Mitglied inaktiv
Ich bin ziemlich verzweifelt. Meine Tochter ist nun 15 Wochen alt. Aber ich fange erst einmal ganz vorne zu erzählen an: Nach ihrer Geburth musst sie leider sofort auf die Intensivstation, so dass ich keine Möglichkeit hatte, sie sofot anzulegen. Daher dauerte es auch, bis die Milch überhaupt einschoss. Als ich sie nach einer Woche endlich zu Hause hatte, funktionierte es mit dem stillen. (leider fühlte ich mich dabei irgendwie unwohl und eingeängt) Nach ca. 2 Wochen schrie sie immer nach dem stillen. Meine Mutter, die ehrlich gesagt keine "Stillfan" ist meinte, sie würde nicht richtig satt. Also habe ich ihr ein Fläschen zubereitet. Das funktionierte anfangs auch sehr gut und so haben wir morgens und abends gestillt (wenn sie wollte und trank) und zwischendurch bekam meine Tochter die Flasche. Ich machte mir auch darüber keine weiteren Gedanken. Ich hatte mein Gewissen beruhigt, weil ich meine Tochter ja stillte und meine Hebamme meinte auch, dass sei so O.K. Da es ein erstes Kind ist, machte ich mir auch keine weiteren Sorgen. Schnell veränderte ich meine Beziehung zu meiner Tochter und wurde sicherer im Umgang mit ihr und dadurch auch selbstbewusster und das Stillen war für mich nicht mehr eine Belastung, sonder ich genoss die Zeit mit der Kleinen. Also beschloss ich, die Flaschen ganz weg zu lassen. Leider spielte meine Tochter da aber nicht mit. Seit ca. 1 Monat beginnt meine Tochter immer zu schreien, wenn ich sie anlegen möchte. Daher pumpe ich die Milch immer ab. Natürlich habe ich es immer weider versucht, aber sobald sie nur merkt, was ich vor habe fängt sie zu schreien an und ich muss natürlich dann auch immer heulen, weil ich es mir doch so wünschen würde. Ich habe auch angst, dass ich das Verhältnis zu ihr störe, wenn ich sie weiterhin gegen ihren willen versuche anzulegen oder kann man das bei so kleine Würmern nicht? Ich bitte daher um Ihre HIlfe, da ich mir einfach nicht sicher bin, wie und was ich nun machen soll. Bekomme ich auch meine recht große Tochter noch dazu, an der Brust zu trinken, oder soll ich besser abstillen. Ich bedanke mich schon einmal im Voraus bei Ihnen. Mir freundlichen Grüssen Miriam
Liebe Miriam, da ist ja leider einiges nicht so gelaufen wie es hätte sein sollen. Dennoch haben Sie eine reelle Chance Ihr Baby wieder an die Brust zu bekommen, doch dabei brauchen Sie die Unterstützung einer erfahrenen Stillberaterin vor Ort, ich kann Sie in so einer Situation nur aus der Ferne unterstützend begleiten. Ihre Tochter ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Sie muss erst wieder lernen, wie sie an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihr Baby anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Kind sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Eine Möglichkeit ein Kind an die Brust zu bringen ist das Brusternährungsset. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Elizabeth Hormann hat auch ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still Shop) erhältlich. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, schaue ich gerne nach, wo die nächstgelegene LLL Stillberaterin wohnt. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Es ist für mich schon sehr aufmunternt, dass noch die Möglichkeit besteht, dass es mit dem Stillen wieder funktionieren könnte. Meine Postleitzahl ist die 52351.
Kristina Wrede
Ruf doch mal bei Beate Hoffmann an, Tel. 024 46 - 91 10 37. Sie kann dir sicher sagen, wer in deiner Nähe ist. Lieben Gruß, Kristina
Ähnliche Fragen
Liebe Frau Welter, Meine Tochter (9wochen) meckert meine linke Brust an. Ich lege sie an, sie saugt ein-zwei Mal und dann lässt sie los streckt sich aus und meckert (sie weint nicht wirklich) ich setze sie wieder an und das spiel geht von vorne los. An der rechten Brust saugt sie ohne Probleme. Die rechte Brust ist etwas praller und die Milch spr ...
