Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nächtliches Stillen

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Frage: nächtliches Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, unser Sohn Niklas wird am 29.06. 4 Monate. Er ist ein gesundes und munteres Baby und wird voll gestillt.Wir haben einen Still-Rhythmus von 2-2,5 Std. und er trinkt auch nur an einer Brust.Abends so zwischen 18 und 19 Uhr lege ich ihn zur Nachtruhe, er ist dann auch schon immer sehr müde.Ab da schläft er die längste Zeit am Stück. Um ca.22 Uhr, bevor ich ins Bett gehe, lege ich ihn nochmal an.Das mache ich seit ca. 4 oder 5 Wochen.Dann kam er nachts entweder um 1 und um 4 bzw. um 2 und um 5.Seit 2 Wochen aber, und das ist mein Problem, kommt er jede nacht um 1, um 3 und um 5!Ich kann ihn aber nicht mit etwas anderem trösten, er will die Brust. Mit Wickeln dauert das ganze immer exakt 15 min. und er schläft auch sofort weiter. Nur mir fehlt es langsam an Schlaf!Hast du einen Tipp oder muss ich da einfach durch?Ich verlange ja nicht,daß er durchschläft, aber wenigstens etwas länger am Stück!Sollte ich tagsüber evtl. die Stillzeiten allmählich hinauszögern, damit wir einen längeren Rhythmus finden? Noch eine andere Frage, seit ein paar Tagen stelle ich vermehrt Haarausfall fest.Kann es sein, dass es durch das Stillen kommt(Vitaminmangel)?Was soll ich dagegen tun? Ich hoffe, du kannst mir helfen, liebe Grüße, Anja


Biggi Welter

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? Liebe Anja, fangen wir mit den Haaren an. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haar, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer „Normalisierung" des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft „therapieresistent" ist: „der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von Östrogenen". Wenn Du nicht geschrieben hättest, dass dein Kind vier Monate alt ist, hätte ich auf diese Alter getippt, denn das Verhalten ist absolut typisch für diese Zeit und bedeutet normalerweise nicht, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Nachts muss das Kind auch nicht gewickelt werden, es sei denn, es hatte Stuhlgang. Auch tagsüber kannst Du versuchen, dir selbst Nischen zu schaffen, die Du ganz gezielt für deine Erholung nutzet. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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hi, also mal ein tip: lass das nächtliche wickeln. das muss nicht sein, denn erstens wird das kind wach und du kommst auch so schnell nicht wieder ins bett. ich wickel marie nur, wenn sie richtig voll ist. nur pischi wwickel ich nachts nicht. es sei denn, sie ist wund aber sonst crem ich sie abend ein mit wundschutzcreme von penaten. marie war bisher nur einmal wund. es geht also. wegen des rhytmusses habe ich dir folgendes mal reinkopert: as klingt sehr nach Wachstumsschub und passt auch vom Alter her. „Klassische" Zeiten für Wachsumsschübe sind: • zwischen dem siebten und vierzehnten Tag • zwischen der vierten und sechsten Woche • zwischen dem dritten und vierten Monat doch wie immer, sind auch hier die Babys Individualisten und es gibt eine sehr große Schwankungsbreite und manche Kinder haben mehr Wachstumsschübe als die „typische" Zahl. das war mal biggis antwort. es passt also auch zum alter deines sohnes, wenn er 4 monate ist. wahrscheinlich braucht er derzeit einfach mehr. ich glaube du musst da durch...:-) steffi


Mitglied inaktiv

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Hallo Steffi, vielen Dank für deine Antwort.Das mit dem Wachstumsschub ist durchaus möglich.Seit gestern abend habe ich ihm dann immer beide Brüste gegeben, bisher reichte ihm nur eine, und siehe da, heute nacht kam er erst so um 2 und dann wieder kurz vor sechs. Das mit dem Wickeln sehe ich nicht als Problem, es geht erstens schnell und zweitens schläft er dabei schon wieder.Ich wickel trotzdem, da uns auch schon mal die Pampers ausgelaufen sind... Alles Gute und liebe Grüße, Anja


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