Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

muttermilch fürleicht nicht nahrhaft genug?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: muttermilch fürleicht nicht nahrhaft genug?

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hallo frau welter. mein sohn wurde am 27.05.03 geboren und ich stille ihn voll. abends ist er immer total durcheinander, er brüllt ohne ende, wenn ich ihn anlege ist ruhe,dann trinkt er erst ganz gierig und schläft ein, aber wehe ich lege ihn in seine wiege oder neben mir ins bett, dann brüllt er wieder. meine hebamme meinte das die milch morgens nahrhafter sei, weil ich ausgeruhter bin und abends, wenn man mehr kalorien verbraucht hat, auch die nahrhaftigkeit der muttermilch abnimmt. ich habe meinem sohn auch abends schon einmal die flasche mit pre nahrung gegeben und er war sofort ruhiger. mit einem schnuller habe ich es auch schon probiert, weil ich dachte er möchte nur seinen saugreflex beruhigen, aber den mag er nicht. nun weiss ich nicht was ich machen soll, er nimmt zu, von daher sollte man ja denke die milch ist ok. aber was kann ich abends machen, damit mein kleiner zufriedener ist? zwiemilchernährung möchte ich eigentlich nicht machen, dann würde ich abstillen. was raten sie mir? danke schonmal daniela


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? Liebe Daniela, es gibt keine zu dünne Muttermilch und auch wenn tatsächlich der Fettgehalt der Milch gegen Abend etwas abnimmt (was nichts damit zu tun hat, dass Sie gegen Abend mehr Kalorien verbraucht hätten), so bedeutet dies keineswegs, dass das Baby davon nicht satt würde. Die Unruhe am Abend hat andere Gründe. Auch nicht gestillte Babys sind am Abend unruhiger und die künstliche Säuglingsnahrung ist in ihrer Zusammensetzung am Abend nicht anders als am Morgen. Es ist also kaum anzunehmen, dass die (geringfügigen) von der Tageszeit abhängigen Veränderungen in der Muttermilch Ursache für das vermehrte abendliche Stillen sind. Ihr Baby ist gerade erst mal drei Wochen alt und verhält sich so, wie es von einem drei Wochen alten Menschlein zu erwarten ist: es will dauergestillt werden. So kleine Babys wollen durchschnittlich mindestens zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dass Ihr Baby nach der Flasche ruhiger war, lässt sich auch dadurch erklären, dass Sie selbst dann wieder ruhiger waren. Sie haben etwas getan, waren nicht mehr hilflos und dieses Gefühl, dass Sie selbst nicht mehr voller Anspannung und Hilflosigkeit waren, hat auch Ihrem Kind zu mehr Ruhe verholfen. Nicht umsonst gibt es für diese abendliche Quengelphase den Begriff „Omastunde", d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für Sie und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme, die ausgeruht sind und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht können Sie dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für sich tun. Anschließend, wenn Sie etwas „Luft" für sich hatten, können Sie mit „neuer Kraft" in die nächste Runde des abendlichen „Marathonstillens" gehen. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch Ihr Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden, Sie werden an das Muttersein gewöhnen und der Alltag wird deutlich einfacher. Wenden Sie sich doch einmal an eine Kollegin vor Ort und führen Sie ein direktes Gespräch mit ihr. Wenn Sie mir Ihren Postleitzahl mit Wohnort angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo liebe Dani! mir geht es mit meiner kleinen genauso. sie ist zwar schon 10 wochen alt, aber bei uns ist es das gleiche problem. ab 19 uhr spinnt sie total. sie scheint dann nur hunger zu haben. erst gegen 23 uhr fällt sie dann endlich in den tiefschlaf. ich bin auch mit meinem wissen am ende. sag mal wie oft stillst du am tag? ich stille so ungefähr alle 2-3 stunden.


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Hallo. ich stille genauso wie du, also alle 2-3 std. manchmal aber auch schon nach 1 1/2 std. Überlegst du, evtl. abzustillen? gruß dani


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Hallo ihr 2, lasst Euch bitte nicht entmutigen es wird einfacher. Vielleicht haben Eure Kinder noch nicht ihren Schlafrhytmus gefunden und noch ihre Probleme beim einschlafen. Ich denke nicht, daß es an der Muttermilch liegt. Vielleicht haben sie auch Blähungen. Mein 1. Sohn ist am besten im Kinderwagen, wenn der fuhr eingeschlafen, sobald der stand gingen seine Augen auf. Ansonsten habe ich mich mit ihm hingelegt und ihn regelrecht in den Schlaf gesungen. Auch das häufige Stillen habe ich mit ihm durch. Das hat mich aber später garnicht mehr gestört. Ich habe mich darauf eingestellt. Aber ich weiß, daß aller Anfang schwer ist und das kleine Wesen einem nicht sagen kann was es hat. Viel viel Glück beim weiterstillen!!! Anne


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Nur nicht aufgeben! Meine kleine Maus hatte auch so eine Phase, die dauerte 2 Wochen lang. Dann war sie von einem Abend auf den anderen wieder quietschvergnügt am Abend. Sicher legt sich das von alleine! Alles Gute Tina


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