Frage: Milchbrei

Hallo, mein Sohn (6,5 Monate) bekommt seit 3 Wochen Mittags Beikost. Im moment isst er ca. 100g anschliessend wird er noch gestillt. Nun frag ich mich wie es weitergeht. Warte ich mit der nächsten Breimahlzeit bis er ein ganzes Gläschen schafft, oder kann ich nun mit dem nächsten Brei beginnen?Mach ich dann mit Milchbrei weiter? Wenn ja, geb ich den dann direkt vor dem schlafen gehen? Ich muss ihn aber immer zum einschlafen stillen. Könnte ich den Milchbrei mit normaler Milch anmachen?

Mitglied inaktiv - 06.08.2009, 22:06



Antwort auf: Milchbrei

Liebe luciaone, Ihr Sohn ist gerade erst sechs Monate alt und damit noch am Beginn der „Beikostkarriere“ und in dieser Zeit sollte der Begriff „BEI Kost“ wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Es bietet sich an, die Mahlzeiten für das Baby mit den Mahlzeiten der restlichen Familie zusammenzulegen, da das Ziel ja schließlich ein gemeinsames Essen am Familientisch ist. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Außer dem Menschen gibt es ja keine Spezies, die die Milch anderer Säugelebewesen zur Ernährung ihrer Nachkommen verwendet. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 06.08.2009



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Keine Milch/Milchbrei/Getränke - Was noch tun?

Hallo, ich habe bisher voll gestillt. Mein Kind ist nun 10 Monate alt. Seit dem 8. Monat, versuche ich verzweifelt Beikost einzuführen. Dazu gehört natürlich auch das trinken. Er verweigert Milchersatzpulver, trinkt auch nicht aus der Flasche. Auch abgepumpte Milch, trinkt er nicht aus Flasche, oder Tasse. Tee bzw. stilles Wasser geht nur tröpfche...


Milchbrei mag er nicht

Hallo Mein Sohn ist 7 Monate alt und bekommt mittags schon Gemüsebrei mit Fleisch. Nachmittags bzw zum schlafen bekam er jetzt schon 3-4 Wochen einen Grieß Getreide Brei mit Birne. Eine ganze Schale schafft er davon ohne Probleme. Ansonsten wird er gestillt. Er kommt alle 2 Stunden und Nachts trinkt er selber da er neben mir schläft. Also ...


P.S.: Milchbrei trotz Stillen?

Hallo noch mal, im Nachgang zu meinem vorherigen Beitrag noch eine Frage: Kann ich dem Kleinen auch ab und zu abends mal einen Milchbrei geben, auch wenn ich etwa 1 bis 1,5 Stunden später vorm Zubettgehen noch mal stille? Oder ist das dann zu viel Milch? Viele Grüße Claudia


8 Monate: morgens stillmahlzeit durch Flasche oder Milchbrei ersetzen?

Hallo zusammen, Ich stille meinen Sohn (8 Monate) nur noch morgens. Nun würde ich eigentlich gerne abstillen, da ich bald über das Wochenende weg bin! Er ist ein sehr guter Esser und bekommt neben Brei auch schon Brot zu den anderen Mahlzeiten. Morgens wird er leider sehr unregelmäßig wach zwischen 5 und halb 9 und wird dann gestillt und dana...


Baby wird gestillt trotzdem Milchbrei am abend?

Guten Tag! Mein kleiner 7 Monate alt bekommt seit mehr als einem Monat Mittagsbrei. Er ist ihn sehr gerne. Ich stille ihn noch. Nun meine Frage ich wollte als nächstes den Abendbrei einführen und habe mir dafür Milchbrei mit Grieß ausgesucht. Jetzt habe ich aber gelesen wenn sie gestillt werden keinen Milchbrei bekommen sollten. Stimmt das und wenn...


3. Brei, statt Milchbrei

Hallo, vielen Dank für die großartige Arbeit hier, ich konnte schon sehr viel mitnehmen durch dieses Forum. Mein Sohn wird in ein paar Tagen 8 Monate und wir würden den 3. Brei einführen wollen. Morgens kriegt er GOB, Mittags selbstgekocht und isst davon ca. 80-120 Gramm, manchmal mehr. Nach Plan käme jetzt abends der Milchbrei, aber da wir n...


Ist ein Milchbrei beim Stillen nötig?

Hallo! Meine Tochter ist jetzt 6 1/2 Monate und bekommt seit 1 Monat Mittags einen Gemüsebrei, seit 1 Woche auch mit Fleisch. Alles funktioniert sehr gut und sie isst brav und zeigt auch viel Interesse am Essen. Abgesehen vom Mittagsbrei wird sie noch voll gestillt. Manchmal bekommt sie Nachmittags ein paar Maisstangen als Snack. Jetz mei...


Milchbrei Morgens einführen?

Guten Tag, liebe Experten! Erstmal vielen Dank, dass Sie so unermüdlich hier Fragen beantworten. Toll, dass es so ein Forum gibt, wo man seine Gedanken loswerden kann! Mein Sohn (6,5 Monate) bekommt seit einigen Wochen Beikost und nimmt diese von Anfang an wirklich sehr gut an. Er isst derzeit vormittags (eher morgens) zwei Drittel eines Glases G...


Getreide-Wasser-Brei statt Milchbrei beim Stillen

Meine Tochter ist 6 Monate alt und bekommt seit einem Monat Mittagsbrei den sie sehr gerne (wenn auch noch nicht in riesigen Mengen) isst. Da sie abends am Tisch jammert da sie nichts zu essen bekommt würde ich gerne in den nächsten Tagen auch abends mit Brei anfangen. Ich habe gelesen dass ich auch milchfreien Brei füttern und danach einfach still...


8 Monate alte Tochter - Milchbrei statt Milch am Morgen?

Hallo. Da ich bald wieder arbeite, wollte ich, dass meine Tochter vormittags abgepumpte Muttermilch im Fläschchen bekommt. Nur leider verweigert sie das Fläschchen genauso wie die Milch vom Löffel oder aus einem Becher - egal ob der Papa oder ich sie füttern will. Auch Milchnahrung verweigert sie. Die weiteren Tipps hier aus dem Forum um ihr das...