carigo
Guten Tag Ich habe ein grosses Problem. Mein Baby wurde 6 Monate ausschliesslich gestillt. Dann haben wir mit Fingerfood angefangen. Etwa mit 8 Monaten habe ich angefangen mit Holle Säuglingsnahrung auf Ziegenmilchbasis, da ich einfach keine Energie mehr hatte und mein Gewicht nur noch runter ging. Trotzdem habe ich Morgens und Abends noch gestillt. Letzte Woche hatten wir dann einen Stillstreik und ich habe abgepumpt. Langsam konnte ich ihn wieder an die Brust führen und seit gestern nuckelt er auch wieder aber leider trinkt er nicht. Er saugt an und dann lässt er los, schaut mich an und beginnt zu weinen. Wahrscheinlich kommt einfach nichts. Wenn ich abpumpe kommen in 24h noch knapp 60ml zusammen. Meine Frage, wieviel Milch trinkt ein Kind mit 9,5 Monaten an der Brust? Und wie häufig? Der Schoppen will er sicher 3-4x pro Nacht und 1-2x pro Tag. Ich will noch nicht abstillen und habe im Moment extrem Mühe damit. Wie kann ich die Milchmenge wieder steigern? Und ich möchte auch keinen Schoppen mehr geben sondern nur noch stillen nebst dem Essen. Ich bin momentan so gereizt, traurig und schlecht drauf weil nichts mehr funktionniert. Ich ärgere mich über mich weil ich mit dem Schoppen angefangen habe. Da ich dies aber nicht mehr ändern kann wäre ich um Hilfe sehr dankbar.
Kristina Wrede
Liebe carigo, bitte ärgere dich nicht über dich - du hast ja aus der Not heraus gehandelt, und hast vermutlich zum Zeitpunkt deiner Entscheidung ziemlich viel Stress gehabt. Ich kann dir nicht genau sagen, wie viel DEIN Kind an der Brust trinkt. Es geht in eurem Fall auch weniger um die absolute Milchmenge als darum, dass dein Sohn an der Brust gerade recht unzufrieden ist. Natürlich braucht er eine gewisse Menge, 2-3 Portionen sagt man, wobei die auch über die Beikost erfolgen können (Joghurt, Milchbrei...). Sein Saugbedürfnis spielt auch eine Rolle: Wie viel Saugen braucht er, um sich wohl zu fühlen... Im Prinzip ist es so, dass die Brust nicht von heute auf morgen die Milchbildung einstellst. Mag sein, dass du beim Pumpen nicht viel Milch gewinnen kannst, das bedeutet aber nicht, dass tatsächlich nichts oder kaum noch etwas da wäre! Die beste Art, die Milchbildung anzuregen ist, deinen Sohn so oft wie möglich an die Brust zu lassen. Du kannst dabei etwas warmes auf die Brust legen, weil das den Milchfluss anregt. Und wenn du dann die Methode der Brustkompression anwendest (siehe unten), wird dein Kleiner mehr Milch erhalten und so vielleicht doch zufriedener und länger an einer Seite verharren. Eine andere Möglichkeit wäre, alle paar Stunden zu Pumpen, doch das ist in der Regel sehr viel weniger effektiv als das Saugen des Babys, denn wenn der Milchspendereflex nicht ausgelöst wird bringt alles Pumpen nichts. Lieben Gruß, Kristina
Kristina Wrede
Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
carigo
Vielen Dank Kristine! Ich habe genau deine Worte gebraucht! Ich habe ihm während er im Halbschlaf war angesetzt und bin dazu umhergelaufen so hat er ein paar mal genuckelt. Während 2 Tagen habe ich so oft als möglich abgepumpt (bin somit wieder auf über 100ml gekommen was schon fast das Doppelte ist), und habe Geissrautentroüfen genommen. Letzte Nacht hat er wieder voll getrunken und heute sogar tagsüber 2x. Mit der Kompression hats nicht so geklappt da hat er sich immer sofort weggedreht.
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