollste Kind, das ich mir nur wünschen kann. Er kümmert sich rührend um seine kleine Schwester, war nie eifersüchtig, hat sich in meiner sehr problematischen Schwangerschaft sogar um mich gekümmert (!!), weil ich nur liegen konnte. Er hat mir alles mögliche gebracht, was ich gebraucht habe (auch ungebeten). Im Kindergarten ist er ein liebes Kind, das gerne teilt und Schwächere gewaltlos schützt. Kurz: ich bin maßlos stolz auf ihn! Damit will ich sagen, dass auch Kinder, die vielleicht gar nicht oder nicht sooo lange gestillt werden (können), diese soziale Kompetenz erlangen können, die du immer wieder ansprichst (dein Sohn ist wirklich etwas Besonderes und ich wäre auch super stolz auf ihn!). Ich hoffe, ich habe mit meinem Kommentar niemanden vor den Kopf gestoßen. Liebe Grüße Mona mit Niklas (5 1/2) und Céline (8 Wochen. die alle zwei Stunden gestillt wird)
Mitglied inaktiv
Da dein Kleiner eigentlich ja nur nachts so unruhig ist, wäre es auch möglich, dass er auf einer Wasserader oder ungünstiger Erdstrahlung liegt. Mein Mann lag bis vor kurzem unter einer sog. Kreuzung (wo sich zwei Wasseradern treffen), er schlief seit unserem Einzug ins Haus extrem schlecht, wurde dauernd wach etc. Nun haben wir das Bett umgestellt und er schläft wieder bestens. Es wäre also auch möglich, dass es daher kommt. Alles Gute nochmal und bald ruhige Nächte! Mona
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, danke für deine Antwort! Ich fürchte nur, du hast mich missverstanden. Das von dir angesprochene Buch finde ich genauso wie du grausam. Ich hatte es mir damals in meiner Verzweiflung gekauft, fand es aber nach dem Lesen wie du vor allem für so kleine Kinder absolut unpassend und hätte es niemals übers Herz gebracht, mein Kind schreien zu lassen. Niklas hat bis zum Alter von drei Jahren im offenen Gitterbett (Babybalkon) neben mir geschlafen. Und ich werde es mit meiner acht Wochen alten Kleinen wieder so machen, wenn sie das möchte. Ich finde auch, dass der liebevolle Körperkontakt absolut notwendig ist! Ich gebe dir in all diesen Dingen vollkommen Recht, liebe Biggi! Und ich schätze dich auch sehr für deine Einstellung! Auch für mich ist ein "LIEBEvoller" und auf gegenseitigem Respekt beruhender Umgang mit unseren Kindern die Basis für das Urvertrauen, das alle Kinder so nötig bräuchten. Meine Anregung ging nur dahin, dass man bei allen Anstrengungen, die Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen, aber auch die Mutter nicht vergessen kann. Ich solch einem extremen Fall wie bei Nic, die bis zu neun Mal geweckt wird, müsste man meiner Meinung nach auch schauen, dass es ihr wieder besser geht. Ich meinte nur, wenn das Abstillen ihres ja doch schon einjährigen Kindes damit verbunden WÄRE, dann fände ich das o.k, Aber ich akzeptiere selbstverständlich, dass nicht jeder meiner Meinung ist. Es muss ohnehin jede Mutter für sich selbst entscheiden, wie sie das macht. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, liebe Biggi! Mona
Mitglied inaktiv
Hallo! Im Prinzip würde ich dir ja Recht geben. Natürlich muss man auch auf die Bedürfnisse der Mutter achten. Aber wer sagt denn, daß das Baby weniger oft wach werden würde, wenn es abgestillt wäre? Ich sehe und höre das derzeit beim abgestillten Kind meiner Nachbarin. Der ist auch 1 Jahr alt und schreit jede Nacht etliche Male das halbe Haus zusammen! Von meinen eigenen Kindern (2 Flaschenkinder, 2 Stillkinder!) weiß ich eines: Es ist VIEL leichter 10 mal in der Nacht im Familienbett kurz zu stillen und weiterzuschlafen, als 1-2 mal aufzustehen um Flasche kochen zu müssen. Wichtig ist halt, daß man sich tagsüber etwas erholen kann. Das muss man sich organisieren, was nicht immer einfach ist, weiß ich selber (meine Kinder sind 6,4,2 und 10W. und nur der älteste geht vormittags zur Kita, alle anderen sind bei mir!) VG Kerstin!
