Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Dauernuckeln

Frage: Nächtliches Dauernuckeln

Reni1988

Beitrag melden

Hallo, meine Tochter (14 Wochen) ist nachts eine sehr schlechte Schläferin. Schon das einschlafen bereitet ihr Abends große Probleme und dauert oft mehrere stunden. Ist sie endlich eingeschlafen, schläft sie tief und fest, wacht allerdings nach 20 bis 30 min wieder auf und das Prozedere beginnt erneut. Irgendwann schläft sie dann an der Brust ein. In schlechten Nächten, die leider überwiegen, wacht sie mindestens einmal in der Std auf und sucht meine Brust, um da auch wie lang dran zu nuckeln- sie lässt sich auch mit nichts anderem beruhigen und brüllt richtig wütet (wir kennen ihre Schreie mittlerweile und das eindeutig Wut :-)). Dieses Problem haben wir erst seit einigen Wochen, die ersten paar Wochen klappte es super. Sie wachte zwar auch nachts 3 mal auf, weil sie Durst/Hunger hatte, ich habe sie gestillt, hin gelegt und wir haben beide weiter geschlafen. Auch tagsüber ist das alles kein Problem, sie schläft in ihrem kinderwagen 3 Std am Stück ohne Probleme oder schläft auf ihrer spieledecke ein. Mir ist durchaus bewusst dass ein baby in diesem Alter in den Schlaf begleitet werden muss und viel nähe braucht. Das bekommt sie Alles. Auch muss sie noch nicht allein in ihrem Bett schlafen, wenn sie noch nicht bereit dazu ist, aber was kann ich tuen dass dieses nächtliche Dauernuckeln ein Ende nimmt. Mit fehlt dadurch der Schlaf und ich denke auch meiner kleinen fehlt ein erholsamer Schlaf in der Nacht. Ich bin tagsüber kapputt und leicht reizbar . Ich erwarte nicht dass sie durchschläft aber wenigstens mal 3-4 Std am Stück. Ein Nuckel nimmt sie übrigens nicht und Hunger kann sie auch nicht haben, weil wir ihr fast täglich Abends eine Flasche anbieten um auszuschließen dass sie Hunger hat. Vllt haben Sie einige Tipps für mich. Vielen Dank im Voraus.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Reni1988, eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Die Einschlafgewohnheiten sowie das gesamte Schlafverhalten deines Kindes belasten dich verständlicherweise (und ich nehme an auch deinen Mann), dennoch wirst Du jetzt kaum eine plötzliche Änderung quasi mit der Brechstange durchsetzen können. Möglicherweise wäre es ein Ansatz, dass Du zunächst einmal versuchst deine Tage einigermaßen zu strukturieren, damit dein Kind und auch Du einen gewissen Halt bekommt. Es gibt Kinder, die besser zurecht kommen, wenn sie klare Strukturen haben. Versuche die Tage einigermaßen ruhig zu gestalten und gewöhne dein Baby liebevoll und langsam an ein anderes Einschlafritual. Gib deinem Kind viel Körperkontakt. Hast Du ein Tragetuch? Es kann wahre Wunder bei überaktiven Kindern wirken, denn es gibt ihnen Halt, Körperkontakt und sie können die Welt aus der sicheren Position am Körper der Mutter mitentdecken. Suche aber auch für dich eine Möglichkeit zum entspannen und abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, solltest Du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es bei dir in der Umgebung zum Beispiel eine Erziehungsberatungsstelle gibt. Das Wort „Erziehungsberatungsstelle" klingt für dich jetzt möglicherweise erschreckend, muss es aber nicht. Dort arbeiten Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen, die mit dir zusammen nach einem Weg suchen können, wie Du ganz individuell auf dein Kind eingehen kannst und wie ihr euer Zusammenleben möglichst gut gestalten könnt. Ich hoffe, dir ein Stück weitergeholfen zu haben und wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir und deiner Familie bald besser geht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir in einiger Zeit noch einmal schreibst! Gute Nacht Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi, bevor ich beginne, zu erzählen: ich weiß, stillen bedeutet nicht nur Ernährung, sondern auch Trost, Nähe, Geborgenheit .. und ich LIEBE es auch so sehr und möchte lang stillen und meinem Baby (6 Monate und 15 Tage alt) diese wundervollen Momente schenken. Aaaaber: bis vor 4 Wochen trank er 2-3 mal nachts , mal länger, mal kürzer, ...

