Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nochmal kurze Frage zum Abstillen...

Frage: Nochmal kurze Frage zum Abstillen...

hasi0385

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Guten Morgen! Ich hatte schon ein paar Mal in diesen Forum um Rat gefragt. Tochter ist jetzt 9 Monate, innerhalb 3 Wochen robben, sitzen, krabbeln, hochziehen gelernt und 2 Zähnchen. Isst weiterhin schlecht, seit 1 1/2 Wochen verweigert sie Beikost total. Sie lässt sich von uns nichts füttern oder in den Mund geben. Sie knabbert selbst nur Hirsekringel. Milchbrei abends (Pre angerührt) isst sie seit Wochen überhaupt nicht. Vom Papa bekommt sie nun gegen 17 Uhr Pre per Flasche, dann erst wieder Brust zum Einschlafen. Stillt auch tagsüber manchmal nicht viel oder nur kurz. Alles andere wohl zur Zeit wichtiger. Wir bieten ihr Kost an, alles ohne Zwang. Da es mit unserer Tochter immer mal sehr anstrengend war, hab ich den Abstillzeitpunkt immer weiter hinaus geschoben, da ich überzeugt war sie braucht dies usw....ich hatte immer Phasen wo ich das Stillen nicht schön empfunden habe (gerade die ersten Monate) und nur für meine Tochter weiter gemacht habe. Es gibt auch Tage, Wochen da stille ich auch total gern, es ist praktisch und auch schön. Das ist immer ein Hin und Her für mich. Aber das ich mich nicht wohl fühle überwiegt eigentlich. Nur das sie so schlecht Beikost annimmt hindert mich irgendwie immer noch abzustillen, es geht vor allem um tagsüber. Abends und nachts würde ich für eine Zeit nach Möglichkeit gern weiterstillen, da die Nächte nicht gerade ruhig sind. NUR: Kann ich sie jetzt noch komplett zur Flasche abstillen? Da sie so wenig oder gar nicht isst. Ich wollte nie so lange Stillen. Dachte immer durch Gabe von Beikost reduziert sich das Stillen langsam. Aber außer 1x Pre-Flasche am Tag, stille ich sie fast noch voll und nachts ist zur Zeit auch viel trinken bzw. Dauernuckeln angesagt. Ich weiß das unsere Tochter ein sehr nähebedürftiges Baby ist und dies wohl noch so sehr braucht. Entschuldigt für den langen Text...es sollte nur eine kurze Frage werden.... Ganz liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe hasi0385, am besten besprichst Du einmal mit dem Arzt, wie Du weiter vorgehen kannst. Evtl. kann er mal schauen, ob dein Baby einen Eisenmangel hat, welcher zu Appetitlosigkeit führen kann. Wenn alles okay ist, dann bekommt dein Baby eben noch nur die Flasche, wichtig ist es, dass IHR BEIDE Euch wohl fühlt! Dein Kind spürt es, wenn Du nicht gerne stillst und das spiegelt dein Kind durch Anhänglichkeit. Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wenn Du also abstillen möchtest, dann ersetze die Stillmahlzeiten oder stille eben nur in der Nacht, dein Kind wird damit klarkommen, wenn DU sicher bist! Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Kraft schicken :-). LLLiebe Grüße, Biggi