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Hallo Kerstin, Klar, das kann man natürlich vorher nicht wissen. Es war auch nur eine prinzipielles Anliegen von mir, auch das Wohlergehen der Mutter im Auge zu behalten. Ich habe auch im Konjunktiv geschrieben (wenn das mit einem Abstillen verbunden WÄRE, würde ich das befürworten). Vielleicht liegt der Kleine ja auch nicht gut (also auf einer Wasserader oder ähnlichem). Es muss natürlich nicht Hunger sein, der ihn aufweckt. Es kann viele Ursachen geben für seine Unruhe. Das muss man heraus zu finden versuchen. Und das ist bestimmt nicht einfach. Hut ab vor dir übrigens!! Vier Kinder in solch kurzen Abständen. Das ist schon bewundernswert, wie du das schaffst. Ich wünsche dir und deiner Familie einen schönen Sonntag! Mona
Mitglied inaktiv
hallo da hast du es ja wirklich schwer, du tust mir richtig leid. wenn der kleine die unterlippe mit reinzieht und so viel weint- vielleicht bekommt er neue zähne? meine tochter ( 22 mon.) hat dann auch durchfall, einen wunden po, ist anhänglich und quengelig, hat manchmal rote wangen- aber die symptome wechseln bei ihr. schmerzen tun ja gerade nachts sehr weh. bestimmt wird dein kind wieder ruhiger werden, das stillen ist die beste und einfachste beruhigung. ich stille meine tochter immernoch und möchte ihr den zeitpunkt zum abstillen überlassen. wenn ich sie jetzt mit gewalt abstillen würde, wäre sie sehr unglücklich- zur zeit also undenkbar, aber ich stille noch gerne. sie ist ein fröhliches, ausgeglichenes und sehr selbständiges mädchen. vielleicht hilft es dir, möglichst etwas für deinen seelenfrieden am tag zu machen. ein schönes hobby, eine extraportion schlaf für dich alleine. kannst du dein kind 1-2 stunden abgeben dafür? alles gute für euch! grüße aus der eifel von ayla
Mitglied inaktiv
Hallo Bei mir sieht das nicht viel anders aus als bei dir ich leide auch unter Schlafmangel.Aber mir macht das nix aus da ich weis wie schnell die Zeit zu Ende ist und ich sie nicht mehr zurückdrehen kann.Mein Baby ist zwar erst 7 Monate aber er weigert sich auch andere Beruhigungsartikel ausser Brust anzuwenden.Ich habe 5 Kinder und im Haushalt bleibt momentan einiges liegen aber das Baby hat oberste PRIORITÄT ich gehe ganz auf ihn ein und dann schlaf ich halt mit ihm wenn er auch schläft.Nachts nehm ich ihn ab und an zu mir wenn er dann will nimmt er sich die Brust und Ruhe ist.Es ist auch schon weniger geworden erkommt nicht mehr so oft und er trinkt dann auch nur in Massen dann schläft er ein und ist beruhigt.Sie das alles nicht so Eng momentan ist es zwar Stress für dich aber die Zeit geht vorbei und dann bereust du daß du sie nicht genossen hast.Versuche einfach dich ganz auf dein Baby einzulassen und Genieße Genie ße Genieße.Ich tu das auch und fahre gut damit.cu und viel Erfolg
Mitglied inaktiv
Hallo Ja ich denke auch daß das Baby eine ausgeglichene Mutti braucht,und es wird sie auch haben wenn sie versucht ihre Prioritäten in der Babyzeit ein wenig zu ändern.Wenn ein Erwachsener Bedürfnisse hat werden die in aller Regel gestillt und wenn ein Baby welche hat sollten sie erst recht gestillt werden da es das noch nicht alleine kann muss die Mama dieses tun.Ich bin fest davon überzeugt wenn sie ihre Einstellung dazu ändert wird das besser klappen,sie sollte es nicht als störend empfinden sondern sich drauf freuen wenn der kleine kommt und in der Regel findet sie das nächtliche wachsein dann nicht mehr so schlimm und das Baby wird dann bestimmt auch nicht mehr so oft kommen.cu Ute
Mitglied inaktiv
...argumentiere ich jetzt und hoffe ebenfalls, nicht missverstanden zu werden. 6-9 x pro Nacht geweckt zu werden um zu stillen, ist sicherlich ein Zustand, den keine Mutter lange durchhält. 6-9 x Hunger ist sicher auch nicht vorhanden, allenfalls der Hunger nach Mama. Den kann man nun auf zwei Arten befriedigen: 1. stillen, in der Gewissheit, dass dieser Zustand noch eine ganze Weile so anhalten kann; 2. anders beruhigen, trösten, halten, herumtragen, in den Arm nehmen, beruhigend singen, sprechen, in der Gewissheit, dass das Kind sich vom permanenten nächtlichen Stillen ablöst und mit Mama (und Papa) andere Einschlafmethoden findet. So hat man wohl auf lange Sicht gesehen die ruhigeren Nächte, auch wenn es ein paar Nächte dauert, bis das Kind diese Umgewöhnung vollzogen hat. Wer, wie Nic, von "nächtlicher Tortur" spricht, muss diese Möglichkeit ins Auge fassen. Häufig liest man von 2-jährigen Kindern, die noch alle 2 Stunden stillen, Tag wie Nacht. Nun also zu sagen "Das ist nur eine Phase" wäre eine Farce. Ist das Kind an sich gesund und stimmt die Beziehung zwischen Mutter und Kind, werden die Nächte sicher ruhiger, sobald das nächtliche Dauerstillen unterbrochen wird. Denn wer mag anzweifeln, dass es sich beim nächtlichen Stillen dieses Ausmaßes um Gewohnheit, um die einzig verfügbare Methode zum Wiedereinschlafen handelt? Ja, Kinder brauchen gerade nachts die Nähe der Eltern. Aber sie kann auf vielerlei Arten erfolgen und vielleicht in diesem Fall auf eine, die nicht mit einer "nächtlichen Tortur" verbunden ist und recht bald eine genervte und Aggression verspürende Mutter nach sich zieht. Sicher gibt es Mütter, die 6-9 x nachts stillen und damit kein Problem haben - prima! Aber hier liegt der Fall anders und deshalb sage ich "So geht´s wohl nicht weiter". Fanny
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