Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Bin hier neu und bisher nur stille Leserin gewesen. Ich bin sooo froh bei meiner zweiten Tochter schon so lang stillen zu können. Sie wird nun 4 Monate. Sie macht einen glücklichen und ausgeglichenen Eindruck, hat genügend nasse Windeln und Stuhlgang ist auch i.O. Ich wünschte mir nur, dass ich die Milchmenge steigern könnte. Ich hab das Gefühl, dass unsere kleine Maus durchaus mehr trinken würde als momentan da ist. Sie trinkt zur Zeit nur kurz an beiden Brüsten (5min), geht dann von der Brust, nörgelt etwas rum, aber quietscht dann zufrieden und lacht. Ich habe die manuelle Pumpe von Avent und pumpte nach dem Stillen immer noch so um die 10ml aus jeder Brust. Ist ihr das zu schwer die Brust vollkommen zu leeren oder mag sie den Rest nicht zusammenzukratzen? Ich trinke täglich normal Stilltee ansonsten versuche ich viel zu trinken (Malzkaffee, Malzbier soll wohl auch helfen). Lege sie wenn sie möchte so ungefähr jede zweite bis dritte Stunde an, ab 20Uhr ca. jede 4.Stunde. Achja, ich hatte auch gehört,daß das Nichttragen eines BHs die Milchmenge auch steigern soll - also trage ich auch keinen. Doch irgendwie bleiben die Brüste weich und sind nicht mehr so prall gefüllt, wie am Anfang der Stillzeit. Da ich einen kleinen Busen habe, mache ich mir wahrscheinlich auch zu viele Gedanken. Bei der Anlegetechnik muss ich sagen habe ich mich auch schon informiert. Die Fussballhaltung soll wohl Milchfördernd sein, also lege ich mein Kind in letzter Zeit auch häufig so an. Das Mäuschen macht es richtig gut und ich achte sehr darauf, dass sie die Brust richtig in den Mund nimmt. Bin stolz, dass ich noch keine wunden Brustwarzen hatte. Welche Methoden gibt es denn noch um die Milch zu steigern? Also meine Postleitzahl ist die 01987 Schwarzheide. Vielleicht gibt es ja auch eine Stillberaterin in unserer Nähe, falls ich Hilfe bräuchte. Liebe Grüße von Anni
Liebe Anni, kein Bh oder auch nicht BH steigert die Milchmenge, auch nicht unbedingt eine Stillposition. Mehr Milch bekommt man nur durch mehr Anlegen! Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen eer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Dein Baby ist nicht zu faul und muss auch nicht „zusammenkratzen“, wahrscheinlich ist es einfach satt. Es ist auch kein Zeichen von zu wenig Milch, wenn deine Brüste wieder weich und vielleicht sogar wieder kleiner werden. Im Gegenteil, es ist vollkommen normal, dass die anfängliche Fülle und das pralle Gespanntsein der Brust nachlässt, die ist ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung gut eingespielt hat. Ob dein Kind gedeiht (oder tatsächlich zu wenig Milch bekommt)kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Solltest Du feststellen, dass deine Milchmenge nicht ausreicht, dann gibt es Möglichkeiten, deine Milchmenge zu steigern. Allerdings gehört zu den Methoden der Steigerung der Milchmenge NICHT, dass Du viel trinkst. Die Milchbildung richtet sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Je häufiger das Baby angelegt wird und mehr Milch das Baby trinkt, umso mehr Milch wird gebildet. Es ist NICHT notwendig in der Stillzeit literweise Flüssigkeit in sich hineinzuzwingen, das hat keine positive Auswirkung auf die Milchbildung, sondern im Gegenteil es führt dazu, dass die Milchproduktion zurückgeht. Der Gedanke „Viel Trinken = viel Milch“ ist falsch. Lege dein Baby im Zweistunden Takt an. Es hat keinen Sinn die Abstände zu verlängern, in der Hoffnung dadurch sammele sich mehr Milch in der Brust an. Die Brust ist keine Flasche, die sich erst wieder füllen muss. Die Milchbildung reguliert sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage und außerdem wird ein großer Teil der Muttermilch erst während des Stillens gebildet. Um das Interesse deines Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl (s.o.). Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden.Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Außerdem solltest Du bei Bedarf Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Wende dich bitte an Frau HAUSWALD Bärbel, Tel.:03594 704006, sie kann dir sicherlich zusätzliche Tipps geben. Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank Biggi! Dann werde ich mal anfangen mit dem übermäßigen Trinken aufzuhören und wieder normal Flüssigkeit aufzunehmen. Stimmt, wenn ich mir Ruhe gebe, dann klappt es auch super mit der Milchbildung. Ist nur immer nicht so einfach zu realisieren. Vielleicht doch noch eine Frage! Welche Lebensmittel wirken sich denn positiv auf die Milchbildung aus? Bestimmt Sorten Obst/Gemüse? Milchprodukte, wie Joghurt oder Quark? Danke, hätte nicht so schnell mit einer Antwort von dir gerechnet. Liebe Grüße nochmals Anni
Liebe Anni, es gibt in allen Gesellschaften Mittel, die die Milchbildung fördern sollen, aber die Wirksamkeit all dieser Mittel ist umstritten und deshalb sollte sich niemand Wunder davon erwarten. Allerdings wissen wir alle, dass Stillen auch im Kopf passiert und die Psyche eine große Rolle spielt. Darauf könnte die Wirkung der milchbildungsfördernden Hausmittel beruhen. Es gibt keinen Beweis dafür, dass Milchbildungstee die Milchproduktion erhöht. Der „klassische“ Milchbildungstee besteht aus Fenchel, Kümmel, Anis, oft auch noch Brennnessel. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen pro Tag, mehr kann zu Bauchproblemen beim Kind führen. Um die Milchmenge zu steigern, muss die Brust das Signal erhalten, dass mehr Milch benötigt wird und dieses Signal erhält sie durch vermehrtes Entleeren, sei es durch häufigeres Anlegen des Kindes oder auch durch vermehrtes Abpumpen. Zusätzlich hilft es, wenn die Frau genügend Ruhe bekommt und sich einigermaßen ausgewogen ernährt (Kohlenhydrate fördern die Milchbildung) und entsprechend ihrem Durst trinkt. Hier noch ein Rezept für Milchbildungskugeln: 250 g Weizen 150 g Gerste 100 g Hafer 1 Handvoll gehackte Cashewnüsse 150 g Butter 150 Rohrohrzucker (Muscovadozucker) Das Getreide wird fein gemahlen und mit den Cashewnüssen in einem Topf geröstet, bis es leicht braun wird und stark duftet. Butten dazugeben und weiterrühren bis diese ganz geschmolzen ist. Zucker hinzufügen. Nach 10 bis 15 Sekunden vom Herd nehmen. Um die Kugeln gut formen zu können, zwei bis drei Esslöffel Wasser hinzugeben. Zu Kugeln von 2,5 bis 3 cm Durchmesser formen, solange die Masse noch warm ist. LLLiebe Grüße Biggi
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