Hallo! Ich stille meinen fast 3 Monaten alten Sohn voll. Die ersten 6 Wochen hatten wir die typischen Anfangsprobleme und hatten seitdem kaum noch Probleme. Jetzt verweigert er aber plötzlich untertags häufig die linke Brust. Das hat er anfangs auch immer wieder gemacht, war aber oft einfach tagesabhängig. Wenn er sich anlegen lässt, dann nur, wen ...
Hallo, Ich bin in der 10ssw schwanger und seit einer Woche hat es angefangen dass mein Sohn plötzlich meine brust immer weniger wollte. Er ist heute 9 Monate alt geworden. Er isst schon 3 Mahlzeiten und nimmt auch weiterhin gut zu. Stuhlgang und volle windeln sind auch vorhanden. Ich vermute dass sich meine Milch aufgrund erneuter ss geändert hat ...
Ich bin so verwirrt und meine Tochter auch! Meine Tochter ist jetzt zwölf Monate alt und hat bis jetzt immer gut an der Brust getrunken, seit heute Mittag verweigert sie die Brust und trinkt die Milch nur aus der Flasche. Dass dumme ist nur dass sie bis jetzt nur an der Brust einschlafen kann und wenn sie diese nicht hat, dann sehr weint. Sie wacht ...
Guten Morgen, Letzten Samstag ist mein Sohn (vor ein paar Tagen 8 Monate alt geworden, wurde 6 Monate lang voll gestillt und bekommt mittlerweile 1 Brei (1 Mahlzeit) pro Tag) mit Fieber aufgewacht. Ich habe die nächsten Zähne vermutet, da diese bei uns wie Unkraut sprießen.. 6 hat er schon. Der kleine Mann hat Samstag und Sonntag noch normal getr ...
Hallo liebe Biggi, Ich muss leider etwas ausholen... Meine Tochter (5,5 Monate alt) hatte keinen einfachen Start und wir hatten leider eine extrem traumatische Geburt, die 5 Tage andauerte. Nach dem Kaiserschnitt bekam sie leider direkt nach der OP vom Krankenhaus Pre Nahrung per Flasche. Warum auch immer, sie hatte sogar überdurchschnittliches ...
Guten Morgen:) Meine Tochter ist am Samstag 1 Jahr alt geworden und möchte von jetzt auf gleich nicht mehr gestillt werden. Sie beißt mich und drückt mich weg. Grundsätzlich ist das für mich völlig in Ordnung. Ich finde es gut, dass sie den Zeitpunkt wählt. Wir lagen bis gestern eine Woche im RSV im Krankenhaus, da hat uns das stillen sehr gehol ...
Hallo Biggi, Meine Tochter ist 11,5 Monate alt und verweigert seit einigen Tagen die linke Brust. Sie reißt sofort den Kopf weg und fängt hysterisch an zu schreien, wenn ich sie andocken möchte, an der Rechten trinkt sie ohne Probleme. Auch wenn ich sie auf ihre linke Seite lege und ihr die linke Brust anbiete, nimmt sie diese nicht an. Kann ...
Liebe Biggi, meine Tochter (4monate) streikt bei der linken Brust. An dieser Seite wird nicht entspannt getrunken. Beim anlegen wird gemeckert und nach kurzem trinken wird meistens auch protestiert. Ich gebe ihr dann oft die rechte Brust, hier ist sie immer sehr entspannt. leider zieht sich das Problem jetzt schon 2 Monate hin, mal ist es et ...
Hallo Frau Welter, Schon von Geburt an, mit nur wenigen Tagen Ausnahme, bekommt meine Tochter sowohl die Brust als auch Pre Nahrung (auf Anraten der Hebamme da zu wenig Milch vorhanden trotz abpumpen und häufigem anlegen). Das Thema Trinken war schon immer problematisch, es gab immer wieder Phasen in denen sie kein Fläschchen oder keine Bru ...
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen