April2022
Guten Morgen zusammen. Da meine Entbindung nicht so wie geplant lief (nach 2 Tagen Einleitung und 7 Stunden Kreißsaal dann Kaiserschnitt mit Nabelschnurvorfall), kann es sein dass ich dadurch zu wenig Milch produziere. Zumindest ist das meine subjektive Begründung. Problem: Würde gerne voll stillen aber aus mir kommen nur 90ml in 24 Stunden raus, was ca. 1/8 ist von dem, was unser Kleiner gerade benötigt. Er ist jetzt fast 2 Wochen alt. Wir füttern bereits seit Tag 3 im KH zu, da der Kleine rapide auf die knapp -10% vom Geburtsgewicht gefallen ist und natürlich immer mehr geweint hat vor Hunger. Sehr frustrierend. Also habe ich gestillt und dann zugefüttert, zwischendurch gewickelt. Prozedur: 1 Stunde. Folgendes habe ich nun gemacht: Ich habe seit Entlassung aus dem KH eine Doppelpumpe von Medela. Ich pumpe seit Montag regelmäßig zusätzlich ab um alles anzuregen. Seit Mittwoch habe ich nochmal erhöht. vorerst kam beim pumpen rund 15 ml. Das konnte ich schon leicht steigern auf 25ml in 1 Woche. Zwischendurch habe ich powerpumping in Intervallen gemacht: 1X am Tag 15 min Pumpen, 10 min Pause (mal 3). Immer wenn ich den Kleinen füttere, gehe ich danach zum pumpen und mache mich leer. Oder aber ich lege ihn vorher an damit mein Körper die Reize bekommt zumindest nachts. Abgepumpte Milch sammle ich und bekommt er dann mit der Flasche 1X am Tag. Er nimmt also die Brust und Flasche auch im Wechsel. Ich nehme Piulatte als Ergänzungsmittel sowie Eisen (Blutverlust beim Kaiserschnitt) und den Rest fembion aus der Schwangerschaft . Trinke stilltee von weleda und dm. Ab und zu probiere ich powerpumping. Ich würde gerne voll stillen und weg von Milchpulver. Was muss ich noch tun um die Milch zu steigern?
Liebe April2022, zunächst sollten Sie die Saugtechnik Ihres Babys überprüfen lassen, wenn Ihr Baby nicht korrekt und effektiv an der Brust trinkt, wird die Milchmenge nicht gesteigert. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby alles Gute und bin jederzeit für Sie da, wenn Sie Fragen haben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi Welter
April2022
Hallo Frau Welter Vielen Dank für die vielen Tipps. Ein paar Fortschritte gibt es. Die Milchmenge konnte ich leider nur marginal erhöhen. Ich lege weiterhin an und versuche so viel zu pumpen wie geht. Ein Besuch beim Osteopath hat gezeigt dass er zwar kerngesund ist aber den Kiefer nicht weit aufmacht. Seit der Behandlung scheint es besser. Ein weiterer Fortschritt: seit vorgestern tropft manchmal Milch aus beiden Brüsten bzw. wenn ich ihn links anlege tropft es etwas rechts heraus. Rechts lasse ich dann zb ohne anlegen zum Pumpen. Beim pumpen danach kommt jedoch nicht wesentlich mehr raus als bisher. Wie kann ich das deuten ?
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