Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchspendereflex

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchspendereflex

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hatte vor ein paar Tagen eine ziemlich starke Erkältung und seitdem das Gefühl, dass vor allem nachts der Milchspendereflex extrem spät einsetzte. Meine Kleine ( 18 Wo.) hörte schon immer wieder frustriert auf und jammerte, was mich natürlich auch unter Druck setzte. Ich habe aus dem Krankenhaus noch Syntocinon Spray, was ich dann genommen habe (Oxytocin), was auch geholfen hat. Muss das jetzt so bleiben? Gibt es auch andere Möglichkeiten , den Reflex schnell wieder in Gang zu bringen oder kann ich mir das Spray vom Arzt nochmal verschreiben lassen?


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Liebe Jettchen, eine häufige Ursache für eine Störung des Milchspendereflexes ist (psychischer) Stress, durch den die Oxitozinausschüttung gehemmt wird. Deshalb ist die erste Maßnahme, die Sie ergreifen können, um den Milchspendereflex besser in Gang zu bekommen, sich möglichst zu entspannen. Vielleicht versuchen Sie es mit den Übungen, die Sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben oder einfach nur durch ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Da Wärme entspannend wirkt, sollten Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Außerdem können Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht, förderlich sein. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. Bei einer Störung des Milchspendereflex kann vorübergehend versucht werden, den gehemmten Milchspendereflex durch die Gabe von künstlichem Oxytozin (z.B. Syntocinon Spray) auszulösen. Oxytocin hat sich als fördernd für den Milchspendereflex erwiesen und wirkt nicht toxisch auf das Baby. Dieses Spray sollte jedoch nicht länger als maximal 24 Stunden verwendet werden, da sich sonst sein Effekt umkehren kann. Syntocinon ist verschreibungspflichtig. Falls Sie daran interessiert sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Als Nebenwirkungen werden im Beipackzettel Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen. Reizung der Nasenschleimhaut. Geleg. Blutdruckanstieg, selten Blutdruckabfall mit Hautrötung u. Reflextachykardie. Bei gleichzeitiger großer Flüssigkeitszufuhr Gefahr einer Wasserintoxikation angegeben. Zusätzlich können Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die Ihnen im direkten Gespräch noch gezieltere Tipps geben kann, wie Sie Ihr Problem lösen können. Ich suche Ihnen gerne eine LLL Stillberaterin in Ihrer Nähe heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi


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