Hallo, Ich betreibe Einschlafstillen und wir sind damit die ersten 3 Monate super gut gefahren. Von da an wurde es zu nehmende schlechter. Mittlerweile (4 Monate) wacht der kleine nach ca 50 min immer auf und möchte dann nuckeln. Dann schlaft er ein und nach weiteren 50 min schreit er dann wieder… Habe ich dem kleinen nun angewöhnt dass er nur ...

Hallo. Mein Sohn ist vor ein paar Tagen 2 geworden und wird noch gestillt. Ich will eigentlich noch nicht abstillen bzw. dann abstillen, wenn er es nicht mehr einfordert. Allerdings ist es so, dass er nachts ständig und lange nuckelt und dann nuckelnd schläft. Dadurch bekomme ich entsprechend wenig Schlaf und meine Brustwarzen tun mir weh, was ...

Liebe Biggi, meine Kleine ist 13 Monate alt und ich versuche gerade abzustillen, würde es aber gerne sanft und ohne schlimme Schreinächte erreichen. Ich stille sie aktuell nur noch, wenn sie das aktiv einfordert und auch dann versuche ich erst einmal sie abzulenken oder etwas anderes zu essen zu geben. Das klappt auch soweit ganz gut und wir sc ...

Hallo Biggi,   mein Sohn ist nun fast 11 Monate alt. Ich stille ihn noch zum Einschlafen und nachts nach Bedarf. Meist ist es so, dass er bis 23/24 Uhr oft wach wird und nuckelt. Ich würde sagen effektiv trinken tut er nur 2-3x in dieser Zeit (inkl. Einschlafstillen). In der zweiten Nachthälfte nuckelt er eigl nur noch.. gegen Morgen 5-6 Uhr ...

  Hallo liebe Biggi. Ich habe Zwillinge, sie sind jetzt 21 Monate... seit einigen Wochen ist es einfach nur noch schmerzhaft und ich bin nur noch wund. Sie nehmen die Brustwarze nicht mehr richtig in den Mund und drücken die Zähne immer zusammen oder beissen sogar richtig zu...   Flasche oder Schnuller nehmen sie nicht, das habe ich sc ...

Hallo Biggy,   Wurm ist 12 Monate alt.  seit Januar sind wir eign im Dauernuckelmodus, bzw. Alle Stunde Brust in der Nacht.  hört das irgendwann von alleine auf? ich wollte nicht mehr ewigkeiten stillen. kinn Trick funktioniert nicht... leider    schönes Wochenende! 

Hallo Frau Welter, ich richte mich mit einem für mich sehr dringlichen Anliegen an sie.. Es geht um mein Baby (7 Monate). Ich stille ihn voll , und nach Bedarf , was bisher nie ein Problem war .  doch seit etwa 3 Wochen nimmt das Problem des dauernuckelns stetig zu.  Er nimmt weder Nuckel noch Flasche an und beruhigt sich ausschließlich ...

Hallo, mein Sohn8 Monate alt schläft nur an der Brust ein und nur an der Brust durch Dauernuckeln weiter. Wenn ich nach dem stillen ihn lösen möchte bekommt er einen Schreianfall und lässt sich nur mit Brust beruhigen. Ein teufelskreis. Er wird nachts auch oft wach und benutzt mich eigentlich meistens nur als schnuller um wieder einschlafen zu ...

Liebe Biggi,  Laut meiner Hebamme habe ich eine sehr saugbedüftige Tochter (aktuell 11 Wochen alt). Zum Beruhigen und Einschlafen hilft nur (langes) Nuckeln an der Brust oder in der Trage einen Spaziergang machen, sie kann sich noch nicht im Ansatz selber beruhigen oder einschlafen. Bisher habe ich sie abends immer in den Schlaf nuckeln lassen, ...