Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Ich habe hier schon viel über das Stillen in der Nacht gelesen und freue mich auch hier Frauen zu finden, die ihre Kinder auch über das 1. Jahr hinaus nach Bedarf rund um die Uhr stillen. Ich bräuchte einen Tipp. Folgende Situation zwischen 6. und 10. Lebensmonat: Das nächtliche Stillen hatte den Vorteil, dass mein Sohn und ich nach dem Stillen schnell eingeschlafen sind. Habe kaum mehr gemerkt, wie oft er gestillt wurde. Ich glaube, das Stillen, war für ihn eine Kombination aus Durst, Nähebedürfnis und Gewohnheit. Dies forderte er aber immer mehr ein, sodass ich ihn nachts fast gar nicht von der Brust lösen konnte, wodurch ich schlecht schlief. Dadurch, dass er Seiten- und Bauchschläfer ist und nachts viel trankt, musste ich ihn zwischen 2-3x wickeln, weil die Windel übergegangen ist. Je älter er wurde, desto wacher wurde er durch das Wickeln. Einschlafen hat dann ewig gedauert. Versuche wie andere Windelmarken, andere Größe etc. zu verwenden, sind gescheitert. Dann habe ich versucht ihn nachts abzustillen, weil mir die Kraft ausging und ich immer häufiger wütend auf das Kind wurde. Und bei aller Überzeugung vom Langzeitstillen, Co-Sleeping, nächtl. Stillen und Co. empfand ich immer mehr Aggressionen und Wut, weil ich so müde war und wenig Regenerationsmöglichkeiten fand. Das wollte ich unserer kl. Fam. nicht mehr antun. Status Quo: Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr (war eine Frühgeburt mit 35+2) und schläft von 10-10:45 Uhr; 15-15:45 Uhr und von 20-07:00. Tagsüber wacht er pünktlich nach 45min auf. Einschlafen eher schwierig. Funktioniert nur beim Stillen, Tragen, Autofahren, Kinderwagen mit Glück. Er findet einfach keine Ruhe auch nicht mit eingeführten Ritualen. Nachts schläft er von 20-23:30Uhr. Danach wacht er stündl. auf und lässt sich nur durch stillen beruhigen (manchmal auch dirch tragen). Einschlafen ist unproblematisch. Meine Fragen: Was kann ich tun, damit die Nächte ruhiger werden (Schlafzyklen in der 2. Nachthälfte verbinden, kein nächtl. Windeln). LG Denise
Liebe Denise, gleich einmal zu deiner Beruhigung – Du hast NICHTS falsch gemacht! Es kann sein, dass dein Kleiner ein noch sehr hohes Saugbedürfnis hat und zusätzlich einfach viel Nähe braucht. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags hoch geschlagen sind..... Gerade in diesem Alter schlafen viele Babys sehr schlecht, gerade weil sie am Tag so viel erleben und das in der Nacht verarbeiten müssen. Also, ganz klar: Du hast nichts falsch gemacht, und es liegt auch nicht an dir, dass dein Kleiner sich verhält, wie er sich verhält! (wäre es anders, warum glaubst du gibt es soooo viele Ratgeber zum Thema??) Hast du schon einmal den so genannten Kinn-Trick ausprobiert? Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen…probiere es mal aus. Wie wäre es denn, wenn du dein Baby mit zu dir ins Bett nimmst? Vielleicht schläft deine Kleine besser, wenn sie dich spüren kann! Dein Baby wird wahrscheinlich auch nicht besser schlafen, wenn du jetzt abstillst, es ist eher so, dass du dann aufstehen musst und evtl. Fläschchen zubereiten musst. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. Ehe du aber jetzt zusammenklappst, weil du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die dich entlastet. Suche für dich eine Möglichkeit zum Entspannen und Abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Wichtig ist, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während du in die Saunagehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Liebe Grüße Biggi
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