Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

nächtliches Abstillen mit 34 Monaten

Frage: nächtliches Abstillen mit 34 Monaten

Mitglied inaktiv

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Hallo! Unsere Situation im Überblick: Tochter, 34 Monate, keinen Schnuller, nie Flasche, viel getragen, nie weinen lassen, vom 1. Tag an Familienbett, wurde nie fremdbetreut usw. Sie wurde stets nach Bedarf gestillt. Tagsüber hat sich unsere Kleine mit ca. 27 Monaten von sich aus abgestillt. Sie hat so gut wie noch NIE durchgeschlafen, wacht nachts alle 1-3 Stunden auf, möchte gestillt werden bzw. "kurz nuckeln", schläft dann friedlich weiter. Sie ist ein selbstbewußtes, braves und vernünftiges Mädel. Sie hat ein sehr sehr gutes Verhältnis zu ihren Großeltern, ist auch häufig dort zu Besuch usw. Spielt gerne mit anderen Kindern, ihre Trotzanfälle halten sich sehr in Grenzen (im Vergleich zu manch anderen Kindern trotzt sie im Prinzip kaum). Vor 4 Monaten kam unser kleiner Sohn auf die Welt. Unsere große Tochter hat nie eifersüchtig reagiert, wollte allerdings in den ersten Wochen wieder verstärkt gestillt werden, auch tagsüber, was ich ihr auch nicht verwehrt habe. Das hat sich dann ganz von alleine wieder erledigt. Unser kleiner Sohn hat übrigens ein völlig anderes Schlaf- und Stillverhalten, wird nachts meist nur einmal kurz zum Stillen wach, möchte auch nicht "Dauernuckeln" sondern dockt sich, wenn er satt ist, von sich aus ab und beruhigt sich ansonsten selber durch nuckeln an der Hand oder am Schnuffeltuch. Das war bei unserer Großen eben völlig anders. Sie hat NIE etwas anderes zur Beruhigung akzeptiert, als die Brust. Kein Schnuller, kein Teddy, Schnuffeltuch, kein Daumen usw. (was wiederum bestätigt, daß jedes Kind anders ist und ein Schlaf-/Stillverhalten keine Frage der Erziehung ist) Ich habe bei Dr.Posth viel zum sog. Übergangsobjekt nachgelesen. Ein Übergangsobjekt hatte/hat unsere demnach Tochter nicht. Nun meine eigentliche Frage: Seit ein paar Wochen NERVT mich das nächtliche Stillen unserer Großen ungemein. Ich werde zunehmends ungeduldiger. :-/ Ich habe das "Problem" oft mit meiner Tochter besprochen, sie besteht allerdings darauf, daß sie nachts immer noch "kurz nuckeln" darf ;-) Seit ein paar Tagen, stille ich sie zum abendlichen Einschlafen nicht mehr. Das klappt auch ganz gut, ohne Tränen. Papa UND Mama sind bei ihr, wir kraulen ihr den Rücken, erzählen ihr etwas usw. Sie mußte noch nie alleine einschlafen. Stets war ich bei ihr. Nachts allerdings ist nun das große Drama angesagt. Sie fleht mich förmlich an, nur "einmal kurz nuckeln" zu dürfen. Schrecklich. Uns tut die Kleine soooo leid! Es bricht einem fast das Herz... Nun habe ich sie jede Nacht EINMAL kurz nuckeln lassen. Mit EINMAL nachts, könnte ich ganz gut leben. Aber in letzter Zeit, war es eben fast stündlich! Was meinen Sie!?!? Wird unsere Tochter das Abstillen "verkraften"??? Es wird ihr arg weh tun, oder? Da sie kein "Übergangsobjekt" hat...kann es ihrer Psyche schaden, wenn ich ihr nun die "Brust entziehe"??? Oder ist es einfach nur wichtig, daß ich nachwievor bei ihr bin, ihr die Nähe und Geborgenheit gebe, die sie gewohnt ist usw. Entschuldigung, daß es ein so langes Posting geworden ist... Schöne Grüße und großes Lob für die tolle Arbeit, die ihr hier täglich leistet!!! Sandra


