Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

milchstau abszess? (lang,entschuldigung)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: milchstau abszess? (lang,entschuldigung)

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Ich habe Probleme mit einem Milchkanal. Der war letzte Woche verstopft, ich konnte ihn jedoch öffnen und die gestaute Milch kam raus. Dann hat sich jedoch jeden Tag wieder ein Häutchen gebildet, welches ich dann immer unter der dusche entfernt habe. Dann sind wohl Keime eingedrungen und ich hatte gestern eine schmerzende rote Stelle. Arzt meinte, beginnende Mastitis und ich soll weiterstillen und kühlen und Kamille auf die Stilleinlage machen. Hab ich getan, heute früh tuts nicht mehr so weh und scheint auch nicht mehr ganz so rot zu sein. Allerdings kommt aus dem Milchkanal fast nichts, nach langem massieren unter warmem Wasser kam dann ganz wenig dickflüssiges gelbes zeugs. Nun zu meinen Fragen: 1. Ist dieses gelbe Zeugs Eiter und soll ich das mein Kind (13 Wochen) wirklich trinken lassen? 2. Ist das schon ein Fall für Antibiotikum und kann ich dann trotzdem weiterstillen? 3. Was kann ich tun, damit ich das Problem akut und langfristig los werde? Mache mir ziemlich Sorgen... und freue mich auf Antwort


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Liebe Heike und Pünktchen es klingt ganz so, als ob ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Propf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Das ist kein Eiter, keine Bange und Du schadest deinem Kind damit sicher nicht! Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Medikamente brauchst Du in dieser Situation nicht. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden "Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel ecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes "weißes Häutchen" oder "weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muß sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Ich hoffe,ich konnte dich beruhigen. Solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. Gute Besserung und LLLiebe Grüße, Biggi


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Hallo Biggi, danke für Deine Antwort. Das mit dem Bläschen über dem Milchgang war so. Ich konnte es auch öffnen. Einen Pfropf konnte ich einmalig entfernen. Allerdings fließt immer noch keine richtige Milch aus diesem Kanal, sondern erst wenn ich ganz lange ausstreiche, dickflüssiges gelbes Zeugs (sehr schwer rauszukriegen). Es sieht daher nicht wie ein Pfropf (auch gemäß Deiner Beschreibung) aus, sondern wirklich eher wie Eiter. Kann das auch von den Keimen kommen? Verändert sich dadurch evtl. die Milchfarbe?. Trotzdem wirklich nicht schädlich für den Kleinen?. Entzündung hat sich durch Eis auflegen zumindest nicht weiter ausgebreitet. Und durch häufiges Ausstreichen unter warmem Wasser habe ich jetzt auch keine verhärteten Stellen.


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Liebe HeikeundPünktchen, am besten lässt Du die Brust vom Arzt ansehen, er kann dir sagen, ob tatsächlich Eiter aus der Brust fließt.und ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi, sorry- nochmal ich. Mir ist gerade etwas eingefallen - eigentlich sieht das, was da raus kommt, so aus wie Kolostrum (komisch, wie konnte ich das nach 3 Monaten schon vergessen)? Kann es sein, dass die Brust noch irgendwo einen Vorrat hat, der seit der Zeit nicht abgebaut wurde und erst jetzt zum Problem wird, weil der Kleine längere Pausen hat? Diese Brust ist übrigens schon immer größer als die andere. Mein Arzt ist heute nicht da. Würdest Du heute noch anderweitigen medizischen Ersatz suchen und den Kleinen solange nicht an dieser Brust trinken lassen? Danke schön Heike


Biggi Welter

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Liebe Heike, nein, da ist kein Vorrat mehr. Wenn Du dir große Sorgen machst, dann geh zu einem anderen Arzt, ansonsten kannst Du abwarten, so lange Du kein Fieber, Kopfschmerzen und/oder Schüttelfrost bekommst LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, hier ein kleiner Mutmacher!!! Hatte auch ganz lange Probleme mit meiner Brust.Die war 3 Monate Wund, auch um einen Milchgang. Mir haben Rescue tropfen & salbe (Bachblüten) sehr gut geholfen. Jetzt stille ich immernoch und bin froh, dass ich so lange durchgehalten habe. (Lars ist jetzt 20 Wochen).Ganz viel Kraft!!! und liebe Grüße.


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