Mitglied inaktiv
Hallo, seit gestern verweigert meine Tochter nun endgültig die Brust. Sie nuckelte gestern Abend sowie heute morgen ein paar Mal, es kam nichts - und sie wollte nicht mehr, bzw suchte mit den Augen nach der Milchflasche. Aber mal kurz zur Erklärung: ich bin eigentlich überzeugte Stillmama und würde meine 1jährige Tochter schon gerne weiterstillen - abends und morgens. Aber es hat sich irgendwie der Fehlerteufel eingeschlichen und ich habte es nicht geschafft, den zu korrigieren. Ich habe den Fehler gemacht, ihr im Sommer (sie war ca 9-10 Monate alt, als es so heiß war, nachts zum Einschlafen noch Wasser per Fläschchen zu geben. Als wir dann ein paar Tage zu Besuch waren und ich ihr Abends und nachts ausnahmsweise Pre Milch gegeben habe, um auch mal etwas trinken zu können, war es "vorbei". Seitdem ging nichts mehr ohne abschließende Milchflasche... Über die letzten 3 Monate wurden die Stilleinheiten immer kürzer, obwohl ich sie immer abends zuerst anlegte, teilweise anfangs auch die Flasche verweigerte. Aber es half nichts, sie wollte partout nach dem Stillen noch die Flasche. Alle meine Versuche, sie wieder nur zu stillen, sind gescheitert. Bis vorgestern hatte ich sie abends aber machmal auch morgens noch gestillt. Gestillt heißt zwischen 1 Minute bis mehreren Minuten. Sie trank etwas aus der Brust, hörte dann von selbst auf, bäumte sich auf, wühlte im Arm und suchte mit den Augen nach der Flasche.... Dass ich im Sommer einfach zu bequem war und zu oft hintereinander die Flasche angeboten habe, so dass ihr das Stillen zu mühsam wurde, weiß ich jetzt. Ich würde schon noch gerne morgens und abends stillen. Andererseits ist es mir mittlerweile auch wichtig, dass mein Freund mal abends die Flasche geben kann und ich "frei" habe. Ich bin da sehr zwiegespalten, weil meine Tochter immer ewig zum Stillen gebraucht hat. Gibt es da noch einen Weg zurück oder eher nicht? Bin dankbar für Hilfe! LG Steffi
Liebe Steffi, dein Kind hat sich zur Flasche hin abgestillt und zieht diese nun vor. Wenn es dir wichtig ist, kannst Du versuchen, dein Kind wieder an die Brust zu bringen. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann endgültig zur Flasche hin abstillt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, danke für die rasche Antwort, heute Abend habe ich zwischenzeitlich meine Tochter wieder nur mit der Flasche ins Bett gebracht, werde aber Deine Tipps mal heute Nacht ausprobieren, wenn sie sich meldet. Meine Tochter wird aber über die Brust nicht mehr satt werden, sie hat sie nachts schon länger nicht mehr bekommen und sich ja auch abends nicht mehr daran satt getrunken. Obwohl sie von selbst aufhörte zu stillen. Was kann ich den tun, wenn sie die Brust ablehnt aber Hunger hat? Meine Brüste sind nicht übervoll und ich muss sie deswegen nicht leeren. Leider kann ich nicht ausstreichen und habe derzeit keine Pumpe zur Hand. Wie schnell stellt die Brust die Milchproduktion denn ein? Sollte ich mir eine Pumpe zulegen? Meine Tochter verlangt bereits seit ihrem 9 Monat tagsüber nicht bzw kaum noch nach der Brust. Sollte ich sie jetzt aber trotzdem tagsüber wieder anlegen?
Liebe Steffi, wenn dein Kind wieder an der Brust trinken soll, dann musst Du auf sämtliche künstliche Sauger verzichten. Du kannst die Milch mit einem Becher oder einer Tasse geben, vielleicht möchte dein Kind dann auch wieder mehr an die Brust. Um die Milchmenge wieder zu steigern, solltest Du abpumpen. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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