Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, da ich mein Kind nicht stündlich anlegen will (meine Tochter hat einen schweren Herzfehler), möchte ich meine Milchmenge durch stündliches Abpumpen erreichen. Ist das möglich? Die Stillberatin vor Ort rät mir zum konsequenten Anlegen, so oft wie sich das Kind meldet. Ich stille meine Tochter bisher nur nach dem Aufwachen, da meine Milchmenge über Nacht viel geworden ist, oder zur Beruhigung. Der Kinderkardiologe hat gegen das Stillen keine Einwände, nur weiß ich nicht, ob das häufige Anlegen dann doch nicht zu anstrengend oder auch zu eventuellen Trinkschwierigkeiten (sie hat bisher einen guten Trinkrhythmus) beim Kind führen kann. Momentan habe ich eindeutig zu wenig Milch, die sich mit 1-2 stündlichem Abpumpen bisher um 10-20 ml steigern ließ. Meine Tochter trinkt sonst gut aus Flasche und an der Brust, sie wird an der Brust untertags nur schnell schläfrig.
? Liebe Lili, warum sollte der Kinderkardiologe auch Einwände gegen das Stillen haben? Er weiß, dass die Muttermilch Ihrem Kind sehr viele Vorteile bringt und (hoffentlich) weiß er auch, dass das Trinken an der Brust NICHT anstrengender ist als an der Flasche und dass die Kinder beim Stillen bessere Werte in Bezug auf Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz und Atemfrequenz haben, als beim Trinken aus der Flasche (s. angehängten Text). Da es zudem sehr schwierig ist, die Milchmenge alleine durch Pumpen zu steigern und auf einem ausreichenden Niveau aufrecht zu erhalten, kann auch ich mich nur Ihrer Stillberaterin anschließen, dass Sie versuchen Ihre Tochter häufig zu stillen und auf diese Weise Ihre Milchmenge an den Bedarf der Kleinen anzupassen. Sie vermeiden durch immer häufigeres Stillen, so dass Sie schließlich zum vollen Stillen kommen können, auch das Risiko, dass Ihre Tochter eine Saugverwirrung entwickelt und die Brust dann ganz ablehnt. Falls es tatsächlich so sein sollte, dass Ihre Tochter Unterstützung beim Stillen braucht, kann der Einsatz eine Brusternährungssets für ein Baby mit Herzproblemen durchaus überlegenswert sein. Sprechen Sie Ihre Stillberaterin einmal darauf an. Es gibt in Deutschland einige Stillberaterinnen, die durch eigene Betroffenheit besonders erfahren sind, wenn es um das Thema Stillen und Herzfehler geht. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, schaue ich nach, ob eine davon in Ihrer Nähe lebt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Becher sind eine gute Alternative zur Flasche. Direktes Stillen an der Brust ist am besten Howard, CR, de Blieck, EA, ten Hoopen, CB et al. Physiologic stability of newborns during cup- and bottle-feeding. Pediatrics 1999; 104:1204-1207 Diese vergleichende Studie macht Klinikern bewusst, dass die Becherfütterung eine Möglichkeit sein kann - oder auch nicht - der so genannten Saugverwirrung vorzubeugen. Das Phänomen der Saugverwirrung ist nicht eindeutig anerkannt und wenn es existiert, so ist es nur einer von vielen Faktoren, die bei der Entscheidung für die beste Fütterungsmethode bedacht werden sollten. Dies ist die erste randomisierte, experimentelle bei der die physiologische Stabilität von Säuglingen im Alter von einem bis drei Tagen während der Becherfütterung im Vergleich zur Flaschenfütterung untersucht wird. Krankenschwestern fütterten ein bis drei Tage alte Neugeborene mit künstlicher Säuglingsnahrung aus dem Becher (N=51) oder einer Flasche (N=47), während Mütter ihre eigenen ein bis drei Tage alten Neugeborenen stillten (N=25). Bei allen Säuglingen wurden die Herzfrequenz, die Atemfrequenz und die Sauerstoffsättigung überwacht. Die Wissenschaftler bestimmten auf die Menge, die aufgenommen wurde und wie viel Zeit für eine komplette Mahlzeit benötigt wurde. ErgebnisseEs gab keinen signifikanten Unterschied bei der Herzfrequenz, der Atemfrequenz und der Sauerstoffsättigung zwischen der Gruppe der flaschengefütterten und der Gruppe der bechergefütterten Säuglinge. Die gestillten Säuglinge hatten allerdings bessere Herzfrequenzen, bessere Atemfrequenzen und bessere Sättigungsraten. Abgesehen von den physiologischen Daten zeigte diese Studie auch, dass Neugeborene, die mit dem Becher gefüttert wurden, die gleiche Menge in der gleichen Zeit tranken, wie die Säuglinge, die mit der Flasche gefüttert wurden. Die gestillten Säuglinge brauchten mehr Zeit für ihre Mahlzeit. Klinische Anwendung Es war keine Überraschung, dass diese gesunden, termingeborenen Säuglinge generell beim Stillen physiologisch stabiler waren als bei der Flaschenfütterung, denn eine frühere Studie hat dies bereits für frühgeborene Säuglinge belegt. Leider haben viele Kliniker Probleme Klinikprotokolle zu entwickeln, die die Becherfütterung unterstützen, weil befürchtet wird, dass die Becherfütterung unsicher ist. Interessanterweise ist die Flaschenfütterung niemals auf diese Weise überprüft worden. Diese Studie hat gezeigt, dass die Flaschenfütterung nicht länger als physiologisch vorteilhafter als die Becherfütterung angesehen werden kann.
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die wertvollen Tipps. Gerne würde ich den Kontakt zu einer Stillberatin aufnehmen, die sich mit "Herzkindern" auskennt. Meine Postleitzahl ist 86415. Vielen Dank! Liebe Grüße
? Liebe Lili, ich habe Ihre Anfrage weitergeleitet, die Kollegin setzt sich mit Ihnen in Verbindung. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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