Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Tochter wurde vor drei Monaten mit nur 650 g geboren, entwickelt sich bislang aber wirklich prima. Da bei mir Zytomegalie positiv getestet wurde, konnte meine Tochte meine Muttermilch nicht bekommen. Mit Erreichen der 2.000 g-Grenze ist dies nun aber möglich. Über den langen Zeitraum ist mein Milchfluß leider ziemlich zurück gegangen. Aufgrund stundenlanger Klinikbesuche bei meiner Tochter, in denen ich zugegebenermaßen wenig trinke und auch nicht immer abgepumpe, war es schwierig die Milchmenge zu steigern. Meist konnte ich pro Pumpvorgang nur 30 bis 50 ml abpumpen. Seit gut einer Woche versuche ich nun die Milchmenge zu steigern, pumpe auch nachts ab - insgesamt 5 - 6 mal pro Tag und trinke i.d.R. bei jedem Pumpvorgang einen Liter Mineralwasser. Nach dem Abpumpen nehme ich 5 Globuli Agnus Castus D 4 (unter die Zunge). Leider stellt sich keine Steigerung der Milchmenge ein. Am Donnerstag konnte ich meine Tochter zum ersten mal anlegen und sie macht das wirklich klasse. Obwohl sie wirklich prima saugt, hat sie am Donnerstag lediglich geschätzte 3 ml, Freitag 10 ml und am Samstag 20 ml bekommen. Samstag abend und heute hat es überhaupt nicht geklappt. Ihre normale Trinkmenge liegt bei 60-70 ml. Ich habe noch einen Vorrat eingefrorener Muttermilch, mache mir aber doch Gedanken, ob mein Milchfluß wieder richtig in Gang kommt. Am 4. oder 5. Tag nach der Entbindung hatte ich pro Pumpvorgang schon 80 bis 90 ml - eigentlich ließ es sich also gar nicht so schlecht an. Von allen Seiten bekam ich dann aber den Rat, die Milchmenge dann erst mal nicht weiter zu steigern und weniger zu pumpen. Die stressige Situation bewirkte dann ein Übriges. Leider kann ich meine Tochter im Moment nur ein oder zweimal pro Tag anlegen, da sie ja noch in der Klinik liegt und die Atmosphäre dort zeichnet sich nicht gerade durch besondere Ruhe aus. Ich hoffe Du hast einen Tipp für mich! Vielen Dank im voraus! Ulla
? Liebe Ulla, schade, dass die Stillunterstützung im Krankenhaus leider nicht so gut zu sein schein. Bei einer CMV-positiven Frau, kann das frühgeborene Baby die Milch durchaus bekommen. Die Viren können durch Pasteurisieren abgetötet werden. Dr. Klaus Hamprecht in Tübingen arbeitet auf diesem Gebiet und die Empfehlungen zum Verwerfen der Muttermilch in dieser Situation stehen ohnehin auf dem Prüfstand. Die anfängliche Pumpmenge war wirklich gut, doch der Tipp, dann die Milchmenge nicht weiter zu steigern, war nicht gut. Im Gegenteil: gerade für Frühchenmütter wird empfohlen auf Überschuss zu pumpen und zwar auf deutlichen Überschuss. Der Bedarf des Babys wird nämlich in aller Regel ab einem bestimmten Zeitpunkt sprunghaft ansteigen und außerdem ist immer wieder damit zu rechnen, dass die Milchmenge der Mutter vorübergehend abnimmt, wenn sie zum Beispiel unter besonderem Druck steht, weil es dem Kind mal nicht so gut geht oder weil die Situation überhaupt belastend ist. Es ist jetzt schon mal toll, dass die Kleine die Brust überhaupt annimmt und die Menge ist für die ersten Versuche auch nicht schlecht. Es kommt jetzt also darauf an, dass Du deine Milchbildung erheblich steigerst. Ich gebe dir jetzt einige allgemeine Tipps, zu Steigerung der Milchmenge, doch gleichzeitig solltest Du dich unbedingt an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich und dein Baby im direkten Kontakt gezielt unterstützen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen so oft anlegen wie es möglich ist. Wenn dein Baby zu Hause ist etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeide den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis deines Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massist es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Um die Milchproduktion zu steigern ist zusätzliches Pumpen sinnvoll. Allerdings sollte dir eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn dir eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und dir zeigt wie Du die Brust massieren kannst. Achte darauf, dass DU so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommst (am besten legst Du dich zusammen mit dem Baby ins Bett, vorausgesetzt Du hast die Möglichkeit dazu) und dich möglichst ausgewogen und ausreichend ernährst. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Du musst keinen Milchbildungstee trinken und wenn Du ihn trinken willst, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Bei jedem Abpumpen eine Flasche Mineralwasser zu trinken ist NICHT sinnvoll!!! Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Du trinkst genügend, wenn Du dich nicht ausgedörrt fühlst, wenn der Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst. Biete bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch wird erreicht, dass das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achte auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen des Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Di jetzt noch notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher, Fingerfeeder oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern solltest Du dir von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an der Brust erfolgen. Nur Mut, mit der richtigen Unterstützung und Information sind die Chancen gut, dass ihr es bald schafft, zu einer schönen Stillbeziehung zu finden. Wende dich wirklich an eine Kollegin in deiner Nähe. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die prompte Antwort. Die Stillunterstützung in der Klinik ist wohl gar nicht mal so schlecht - jedenfalls vergleichsweise. Das Problem ist nur, dass die Stillberaterin eben nicht ständig anwesend ist und am Wochenende schon sowieso nicht. Daher werde ich zum Stillen heute zum ersten mal richtig befragen können. Die Milch wurde auch nicht verworfen, sondern eingefroren und wird nun, da meine Tochter 2000 g erreicht hat, verfüttert. Daher auch der Rat, die Milchmenge nicht weiter zu steigern, denn mein Gefrierschrank quillt auch so schon fast über - obwohl ich in Tüten eingefroren habe. Allerdings hatte ich auch schon das Gefühl, dass dieser Tipp nicht sonderlich sinnvoll war, denn wie Du ja auch schreibst - die Situation auf der Intensivstation und diese häufige Fahrerei sorgen schon allein dafür, dass die Milch nicht so reichlich fließt. Bei mir geht es ja noch - bei anderen Müttern ist sie ganz versiegt, obwohl viele von ihnen auch anlegen konnten. Wenn ich bei meiner Tochter bin, lege ich sie auch an, nur geht das nicht so häufig wie es zuhause möglich wäre. Ich gehe aber wirklich davon aus, dass die Milchmenge besser wird, wenn sie zuhause ist. Wird die Stillberaterin von der Krankenkasse übernommen, obwohl die Wochenbettzeit längst vorüber ist? Meine PLZ ist 46282 - es wöre toll, wenn Du mir eine Stillberaterin hier in der Nähe nennen könntest. Ich hatte auch schon den Verdacht, dass es nicht wirklich was bringt, so viel zu trinken, denn die Milchmenge wurde kein bißchen mehr - ich bin eben nur öfter zur Toilette gelaufen ;-) Gut zu wissen, dass das nicht nötig ist. Meine Milchpumpe ist die Medela classic. Ich pumpe i.d.R. auf jeder Seite dreimal immer im Wechsel. Entweder solange die Milch fließt oder sonst jeweils 5 Minuten. Was Ruhe und Erholung anbelangt, so steht das im Moment nicht so richtig auf meinem Programmplan, läßt sich aber nicht ändern, da die Situation mit meiner Tochter in der Klinik nicht eben beruhigend ist. Es geht ihr zwar inzwischen recht gut, aber sie muß beispielsweise auch noch an Leistenbrüchen operiert werden - irgendwas ist eben immer. Vielen Dank für Deine Tipps!!!! Entmutigen lasse ich mich jedenfalls so schnell nicht - meine Kleine macht das super (es war ja nicht unbedingt zu erwarten, dass sie nach 3 Monaten nur Flasche, die Brust so gut nimmt) und ich werde das hoffentlich auch bald besser hinbekommen! Vielen Dank! Ulla
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