Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, bei meinem 2. Sohn (17. Woche) hatte ich bis vor kurzem keine Probleme beim Stillen mit der Milchmenge. Doch seit wir für 1 Woche im Urlaub waren, trinkt er schlecht, mit der Folge, dass die Milchmenge zurück gegangen ist. Er meldete sich aber kaum, wenn er hungrig war, sondern schlief viel, und dadurch nicht mehr zugenommen. Die letzte Mahlzeit am Tag (gg. 22.00 Uhr) hat er seit einiger Zeit sowieso verschlafen und sich erst früh um 6.00 Uhr wieder gemeldet.Jetzt habe ich auf ärztliches Anraten mit dem Zufüttern von Fertigmilch begonnen, d. h. ich habe nach dem Stillen noch eine Flasche angeboten. Doch eigentlich würde ich jetzt gerne wieder voll stillen. Wie könnte ich die Milchmenge in der Brust wieder erhöhen? (Stilltee kann ich nicht trinken, wg. einem homöop. Konstitutionsmittel) Viele l. Grüße und vielen Dank im Voraus Susann
? Liebe Susann, da die Wirkung von Milchbildungstee ohnehin noch nie wissenschaftlich bewiesen werden konnte, ist es kein Problem, wenn Sie keinen trinken. Neben dem häufigen Anlegen (in Ihrer Situation alle zwei Stunden jeweils vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Stillens gerechnet) spielen das korrekte Anlegen und das richtige Saugen des Kindes eine existentielle Rolle für den Erfolg des Stillens. Ein nicht korrekt angelegtes Baby und/oder ein Baby, das nicht effektiv an der Brust trinkt kann unter Umständen stundenlang an der Brust saugen, ohne dass dabei die Brust so stimuliert wird, dass die Milchbildung gefördert wird. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Sie sich baldmöglichst an eine Kollegin vor Ort wenden, die Sie und Ihr Baby sehen kann. Eine Stillberaterin kann Ihnen zeigen und erklären, wie Sie korrekt anlegen und woran Sie erkennen, ob Ihr Kind richtig saugt oder Ihnen helfen Still- und Saugtechnik zu korrigieren. Gleichzeitig kann Sie mit Ihnen einen Plan ausarbeiten, wie Sie Ihre Milchmenge steigern können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihren Sohn zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Die zur Zeit notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, bei mir hat die Massage der Brust mit einem Fenchel-Kümmel-Öl so 10 Min. vor dem Stillen gut geholfen, oder darfst Du das wegen dem homöop. Mittel auch nicht? Und das Gläschen Sekt am abend gibt morgens auch 'ne Menge mehr Milch, wurde mir von einer Hebamme empfohlen und hat gut geholfen. Gruß florisan
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, erstmal vielen herzlichen Dank für die guten Tips. Obwohl ich denke, dass ich die ersten 3 Monate wohl richtig angelegt habe, da Alexander immer gut zugenommen hatte, würde ich mich doch gerne überprüfen lassen. Ich vermute auch, dass es daran liegt, dass ich in letzter Zeit zuviel Stress hatte. Der Urlaub war letztlich auch nicht so richtig erholsam. Bitte nennen mir eine Stillberaterin in meiner Nähe. Meine Postleitzahl lautet: 01217 (Dresden) Vielen Dank Susann
? Liebe Susann, ich hoffe, das die Dresdener LLL-Kolleginnen nicht zu sehr vom Hochwasser betroffen sind und erreichbar sind. Angelika Götzel Tel.: 0175-7006620 Ulrike Röschig Tel.: 0351-8590496 Marion Edelmann Tel.: 0451-2009533 Christiane Dumke Tel.: 0351-8012859 LLLiebe Grüße Biggi Welter
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