hasi0385

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Vielen lieben Dank für die Antwort.... Ich muss zugeben, ich bin ein Mensch der sich über Dinge immer viel zu viele Gedanken macht. Was könnte, was wäre, was passiert usw....Auch kann ich mich schlecht entschließen oder Entscheidungen konsequent durchziehen. Ich weiß das vieles an mir liegt,auch bzgl. des Abstillens. Da unsere Tochter viel geschrien hat und auch so ein großes Bedürfnis an Nähe, Körperkontakt hat bin ich da wohl zu ängstlich um das durchzuziehen. Auch das Einschlafen bereitet mir da wieder rum Kopfzerbrechen. Sie schläft an der Brust im Familienbett ein, außer im Auto geht noch. Kinderwagen war purer Stress, also viel getragen. Ich beschäftige mich also mit den Fragen: Abstillen, Beikost, Einschlafen und dann kommt ja noch ab Februar die Eingewöhnung Kita. Nur was zu erst ändern. Zuviele Veränderungen sind nun auch bestimmt nicht gut. Ich komme mir vor wie im Teufelskreis aus dem ich nicht rausfinde. Sorry das ich mich hier so ausheule. Aber hier fühle ich mich mehr verstanden, als in meinem Umfeld, da ist so lange stillen nicht so üblich und die Baby sind oder waren angeblich auch nicht so "anstrengend" und fordernd. Viele Liebe Grüße und Danke für eure gute und liebevolle Arbeit


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe hasi0385, ich kann dir deine Entscheidungen nicht abnehmen und die auch nicht sagen, was für EUCH gerade am sinnvollsten ist, aber ich kann dich (zumindest virtuell) einmal in den Arm nehmen :-) und die sagen, dass DU eine tolle Mutter bist und dich vor nichts und niemandem rechtfertigen musst! Ich darf ehrlich sein: Ganz ähnlich ging es mir auch, und ich denke, fast alle von uns machen ähnliche Erfahrungen und stellen ziemlich viel "Mist" mit den ersten Kindern an, nicht, weil wir sie weniger lieb hätten. sondern vor allem aus Unsicherheit und Unwissenheit heraus. Dabei ist es nicht "nur" eine Frage des Stillens, sondern einfach der Einstellung allgemein dem Kind und seinen Bedürfnissen gegenüber und obendrein auch noch eine Frage, wie WIR als Babys behandelt wurden. Bei einem Münchener Psychologen und Arzt, S.K.D. Sulz fand ich in einem Buch einen sehr heilsamen Abschnitt: "Wir Eltern sollten den Mut haben, uns Versäumnisse einzugestehen. Ja, wir haben gravierende Entwicklungshemmungen unserer Kinder verursacht. Das ist nicht zu leugnen. Aber Verursachung ist nicht gleichbedeutend mit Schuld. Wir sind nicht schuld an den Grenzen unserer eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Wir sind nicht schuld an einer eventuellen finanziellen Not, an eigener Arbeitslosigkeit, an der Not des Alleinerziehens nach einer Scheidung, an sonstigen gesellschaftlich oder politisch bedingten Stressoren, denen wir so ausgeliefert sind, dass zu wenig für unsere Kinder übrigbleibt. Wir sind zwar Mutverursacher, aber wir sind nicht schuld an Vergangenem. Und wir tragen Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft." (aus "Als Sisyphus seinen Stein losließ. Oder: Verlieben ist verrückt!", S.K.D. Sulz, CIP Medien 1999) Diese Zeilen haben mir damals viel Seelenfrieden verschafft denn ich konnte endlich mir selbst meine Fehler aus der Vergangenheit vergeben. Vielleicht helfen sie auch dir? Was die Zukunft angeht, so liegt die Herausforderung wohl darin, unsere Kinder dort abzuholen, wo sie stehen. Soll heißen: Wenn deine Tochter nicht gern schmust, dann gibt es sicher etwas anderes, was ihr wichtig ist. Wenn du es schaffst (oh, das ist so schwer...), ihr genau HIER Aufmerksamkeit zu schenken, dann wirst du damit Nähe aufbauen und Vertrauen schaffen. Und vielleicht wird sie irgendwann dann doch auch mal körperliche Nähe von dir brauchen oder wünschen. Ich hoffe, diese Gedanken helfen dir weiter, und bitte bitte, mach dir keine Vorwürfe!! Ihr werdet Euren Weg gehen und auf diesem Weg hast auch DU Rechte! Biggi


hasi0385

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... Ich werde evtl. berichten wie es sich bei uns entwickelt usw.! Danke Susi


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Susi, SEHR gerne :-))). Biggi


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