Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mein Kind will nicht essen

Frage: Mein Kind will nicht essen

NGonAir

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Hallo ihr Lieben, ich habe den Titel bewusst gewählt, aber das Buch habe ich leider noch nicht gelesen. Meine Tochter wird in 4Wochen ein Jahr und ich empfinde das was sie an fester Nahrung zu sich nimmt als zu gering. Momentan bekommt sie noch viel Muttermilch, in drei Wochen geht es aber dann in den Kindergarten, da wird sie esen müssen. Ihre gewichtskurve ist normal und ich denke auch ihr Gewicht. Dennoch habt ihr ja vielleicht noch einen Tipp: Nachts trinkt sie wenig und selten, meist geht der Tag so los: 6:00Milch weiterschlafen 8/9:00 aufstehen, dann Versuch eines Frühstücks: 3-5 mini Bissen Brot & 3-5 Bissen Obst (Banane, Erdbeere, Pfirsisch) 11:30 Versuch eines Mittags (die Selbe Menge wie beim Frühstück) Brei mag sie nicht, ich mache Nudeln oder Kartoffel. Sie ißt so wenig das es sich kaum lohnt für sie zu kochen. Geht denn schon Familientisch? 15:00 Snack (meist Obst denn das ist sie gut. 5 große Erdbeeren z.Bsp) 18:00 Abendbrot wieder wenig bis gar nichts. 19:00 Einschlafstillen, 22:00 Stillen und dann schläft sie im Grunde durch. Dazwischen stillen nach Bedarf (1-3mal über den Tag) Wie gesagt ihr Gewicht entspricht der Entwicklungskurve. Ich hatte aber gebofft das sie etwas weniger gestillt werden möchte über den Tag. Könnt ihr mir gelassenheit geben?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe NGonAir, wurde der Eisenwert des Kindes schon einmal kontrolliert? Kann Euer Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes und/oder schlecht gedeihendes Kind sein. Wenn das abgeklärt ist, kannst Du ganz beruhigt sein. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Im ersten Lebensjahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und viele Babys essen noch nicht viel feste Kost. Lass dich leiten von deiner Kleinen, sie WEISS genau, was sie braucht. Wenn sie nichts oder nur wenig essen mag, dann lass sie. Sonst erzeugst du nur einen Stress, der keinem von Euch gut tut. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". Sei getrost, dass sie solange du weiter stillst bekommt was sie braucht. Ganz sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich zitiere dir noch aus einem Artikel, den Denise Both IBCLC geschrieben hat: "Das am heißesten gehandelte Thema, wenn es um Mangelerscheinungen bei gestillten Kindern ist das Eisen. Stillende Frauen dürfen sich immer wieder anhören, dass Muttermilch ja nur wenig Eisen enthält und dass die Eisenspeicher des Kindes nur bis etwa sechs Monate ausreichen und dann sei es unabdingbar Beikost einzuführen, um einen Eisenmangel abzuwenden. Es stimmt, dass Muttermilch im Verhältnis zu Kuhmilch oder künstlicher Säuglingsnahrung nur wenig Eisen enthält, demgegenüber steht jedoch die bessere Bioverfügbarkeit des Muttermilcheisens für das Kind. Dennoch kann es zu einem Eisenmangel bei gestillten Kindern kommen. Besonders gefährdet dafür sind Frühgeborene, Kinder deren Mütter in der Schwangerschaft einen Eisenmangel hatten und Kinder, deutlich länger als sechs Monate jegliche feste Nahrung ablehnen. Man muss zwischen Eisenmangel und einer Eisenmangelanämie unterscheiden. Eisenmangel lässt sich nicht unbedingt an einem niedrigen Hämoglobinwert (Hb) erkennen. Es reicht also nicht, beim Kind regelmäßig den Hb zu bestimmen, um einen Eisenmangel auszuschließen, sondern es muss zusätzlich auch noch der Serum Ferritin Wert bestimmt werden. Ein Eisenmangel im Kindesalter kann wirklich schwer wiegende und vor allem nicht immer wieder behebbare Folgen für die geistige und körperliche Entwicklung haben und sollte deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Dazu kommt, dass sich ein unguter Kreislauf entwickeln kann, wenn das Kind erst mal in eine Mangelsituation geraten ist: Der Eisenmangel macht das Kind appetitlos, das Kind mag erst recht keine Beikost essen, der Eisenmangel verschärft sich. Deshalb ist es sinnvoll, dass bei einem Kind, das lange jegliche Beikost verweigert, Hämoglobin und Ferritin bestimmt werden, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls sich ein Mangel bestätigt. Der Pieks für die Blutuntersuchung ist weniger traumatisch für das Kind, als ein unentdeckter Eisenmangel. Eine vegetarische Ernährung ist übrigens nicht gleichzusetzen mit einer zu geringen Eisenzufuhr. Vegetarisch lebende Familien sollten jedoch unbedingt auf eine bewusste Zusammenstellung ihrer Ernährung achten, denn das Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wird nur zu 3 bis 8 Prozent verwertet, also deutlich weniger als das hämgebundene Eisen aus Fleisch, dessen Verwertbarkeit bei etwa 23 % liegt." Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach weiterhin immer wieder aus und gib deinem Kind noch etwas Zeit. LLLiebe Grüße, Biggi


TerrorKrümel87

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Ich bin absolut kein Experte und kann vielleicht auch noch lernen :) Allerdings muss ich sagen,dass meine beiden großen (Jetzt 6 und fast 4) sehr früh vom Tisch mitgegeben haben. Ich habe einfach für uns das gekocht,was die Kids auch essen sollten/wollten und sehr wenig bis gar nicht gewürzt.Das habe wir dann auf unseren Tellern gemacht und es war absolut kein Problem. So haben die beiden gesehen,dass wir nichts anderes essen als sie auch und sie hatten viel Spaß daran. Damit haben wir angefangen,als sie alleine im Hochstuhl sitzen konnten. Ich denke bei Junior 3 (jetzt 5 Monate) werde ich wieder genauso Verfahren :) Liebe Grüße :)


NGonAir

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Danke für deine antwort aber das hilft mir dahingehend noch nichtbweiter, ob es nicht etwas wenig ist was sie zu sich nimmt. Ich mache es im übrigen ganz ähnlich und Koche für mich und die kleine das selbe, ich würze es allerdings, bloß kein Salz! Wir versuchen jetzt schon seit bald 6Monaten das sie besser ißt.


NGonAir

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Danke Biggi das ist beruhigend. Ich spreche mal mit dem Arzt zwecks Zink und Eisen und versuche bei den wenigen Nahrungsmitteln darauf zu auchten das sie etwas Zink- und eisenhaltiges zu sich nimmt! Daaaanke


TerrorKrümel87

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Biggi sagte ja eben,dass alles gut ist,solange sie wächst und gedeiht. Dann kann es ja auch nicht zu wenig sein. Ich lese immer fleißig mit,und habe in anderen Beiträgen gelesen,dass es sogar Kinder gibt,die bis zu einem Jahr noch gar nichts an "festem" essen. Ich denke,da ist deine Maus schon auf einem guten Weg ist :) Wie Biggi sagte, lass alles kontrollieren und sie selbst entscheiden. solange sie wächst und zunimmt,ist alles okay.Denn dann bekommt sie ja auch dass,was sie brauch :)


NGonAir

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Ja Danke! Das allein hilft schon :*


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