Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Milchmenge beim Stillen plus Flasche in der Nacht?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Milchmenge beim Stillen plus Flasche in der Nacht?

tdhille

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Also eigentlich stille ich. Wie ist das wenn ich meinem Kleinen Nachts die Flasche gebe (das wäre dann 2x denk ich), geht dann die Milchmenge zurück? Ich möchte tagsüber aufjedenfall weiterstillen. Das Problem ist halt, dass er nachts nicht satt wird und immer einen Nachschlag brauch. Lg Tanja


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Liebe Tanja, ja, die Milchmenge würde zurück gehen weil deine Brust "denkt", die Milch wird nicht gebraucht. Das Saugen an der Brust in der Nacht regt die Milchbildung viel intensiver an als das Saugen am Tag, das liegt an den Hormonen... Vielleicht sucht dein kleiner Mann ja auch gar nicht aus Hunger die Brust in der Nacht? Ganz oft suchen die Kleinen in der Nacht an unserer Brust Nähe und Geborgenheit, die sie ebenso für ihre gesunde Entwicklung brauchen wie die Milch an sich. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst Du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch Du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Um das häufige Aufwachen zu verringern, kann dir vielleicht dieser "Trick" helfen: Wenn dein Kleiner an der Brust eingeschlafen ist, zieh deine Brustwarze sanft aus seinem Mund und drücke, wenn er wieder nach der BW sucht, ebenso sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Und das Gute daran: Es funktioniert auch, wenn die Kleinen im Schlaf wieder ans Nuckeln denken, wenn also der Mund ganz von allein wieder die Nuckelbewegungen macht und das Kind kurz darauf nach der Brust suchen würde. Einfach das Kinn sanft von unten stützen - die meisten Kinder schlafen dann weiter, ohne zu stillen. Lass ihn in der Nacht so nah wie möglich bei dir schlafen, und schau Sie, ob Du schlafen kannst, während eine deiner Hände auf ihm ruht. Du kannst ihn im Halbschlaf, wenn er schon "Laut gibt" aber bevor er wach wird, sanft "schuckeln", und auch das hilft vielen Babys, leichter auch ohne Brust wieder tiefer zu schlafen. Oft hilft das :-) Lieben Gruß, Kristina


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