Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

nachts wieder trinken???

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: nachts wieder trinken???

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hallo, mein Sohn wird am 27.10 -7 Monate. Er hat schon relativ früh von ca. 20 Uhr bis morgens 5 Uhr geschlafen. Nun möchte er seid einigen Tagen zwischen 12 u. 2 wieder etwas trinken. Haben die ersten Tage versucht ihn so zu beruhigen, was in stundenlanges Schockeln u. immer wieder aufwachen ausartete. Habe nun klein bei gegeben u. er bekommt etwas zu trinken u. er schläft danach relativ schnell wieder ein u. kommt dann das nächste Mal wieder gegen 5. Er kommt nun jede Nacht und schreit Zeder u. Mordio bis er etwas zu trinken bekommt. Hab ich ihm da jetzt etwas angewöhnt??? Woher kommt der Hunger so plötzl. obwohl er doch schon durchgeschlafen hat??? Vor allem schreit er von jetzt auf gleich u. das nicht zu knapp- ohne vorherige Anzeichen von Hunger- so wie es als kl. Säugling war. Viell. habt ihr eine Antwort für mich Lieben Dank


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Libe Linley75, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen ist entwicklungsbedingt und steht im Zusammenhang mit durchbrechenden Zähnen, Alpträumen und den vielen vielen Eindrücken, die die Kleinen zu verarbeiten haben. Deshalb ist das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (es kann noch monatelang dauern, bis er dann kommt), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Wenn Mütter ihre Kinder mit zu sich ins Bett nehmen, um nicht immer wieder aufstehen zu müssen, berichten viele von ihnen, dass sie sich nach einigen Tagen so daran gewöhnt haben, dass sie das nächtliche Stillen tatsächlich kaum noch mitbekommen. Nicht wenige Babys schlafen obendrein viel "tiefer", wenn sie die Nähe der Mutter spüren. Vielleicht hilft auch dir das zu weniger anstrengenden Nächten. Und die Gewissheit, dass es "nur eine Phase" ist, wie so vieles im Leben unserer Kleinen. Auch diese wird vorüber gehen... Versuche, tagsüber möglichst viel Ruhepausen einzubauen, und vielleicht kann dich auch jemand in dieser anstrengenden Zeit unter die Arme greifen, was die Hausarbeit betrifft. Und wenn du jemanden finden könntest, der vielleicht am Nachmittag mit dem Baby im Tragetuch oder Kinderwagen eine runde spazieren geht, so dass du für ein Stündchen die Augen zu machen kannst, dann tut das sicher auch gut. Lieben Gruß, Kristina


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