Frage: nächtliches Stillen-7 Monate

Meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt. Sie kriegt so gegen 18.00 Uhr Ihren Abendbrei und vor dem Einschlafen trinkt sie noch eine Brust so ca. 4-5 Minuten. Meißtens schläft sie aber dabei nicht ein, ich lege sie dann wach ins Bett und gehe nach einem Küsschen aus dem Zimmer. Sie ist dann ca. nach 10 Minuten eingeschlafen. Nun wird sie nachts allerdings immernoch 2 Mal munter, so gegen 1-2.00 Uhr und nochmal zwischen 4-5.00 Uhr. Sie weint dann nicht sondern strampelt in ihrem Bettchen rum babelt vor sich hin, habe schon mal gewartet, ob sie vielleicht von allein wieder einschläft, aber nach 1 Stunde war sie immer noch wach. Also gebe ich ihr immer noch mal die Brust, da trinkt sie an einer Seite und schläft dann dabei ein. Kommt das Durchschlafen eigentlich von ganz alleine? Es wird ja immer geschrieben, daß Baby´s ab dem 6. Monat keine nächtl. Mahlzeiten brauchen. Ist sie es vielleicht nur gewöhnt 2 mal wachzuwerden. Was meinen sie dazu.

Mitglied inaktiv - 18.03.2002, 10:28



Antwort auf: nächtliches Stillen-7 Monate

? Liebe Koala, ja, es gibt Autoren, die behaupten, dass ein Kind ab einem halben Jahr nachts nichts mehr zu essen bzw. trinken brauchen, doch Papier ist geduldig und es lässt sich vieles in ein Buch schreiben. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind und erst recht, wenn das Kind erst sechs Monate alt ist. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Das Gleiche gilt für das „Durchschlafen": wenn ein Kind reif dazu ist, wird es auch ohne irgendwelche Schlaftrainingsprogramme schlafen. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby mit vier bis sechs Monaten nachts (wieder) häufiger aufzuwacht und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangt. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht oder sich das Kind das Aufwachen „angewöhnt hat". Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Selbst wenn Sie jetzt am Abend eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung geben oder vollständig abstillen, dann ist das keine Garantie für ruhigere Nächte. So anstrengend es auch sein kann: es ist nicht unnormal, dass ein so kleines Baby nachts mehrfach - auch im Zweistundenrhythmus - aufwacht und Studien belegen, dass eine Nahrungsumstellung keine positiven Einfluss auf das Schlafverhalten hat. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 18.03.2002



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