Mitglied inaktiv
Kann man den Milcheinschuss auch herbeiführen, d.h. ihn schon irgendwie so manipulieren, dass man nicht die 2-3 Tage nach der Geburt drauf warten muss ? Ich fand das bei meiner ersten Geburt traumatisch, von den Kinderschwestern gezwungen zu werden mein wegen Hungers hysterisch schreiendes Baby jede Stunde anzulegen, wo er verzweifelt 30 Min saugte ohne richtig sattzuwerden. Das hat mich richtig fertig gemacht, dass er einfach nicht satt wurde, und ich trotzdem jede Stunde anlegen musste. Meine Brustwarzen waren bis zum Milcheinschuss nach 3 Tagen wund und offen, trotz Stillberaterin, und ich durfte noch nicht mal nach der strapaziösen Geburt 3 Stunden am Stück schlafen, um mich zu erholen, weil ich ja immer alle Stunde stillen musste. Muss dazu sagen, ich will dieses Mal unbedingt wieder stillen, wenn doch nur die Milch gleich nach der Geburt da wäre, damit der Wurm satt wird und ich diesen "Jede Stunde stillen ohne das Kind sattzukriegen" Horror nicht nochmal durchmachen muss. Ich überlege sogar schon, ob ich dismal nicht Prenahrung ins Krankenhaus schmuggeln lasse, und ihm dann in einer Tasse davon was gebe, damit er nicht so unter Hunger leiden muss. Möchte ja die Flasche vermeiden, wegen Saugverwirrung. Da ich in Schweden wohne, gibt es hier leider keine LLL-Stillberaterin, nur Telefonberatung, was nicht6 besonders hilfreich ist. Jennifer
Liebe Jennifer, die Schwestern haben dich gut beraten, denn deinem Kind reicht das Kolostrum. Die spezielle erste Milch Kolostrum ist eine konzentrierte Form der Ernährung und enthält spezielle lmmunitäten, die das Neugeborene braucht. Kolostrum allein ist in kleiner Menge bis etwa zum dritten oder vierten Tag nach der Geburt vorhanden, wenn die meisten Mütter entdecken, daß ihre Milch gehaltvoller wird. Das passiert, wenn der Körper auf die Bildung der reifen Muttermilch umstellt, ein Vorgang, der ungefähr zwei Wochen braucht. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Das in den ersten Tagen gebildete Kolostrum sieht meist relativ gelb und dick aus. Im Verlauf der nächsten Tagen geht die Milch vom Kolostrum über in die reife Muttermilch. Die Farbe von frischer Muttermilch variiert zwischen gelblich, bläulich oder sogar bräunlich. Die Milch sieht dann auch häufig sehr durchscheinend aus. Das heißt aber nicht, dass sie zuwenig Nährstoffe oder zu wenig Fett hat. Nach der Geburt sollte das Kind möglichst bald angelegt werden. Neugeborene in der ersten Lebenstagen und wochen kümmern sich noch nicht um einen Rhythmus. Sie wollen im allgemeinen etwa 8 12 mal in 24 Stunden angelegt werden. Auf diese Weise wird die Brust sehr wirkungsvoll zur Milchbildung angeregt, das Kind erhält möglichst viel wertvolles Kolostrum (die Vormilch bis zum Milcheinschuss) und der Milcheinschuss verläuft nicht so heftig. Wenn dein Kind korrekt angelegt ist, tut das Stillen nicht weh und Du bekommst keine wunden Brustwarzen. Achte also unbedingt auf die richtige Anlegetechnik! Ich werde dir jetzt noch einige Tipps geben, wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, falls deine Brustwarzen doch wieder wund werden sollten: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinander schichten und in der Mitte ein Loch rein schneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient. LLLiebe Grüße Biggi Welter Ist zusätzliche Flüssigkeit für gesunde, voll gestillte Baby notwendig? Denise Both Immer wieder wird stillenden Müttern gesagt, dass Muttermilch alleine für ihr Kind nicht ausreichend sei und sie unbedingt Tee oder Wasser zugeben müssten. Die für diese Empfehlung angeführten Gründe sind vielfältig, stehen jedoch im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen zur Stillförderung, die UNICEF und WHO im Rahmen ihrer Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus" veröffentlicht haben. Zusätzliche Gaben von Tee, Glukoselösung oder Wasser sind bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby, das ausschliesslich mit Muttermilch ernährt wird, nicht notwendig und können den Stillerfolg erheblich gefährden. Auch wenn unter unseren westlichen Verhältnissen nicht zu erwarten ist, dass das Kind durch verunreinigtes Wasser Schaden nimmt, so können sich zusätzliche Flüssigkeitsgaben bei einen Neugeborenen auf andere Weise auswirken. Zusätzlich gegebene Flüssigkeit füllt den Magen des Babys und verringert so sein Interesse am Gestilltwerden. Ein Baby, dessen Magen mit Tee gefüllt ist, erhält nicht genügend Kalorien. Tee und Glukoselösungen wirken sich störend auf das Stillen aus. Babys, die derartige Flüssigkeiten erhalten, neigen dazu, mehr an Gewicht zu verlieren als Babys, die ausschliesslich gestillt werden. Zusätzlich verabreichter Tee (oder Glukoselösung) trägt zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Untersuchungen haben ergeben, dass die Bilirubinwerte eines Babys um so höher liegen, je mehr Tee es in den ersten Lebenstagen erhalten hat. Das Mekonium (erster Stuhlgang) ist sehr bilirubinreich. Kolostrum hat eine abführende Wirkung und hilft dem Baby bei einer beschleunigten Ausscheidung des Mekoniums. Dadurch wird der Bilirubinwert niedrig gehalten. Zusätzlich gegebener Tee hingegen regt nicht zu Darmbewegungen an, verursacht eine Rückabsorption des Bilirubins in den Körper des Babys und trägt somit zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Auch während einer Phototherapie bei verstärkter Neugeborenengelbsucht sollte das Kind bevorzugt häufig Muttermilch statt Tee erhalten Wird Flüssigkeit mit einer Flasche gegeben, kann dies zu Stillproblemen, einer Schwächung der Saugfähigkeit oder Ablehnung der Brust führen. Ein Neugeborenes kann auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren. Eine Saugverwirrung kann zu gravierenden Stillproblemen führen. Auch bei heissem Wetter ist es nicht notwendig zusätzliche Flüssigkeit zu geben. Muttermilch genügt auch in dieser Situation als vollwertiges Nahrungsmittel und enthält genau das richtige Verhältnis von Flüssigkeit und Nahrung, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen. Wichtig ist jedoch, dass die Mutter das Baby nach Bedarf stillt, was bei heissem Wetter häufiger der Fall sein kann. Quellen: Mohrbacher und Stock: The Breastfeeding Answer Book, 1997 Lauwers und Shinskie: Counseling the Nursing Mother, 1999 Goldberg und Adams: Studie veröffentl. im Arch. Dis. Child, 1983 Sachdev, Krishna, Puri et al.: Zusätzliche Flüssigkeit für voll gestillte Kinder im Sommer in den Tropen, Lancet 1991
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