Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

mehr Milch

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: mehr Milch

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Welter, nach drei Wochen KH darf mein Sohn an der Brust trinken und ich habe nur 20ml MIlch. Wie wird das mehr??? Den Rest bekommt er leider aus der Flasche. Ich hoffe, dass ihn das nicht irritiert. Er trinkt er an der Brust und dann kommt die Flasche.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Snoopy, die Milchmenge lässt sich nur durch vermehrte Simulation steigern. Sie brauchen nun dringend eine Stillberaterin vor Ort, die Ihnen gezielt weiterhilft. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ich gebe Ihnen jetzt einige allgemeine Tipps, zu Steigerung der Milchmenge, doch gleichzeitig sollten Sie sich unbedingt an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Sie und Ihr Baby im direkten Kontakt gezielt unterstützen kann. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihren Sohn zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag,  ich habe vor 1,5 Wochen entbunden. Leider habe ich nicht so viel Milch.  Mit Pumpe maximal 60ml.  Wie kann ich meine Milchproduktion erhöhen / anregen? Und:  manchmal ist meine Milch immernoch etwas gelblich und manchmal wiederum weiß. Womit hat das zu tun?  Kann ich diesen gelblichen Milch ohne bedenken meinem Baby geben oder l ...

Hallo Frau Welter , ich wende mich mit einem für mich aktuell sehr großes Problem an sie ..  Ich vermute zu viel Milch zu produzieren.. wie ich darauf komme ? Seit geraumer Zeit kann mein Sohn nicht mehr vernünftig an meiner Brust trinken .. er verschluckt sich ausnahmslos immer , er hustet und hustet und fängt letztendlich an zu weinen weil er ...

Hallo, ich habe Zwillinge wurden bei 37+2 geboren und sind jetzt fast 4 Wochen alt. Die erste Woche verbrachten sie komplett auf der Neo, wo sie aufgrund ihrer Trinkschwäche mit der Flasche mit Pre-Nahrung gefüttert wurden. An der Brust tranken sie gar nicht. Ich versuchte von Beginn an abzupumpen und gab Kolostrum, später Muttermilch, ebenfall ...

Liebe Biggi, Mein kleines Glück ist jetzt 16 Wochen alt und schon seit Beginn des stillens haben wir das Problem das ich zu viel Milch habe. Dies äußert sich vorallem daran dass meine Tochter beim stillen ständig an der Brust zieht und nach dem Milchspendereflex hörbar kaum nachkommt mit dem schlucken. Meist dauert unsere Stillzeit nur 5 Min ...

Liebe Biggi, bevor ich meine Frage stelle, möchte ich dir von ganzem Herzen danken. Ich habe dir vor einigen Monaten eine sehr verzweifelte Nachricht geschrieben. Ich hatte begonnen, ein Psychopharmakon zu nehmen und mir wurde vom Arzt gesagt, ich müsse abstillen. Zu dem Zeitpunkt war meine Tochter 10 Monate alt und weder meine Tochter noch ich ...

Hallo, mein Baby ist jz 3 Wochen alt ich stille habe aber das gefüll das Sie am Abend nicht satt wird weil Sie mindestens 2 Std an meiner Brust ist und ich Sie einfach nicht weg bekomme weil sie hunger hat dann hab ich ihr paar mal die Pre nahrung zugefüttert dann war Sie ruhig. Wenn ich Abends abpumpe schaff ich nach ewigem pumpen grad mal 30m ...

Hallo, mein Baby ist bald 9 Monate alt und stillt noch sehr viel. Dazu machen wir BLW, was jedoch nicht zum Sattwerden reicht.  Ich muss bald für 24 Stunden weg und das Baby muss bei Papa bleiben. Es trinkt ein wenig Wasser aus dem Becher zu den Mahlzeiten.   Abgepumpte Milch aus dem Becher, dem Glas oder dem Fläschchen wird komplett ...

Hallo, seit gestern stille ich meine 3 Wochen alte Tochter an der Brust voll und bis dahin hab ich die Milch abgepumpt und ihr gegeben. Wor waren heute beim Kidnerarzt und jetzt hat sie 60 gramm verloren. Geburtsgewicht: 3650 Entlassung: 3590 und heute 4060 Ist es normal, dass bei der Umstellung, die kleine Maus an Gewicht verloren hat? Mus ...

Hallo... jetzt muss ich wieder mal schreiben... Ich bin sehr traurig,  dass ich beide Geschwisterkinder nach dem erdten vollgestillten Kind ÜBERHAUPT nicht stillen konnte. Es können maximal 100ml sein, die je in 24h gebildet wurden. Das bestätigen Stillberater, Hebamme und Kinderarzt.   Was können Gründe dafür sein? Ich bin normalgewichtig, ...

Meine Tochter ist 7 Monate alt. Wir hätten gern ein weiteres Kind. Sie akzeptiert keine Flasche. Dadurch, dass ich bis auf den Mittagsbrei voll stille, mache ich mir Gedanken. Ich habe gehört, dass man die Milch in der Schwangerschaft oft verliert. Meine Befürchtung ist, dass dann gar nicht mehr klappt: weder Flasche noch das Stillen (dur ...