Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Stillen - Blähungen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliches Stillen - Blähungen?

Samba123

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Guten Morgen liebes Still-Beratungsteam! Ich bin froh und dankbar hier eine Frage stellen zu können! Heute Nacht hatte mein 12 Tage alter Sohn Blähungen. Die Situation lief folgendermaßen ab: Ich stilllte ihn, alles war ok, danach Bäuerchen, immer noch alles ok, dann fing ein Kreislauf an: Der Kleine lief rot an, schrie wie am Spieß, strampelte mit den Beinchen, machte sich strack mit dem ganzen Körper.... ich denke das sind Anzeichen von Verdauungsproblemen gewesen. In den Phasen in denen er nicht schrie, wollte er an die Brust, dort nuckelte er oder nahm ein paar Schluck, wurde unruhig und ließ sich nicht beruhigen und die ganze Szene ging von vorne los. Diese Schreiphasen und Phasen an der Brust haben sich ständig abgewechselt. Bis wir nicht mehr anders weiterwussten und der Papa den Kleinen genommen hat. Im Fliegergriff wurde es zunächste schlimmer, bis er durch den SChnuller einigermaßen zur Ruhe gefunden hat. Nun meine Frage: Sollten wir die den Kreislauf SChreien-Brust-SChreien-Brust unendlich oft weitermachen oder sollte der Papa den Kleinen übernehmen und versuchen zu beruhigen? Diese SChrei-Brust-Episoden sind sehr anstrengend für mich, wohingegen ich dem Kleinen gerne helfen und ihn beruhigen würde. Noch ein Hinweis: Sab simplex haben wir ihm auch gegeben. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Liebe Grüße Samba 123


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Liebe Samba123, Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Es kann auch sein, dass Ihr Baby durch den Schnuller saugverwirrt ist und deshalb viel Luft schluckt. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Außerdem können Sie probieren, Ihrem Kind mit einer sanften Bauchmassage zu helfen. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe einen Babymassagekurs, wo Sie sich Tipps zum Massieren holen können. Sie können auch versuchen Ihrem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend) und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Ein Tragetuch kann in dieser Situation ebenfalls sehr hilfreich sein. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Das Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Sie werden vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird und mit etwas Geschick können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die sich dann auch gleich anschauen kann, wie Sie Ihr Baby anlegen und wie es saugt. Falls Sie Milchbildungstee trinken, lassen Sie diesen Tee probehalber weg. Fencheltee oder auch solche Mischungen, wie sie als Milchbildungstee verkauft werden, werden immer wieder als DAS Mittel gegen Bauchprobleme angegeben, aber sehr viele Kinder reagieren gerade auf diese Tees, vor allem, wenn die Mutter größere Mengen davon trinkt, mit massiven Blähungen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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