Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchfluss gehemmt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchfluss gehemmt

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Hallo Frau Welter! Unsere Tochter (7 Wochen)wurde bisher voll gestillt, jedoch ist sie neuerdings sehr unruhig dabei, nuckelt immer SEHR lange an der Brust (schmerzt!!!) und wir haben nicht mehr die Gewissheit, dass sie wirklich satt wird. Seit einer Woche nun haben wir den Milchfluss etwas gehemmt und füttern 2 mal täglich Pre-Nahrung hinzu. Nun habe ich folgende Fragen: 1. Kann man den Milchfluss wieder fördern indem man wieder öfter anlegt oder bleibt die Milch nun weniger wenns einmal gehemmt wurde??? 2. Spricht etwas dagegen, tagsüber Flasche zu füttern und nachts zu stillen??? 3. Müssen die Kleinen zusätzlich Tee bekommen, wenn man mit Pre-Nahrung zufüttert??? 4. Wie lange legt man das Baby in der Regel pro Brust an??? (Unsere Maus braucht -mit Nuckeln- meist eine ganze Stunde für beide Brüste?!) Vielen Dank für Ihre Hilfe und LG


Biggi Welter

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? Liebe Lean, Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage und auch wenn die Milchmenge zurückgegangen ist, kann sie durch vermehrte Stimulation (häufigeres Anlegen, ev. Abpumpen) wieder gesteigert werden. Es spricht eine ganz Menge dagegen, eine solche Zwiemichernährung durchzuführen. Zum einen ergeben sich nun einmal Risiken daraus, dass das Kind nicht voll gestillt wird und zum anderen kann es sehr schnell passieren, dass sich das Kind zur Flasche hin abstillt. Lesen Sie dazu auch einmal den angehängten Text. In den ersten sechs Monaten sollte ein Kind ausschließlich (Mutter)Milch erhalten, auch wenn Pre-Nahrung gegeben wird, braucht das Kind keine zusätzliche Flüssigkeit. Eine Stillmahlzeit bei einem kleinen Baby dauert in der Regel zwischen 30 Minuten und einer Stunde, es kann aber auch länger oder kürzer sein, denn wie alle Menschen sind auch Babys unterschiedliche Persönlichkeiten und haben unterschiedliche Essgewohnheiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: • Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. • Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. • Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: • Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) • Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) • Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) • Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) • Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) • Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) • Verkürzt die Stilldauer (Gray-Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403-413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35-40. Gray-Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514-518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663-670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309-315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59-63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright 8 Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner


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