Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Mein Kleiner möchte nicht mehr die Brust!Was soll ich machen?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Mein Kleiner möchte nicht mehr die Brust!Was soll ich machen?

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Hallo, hab bis jetzt gestillt.Seit 3 Tagen möchte mein Kleiner 6 Monate nicht mehr die Brust.Ich tu schon abpumpen kommt schon wenig Milch raus von der einen Brust ca.10 ml und von der anderen ca.40 ml.Er will keine Folgemilch er will nicht die Muttermilch aus der Flasche.Er isst nur Mittags sein Gemüsebrei zwischen durch Nachmittags geb ich Ihm Früchtebrei und Abends kriegt er Milchbrei und das wars.Sonst will er nichts mehr.Er hat doch Hunger bis Mittags.Was soll ich bitte machen? Danke für die Antwort!


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Liebe denispapi, es ist sehr ungewöhnlich (auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen), dass sich ein Kind vor dem ersten Lebensjahr abstillt. Viel öfter jedoch kommt es vor, dass es vorübergehend in einen "Stillstreik" tritt. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Am besten rufst du mal bei einer Stillberaterin in deiner Nähe an, die dich persönlich beraten kann. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Dabei ist es natürlich gar nicht so einfach, die Milch zum Fließen zu bekommen. Wenn der Milchspendereflex nicht ausgelöst wird, kommt wenig heraus, auch wenn die Brust vielleicht genug bildet und das Baby direkt an der Brust genug Milch bekommen könnte. Wenn du in unseren Infobereich "Stillen - So klappt es" gehst, findest du links unten unter "Muttermilch auf Vorrat" Tipps zum Abpumpen, die dir weiterhelfen können. Dabei gewonnene Milch, aber auch Wasser, kannst du deinem Kleinen mit dem Teelöffel füttern. Denn wenn er überhaupt nicht trinkt, ist die größte Gefahr die, dass er zuwenig Flüssigkeit bekommt. Du kannst es natürlich auch gleich mit dem Becher oder einer Schnabeltasse versuchen... Schläft dein Sohn bei dir im Zimmer? Vielleicht magst du probieren, ihn in der Nacht mit zu dir ins Bett zu nehmen. Die meisten Kinder trinken nachts völlig problemlos, auch wenn es tagsüber nicht so gut klappt. Insgesamt erscheint es mir, als dass dein Kleiner schon ziemlich viel Beikost bekommt, dafür dass er erst 6 Monate alt ist. Wie oft hat er denn noch gestillt in 24 Stunden, bis er vor 3 Tagen nicht mehr an die Brust wollte? Lieben Gruß, Kristina


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