Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kein Milchfluss mehr

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kein Milchfluss mehr

Beautifulmind

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Guten Morgen Frau Welter, ich bin wahnsinnig verzweifelt und fühle mich wie eine Versagerin. Meine Tochter, 5 Monate, und ich haben schon immer etwas Probleme beim Stillen. Beginnend ab dem Einsetzen des Schnuller durch meine Wochenbetthebamme, sie hat ihn ihr mit lefax suspension so lange eingeschmiert und schmackhaft gemacht bis sie ihn angenommen hat, mit den Worten zu mir "ich will doch das sie glücklich ist, sie hat ein hohes saugbedürfnis". Nun ist es seit einer Woche so das der Milchspendereflex sehr spät einsetzt, mitunter gar nicht (besonders Abends und Nachts) , sie muss sich sehr abmühen bis etwas kommt. Nachts habe ich jetzt die 4 Nacht in Folge das einfach kein MSR ausgelöst wird, ich muss dann ewig meine Brust an die Pumpe hängen bis er ausgelöst wird. Ich merke meinen MSR und höre es auch an ihrem Schlucken wann er einsetzt. Meistens hat sie nicht die Geduld um zu warten bis er ausgelöst wird und weint logischerweise, ich Pumpe dann solange bis er ausgelöst ist und docke dann meine Maus an. Ich Pumpe schon nach und nebenbei ab um die Milchmenge zu steigern bzw die Brust zu stimulieren, nehme Bockshornklee kapseln, trinke Stilltee, esse ausgewogen, versuche die Atemübungen aus dem Hypnobirthing anzuwenden, ich weiß nicht mehr weiter, mir schmerzt langsam meine Brust von dem ganzem gepumpe. Und ich gehe auf dem Zahnfleisch, dieses permanente an die Pumpe bis der MSR ausgelöst ist und dann die Maus andocken kostet soviel Nerven dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher als normal zu Stillen. Ich weiß nicht ob es eine Blockade in meinem Kopf ist, denn natürlich habe ich regelrecht vor dem Stillen schon Bammel ob der MSR einsetzt und warte auf ihn auch wenn ich immer versuche positiv ran zugehen, im Unterbewusstsein spielt es sich wahrscheinlich trotzdem ab. Beim abpumpen kommen meist auch nur 30-50ml. Ich habe so Angst nicht mehr stillen zu können. (Vielleicht habe ich den Glauben in mein Können beim Stillen verloren und weiß nicht wie ich wieder Selbstvertrauen finde.) Bei unserer großen Tochter konnte ich ohne Probleme knapp 2 Jahre stillen und da die Maus unser letzes Kind sein wird wollte ich doch nochmal alles ausgiebig genießen. Wir haben auch alle Flaschen die es so gibt durch probiert - sie nimmt keine. Denn ich möchte ja auch das meine Tochter satt und glücklich ist. Haben sie eventuell einen Tipp? Auch wie ich ihr die Flasche helfe anzunehmen? Ich bin ihnen von Herzen im voraus dankbar Viele liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Beautifulmind, im Moment würde ich gar keine Flasche und auch keinen Schnuller geben, damit Dein Baby (wieder) lernt, korrekt und effektiv zu saugen. Keine Pumpe der Welt kann so gut saugen wie Dein Baby und wenn Du wirklich weiterhin stillen möchtest, dann würde ich jetzt anlegen, anlegen und wieder anlegen und keine künstlichen Sauger geben. Eine Saugverwirrung lässt sich nämlich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Es kann vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du Dich für ein paar Tage mit Deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und Dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Bis sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich erst einmal diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, es klappt bald besser! Lieben Gruß Biggi


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