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Liebe Sandra, meine Antwort ist ein klares JA. Ich bin sicher, dass Ihre Tochter das Abstillen gut verkraften wird, auch wenn sie sich jetzt noch mit aller Kraft am letzten "Fädchen" festklammert. Das ist doch ganz normal: Der Wechsel macht ihr Angst, doch sie kann gerade durch das Abstillen die Erfahrung machen, dass nicht die Brust sondern SIE, ihre Eltern, ihr die Sicherheit und Geborgenheit geben, die sie braucht. Probieren Sie es doch mit einem kleinen Trick: Vereinbaren Sie eine Art "Bonussystem", wenn sie selbst noch nicht soweit sind, dass Sie jetzt endgültig "Stop" sagen: Für jede Nacht, die sie nicht mehr (oder nur noch ein Mal...) trinkt, bekommt sie einen schönen Aufkleber, ein Tattoo, oder ein goldenes Sternchen, dass sie sammeln und gegen einen "Preis" eintauschen kann (z.B. 5 Sternchen = ein kleines Püppchen, oder ähnliches). Solch ein "Tauschgeschäft" hat bei älteren Kindern schon oft gute Erfolge gezeigt, denn sie musste nicht nur etwas aufgeben, sondern bekamen auch etwas zurück dafür. Natürlich geht auch die berühmte Abstillparty: Sie vereinbaren einen Tag, an dem das letzte Mal überhaupt gestillt wird. An diesem Tag feiern sie ein Fest, schmücken das Haus, laden ein paar Gäste ein, die sich selbst auch schön herausputzen, und ihre Tochter bekommt ein Abstill-Geschenk, etwas, das sie sich wirklich von Herzen wünscht. Manche Familien arbeiten hier mit der "Abstill-Fee", die das Geschenk hinterlässt... Ich hoffe, diese Tipps helfen Ihnen weiter. Auf jeden Fall bin ich sicher, dass Ihre Tochter es schaffen wird, wenn sie merkt, dass es wirklich "ganz ernst" ist mit dem Abstillen! Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo Sandra, bei uns war es ähnlich, nur dass wir uns nicht das nächtliche Stillen sonders das Einschlafstillen bis zum Schluss aufgehoben hatten. Die Ausgangssituation war ähnlich wie bei euch - also nie allein eingeschlafen, Familienbett, Stillen nach Bedarf. Allerdings geht er seit er zwei ist in den Kiga. Eigentlich wollte ich ihn stillen, bis er von selbst nicht mehr mag, aber als ich schwanger wurde, tat es so weh, dass ich wirklich nicht mehr konnte. Also war der dritte Geburtstag das datum für den Beginn des Abstillens. Tagsüber abstillen fiel ihm schwer, nachts dagagen (ich hatte befürchtet, das wäre das eigentlich Drama) war es überhaupt kein Thema. Wir haben das ganze in eine Urlaubswoche meines Mannes gelegt (gut einen Monat nachdem es am Tag kein Stillen mehr gab), so dass er hätte das nächtliche Trösten übernehmen können. Aber siehe da, ich hatte nachts einen engen Body an und als mein Sohn rüberkam und trinken wollte, brauchte ich garnichts zu sagen. Er hat sich einfach angekuschelt und weiter geschlafen! Mit dem Einschlafstillen war es schwieriger, der erste gesetzte Termin war heran und mein Sohn machte einen Heidenaufstand, wie sehr er es doch noch brauche :-( Klar konnte ich da nicht sofort aufhören und wir haben einen Kompromiss geschlossen. Jede Woche wurde das stillen/dauernuckeln um ein paar Minuten gekürzt, so dass wir gut einen Monat später am Ziel waren. Und am Ende gab es auch eine Belohnung! Vielleicht kannst du ja mit deiner Tochter auch aushandeln, dass ihr jede Nacht eine Nuckelrunde weniger einlegt. Übrigens, psychischen Schaden hat mein Sohn garantiert nicht genommen ;-) LG platschi


Mitglied inaktiv

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Hallo platschi! Insgeheim hatte ich gehofft, daß mir andere Mütter ihre Erfahrungen mit dem Abstillen im Kleinkindalter mitteilen. Vielen Dank!!! Es tut gut zu wissen, daß man nicht "alleine" dasteht. Letzte Nacht war schon etwas entspannter. Wir schlafen ja zu viert im Schlafzimmer und wenn die Große laut weint kann man ihr auch schon ganz gut erklären, daß sie ruhiger sein soll, damit der kleine Bruder nicht aufwacht (der ist zum Glück eine richtige Schlafmütze, den so schnell nichts aufweckt). Sie hat mich letzte Nacht noch sehr oft gebeten, "nur ganz kurz nuckeln" zu dürfen. Aber ich gab nicht nach. Mann war das schwer :-/ Ich hoffe, daß wir diese schwierige Zeit bald hinter uns haben, und unserer kleinen Großen "nur Kuscheln" zum Einschlafen reicht. Das mit der Belohnung...tagsüber sprechen wir häufig darüber. Daß sie sich eine tolle Barbie aussuchen mag, wenn sie nachts ohne "Drama" einschläft. Aber in der Nacht mag die Kleine davon nichts mehr wissen :-) Sie meint dann immer, daß sie sich gar nichts aussuchen mag, daß ein anderes Kind die Barbie haben kann...seufz... Schöne Grüße, Sandra


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