Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin mit meinem 4 Monate alten Sohn in Spanien und habe hier ein paar Tage mit Salmonellen und hohem Fieber im Bett gelegen. In der Zeit hat der Kleine Milchfreie Spezialnahrung bekommen. Ich hatte nicht einen einzigen Milchstau oder pralle Brüste, daher habe ich während dr Zeit auch überhaupt nicht daran gedacht die Milch auszudrücken, um die Milchbildung in Gang zu halten. (habe leider keine Milchpumpe bei) Jetzt verweigert der Kleine die Brust und wenn ich die Brust ausdrücke kommen lediglich ein paar Tropfen. Ich bin ganz verzweifelt, so abprupt hatte ich mir das Abstillen ganz und gar nicht vorgestellt. Kann ich denn irgendwas machen, um die Milch wieder zu kriegen? Würde dem Kleinen wenigstens gerne abgepunpte Milch noch geben, bin aber zum Pumpen erst wieder in einer Woche in Deutschland... Liebe GrÚsse und danke für eine schnelle Antwort. Ich kann nur bis morgen früh ins Internet schauen. Vanrinia
Liebe Vanrinia, das klingt erst einmal eher nach einer Saugverwirrung. Ihr Sohn ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst (wieder) lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Sie sich sofort nach Ihrer Heimkehr an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Die Milch, die Sie nun zusätzlich geben, sollten Sie möglichst nicht mit der Flasche geben, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. Becher), damit Ihr Baby sich nicht ganz zur Flasche hin abstillt. Bis Sie eine Pumpe bekommen können, sollten Sie Milch ausstreichen. Hier eine Beschreibung der "Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. o Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. o Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein "C" bildet. o Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. o Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. o Die Finger nicht spreizen. o Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. o Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. o Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Sie sollten: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. o Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. o Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. o Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. o Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. o Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. o Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: o das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. o an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. o mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. Ich hoffe, die Tipps helfen Ihnen weiter! LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank fuer die schnelle Antwort. Das Ausstreichen mache ich jetzt seit zwei Tagen und die milchanregende Massage werde ich auch versuchen. In welchen zeitlichen Abstanenden und wie lange soll denn beides stattfinden? Nach wie vor habe ich das Problem, dass ich befuerchte, dass einfach sogut wie keine Milch mehr da ist. Beim Ausdruecken kommen immer nur ein paar Tropfen und die Brueste fuehlen sich durchgehend total wich an. Versiegt Milch tatsaechlich so schnell??? Bin total frustriert. Yaron (mein Sohn) hat in vier Wochen eine grosse Kopf- OP und ich wollte ihm eigentlich das Allerbeste dafuer mitgeben und nun DAS!!! Habe auch gerade extremen Haarausfall und bilde mir ein, dass liegt an dem krassen Hormonabfall nach Schwangerschaft und Abstillen :-( Habe Yaron heute mehrmals angelegt, als er noch nicht geweint hat vor Hunger und er hat nicht das geringste Interesse an der Brust gezeigt. Er Ist ziemlich stur. Ich weiss nicht, wie ich ihn dazu bewegen soll, an der Brustwarze zu saugen, wenn er sie nicht einmal in den Mund nimmt? Nun denn. Ich habe in Berlin eine sehr gute Hebamme, die leider gerade in Urlaub ist und die ich daher nicht erreiche. Aber empfiehl mir ruhig eine Stillberaterin, vermutlich ist diese noch mehr vom Fach. Meine Postleitzahl ist 10317. Ich befuerchte aber irgendwie, dass bis naechsten Dienstag kein Tropfen mehr aus der Brust kommt. Waere auch lieb, wenn du mir vielleicht ehrlich sagst, wenn ich mich deiner Meinung nach vom Stillen verabschieden sollte. Wie gesagt, es ist nichtmal wirklich Milch zum Ausstreichen da :-( Wenn du es schaffst zu antworten bis 10:00 Uhr kann ich es vielleicht noch lesen bevor wir innerhalb Spaniens nochmal verreisen, ansonsten wuensche ich ein schoenes Wochenende und in jedem Fall Danke fuer deine Tipps. Liebe Gruesse von Vanrinia mit Yaron
Liebe Vanrinia, Du solltest sooft ausstreichen, wie Du stillen würdest, am besten also alle zwei Stunden. Deine Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deiner Tochter ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. Keine Angst, das muss jetzt nicht das Ende eurer Stillbeziehung sein. Yaron ist sicherlich nicht stur, aber er KANN wohl nicht mehr an der Brust trinken, weil er das Trinken aus der Flasche nun gewöhnt ist. Lass wirklich alle Flaschen weg und gib deinem Kind die Milch mit dem Becher! Sobald Du zu Hause bist, kannst Du dich an Frau SANDOW Ulrike, Tel.: 030 - 44 73 32 31 Wenden, sie kann dir Tipps geben, wie Du die Milchmenge wieder steigern kannst. LLLiebe Grüße, Biggi
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