Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchstau VOR der Geburt - wie es "ausging"

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchstau VOR der Geburt - wie es "ausging"

Meffilein

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Hallo liebe experten, am 29.2. hatte ich hier eine Frage gestellt bezüglich eines möglichen Milchstaus vor der Geburt und in Ihrer Antwort baten sie mich, zu berichten was der Arzt so sagt... Bisher war mir das nicht möglich, denn bis gestern war ich im Krankenhaus. Kurz gesagt: am Donnerstag, 1.3. 2012 wurde mein Sohn geboren. Aufgrund meines Gesundheitszustandes musste die Geburt eingeleitet - vielmehr beschleunigt - werden. Ich hatte am 29.2. Scmerzen in der Brust, Knubbel unter der Brustwarze, aber kein Fieber. Ich telefonierte am 1.3. mit meinem Frauenarzt, hatte über nacht Fieber bekommen (um die 38)., eine sichtbare rötung und schwellung an der brust.. außerdem massive Wassereinlagerungen (so massiv das ich am tag nach der geburt 2 kilo mehr auf der waage hatte als bei der vorsorgeuntersuchung eine woche zuvor...mit baby inside). Dieser schickte mich auf direktem Weg ins Krankenhaus. Dort wurde zunächst wegen der Entzündung in der Brust eine Antibiotikumtherapie angefangen, eigentlich mit dem Plan die Geburt erst ein paar Tage später einzuleiten falls es bis dahin nicht von alleine losginge. Da ich kein Paracetamol vertrage bekam ich auch zunächst nichts gegen das Fieber. Die Herztöne des Babys waren allerdings sehr hoch, eine Reaktion auf mein Fieber vermutlich, und am späten Nachmittag bekam ich "reguläre" Eröffnungswehen, womit mein körper den ärzten eine entscheidung quasi abnahm. Diese wurden dann mit Einleitungstropf unterstützt (damits einfach schneller geht) und mein Sohn kam abends (wie sagt man so schön) "spontan" zur Welt. Die Brustentzündung wurde dann weiter per Antibiotikuminfusionen behandelt, Ibuprofen gegen die Schmerzen und das Fieber. Das Baby kam zur Überwachung auf eine Kinderstation, leider ziemlich direkt, ich hatte keine Chance noch im Kreißsaal anzulegen. Dort wurde ein (wie ich hinterher erfuhr grenzwertig gering) niedriger Blutzucker festgestellt und das Kind leider direkt per Flasche gefüttert (weil Flaschennahrung überwachbar sei, so erklärte man mir). Daher hab ich etwas mit dem Stillen zu kämpfen gehabt, habe aber darauf bestanden meinen Sohn zu jeder Mahlzeit wenigtens anzulegen damit er die Brust kennenlernt. Natürlich wurde das zunächst nichts, aber für mich zählte überhaupt der Versuch, selbst wenn er nur einmal andockte war ich damit glücklich. Abpumpen vor dem Milcheinschuss ergab außer ein paar Tröpfchen so garkeinen Erfolg. Dann kam der Milcheinschuss in der Nacht von Samstag auf Sonntag (am sonntag gabs dann zumindest abgepumpte Muttermilch in der flasche anstatt pre), am Sonntag mittag wurde mein Sohn aus der Kinderklinik entlassen und seit Sonntag spätabend habe ich ihm keine Flasche mehr geben müssen. Leider klappt das Stillen nur mit Brusthütchen, aber immerhin ist das schon ein riesen Fortschritt zur Flasche. Nun werde ich es ein paar Tage bei dieser Situation belassen, einfach um dem Stillen den Stress zu nehmen (bis zum hütchen zu kommen und auch da zu bleiben war in den letzten tagen schon harte arbeit ^^). Wenn wir dann da völlig stressfrei sind gehen wir den nächsten Schritt. Ich habe eine Hebamme an meiner Seite, die da wirklich ein Auge drauf haben wird und uns da wirklich gut unterstützen wird. Seit gestern (Dienstag) abend ist der Knubbel in der Brust verschwunden. Von Anfang an war der Milchfluss an der entzündeten Brust in keiner Weise eingeschränkt, auch nicht mehr oder weniger schmerzhaft als auf der anderen Seite. Das schlimmste und anstrengendste an der Entzündung war allerdings dieses Fiebergefühl. Ich bin über 38,1 nie gegangen, hab mich aber gefühlt wie mit 41° Fieber. Die Diagnose "Mastitis" im zusammenhang mit "vor der Geburt" hat außerdem im Krankenhaus irgendwie exotencharakter gehabt - sämtliche Ärzte, hebammen, stillberaterinnen in den verschiedenen Schichten kamen um meine Brust zu bestaunen ^^ *lach*. wobei es da auch zu bestaunen gibt - ich habe BH-Größe 90 I . So - wollte ich nur berichten, eben weil um Rückmeldung gebeten wurde.


Biggi Welter

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Liebe Meffilein, herzlichen Glückwunsch :-). Da haben Sie ja wirklich einiges hinter sich und haben so tapfer ums Stillen gekämpft - Hut ab! Ich habe selbst auch gerade Fieber und ich fühle mich auch wie vom Bus überrollt, ich kann also gut verstehen, wie Sie sich gefühlt haben müssen :-(. Ja, Sie werden es schaffen, von den Hütchen weg zu kommen, ganz bestimmt! Geduld ist hier das Wichtigste. Die folgenden Vorgehensweisen haben sich bewährt: Schrittweises Abschneiden der Spitze des Stillhütchens. Einige Mütter entwöhnen ihre Babys erfolgreich von den Stillhütchen, indem diese umstülpen und dann jeden Tag (oder vor jedem Stillen, wenn das Baby dies akzeptiert) einen dünnen Streifen aus der Mitte herausschneiden, bis nichts mehr übrig bleibt. Zum Schneiden wird eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge verwendet. Bei einem Stillhütchen aus Silikon darf diese Methode nicht angewendet werden, weil beim Schneiden scharfe Kanten entstehen. Das Stillhütchen schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Das Stillhütchen mit Stoff ausstopfen. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Sie haben ja eine tolle Hebamme zur Seite, Sie kann Ihnen sicherlich behilflich sein. Vielen lieben Dank für Ihre Rückmeldung! LLLiebe Grüße, Biggi


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