Mitglied inaktiv
Ich habe von meiner Frauenärztin das Medikament Methergin verschrieben bekommen. Laut Ärztin kann ich trotzdem weiterstillen, obwohl das Medikament in die Muttermilch übergeht. Wenn ich mir aber die Nebenwirkungen durchlese, mache ich mit Sorgen. Ich würde lieber für die 3 Tage, in denen ich das Medikament nehme nicht stillen und lieber Flaschennahrung geben. Um danach (nach Absetzen des Medikaments) weiterhin stillen zu können, würde ich die Muttermilch abpumpen (um weiterhin die Milchbildung anzuregen). Ist dies problemlos möglich? Was muss ich beachten? Gibt es Probleme bei meinem Baby, wenn es auf einmal für 3-4 Tage Flaschenmilch bekommt und danach wieder Muttermilch?
Liebe SarahN, es kann leider passieren, dass Ihr Baby sich in kürzester Zeit zur Flasche hin abstillt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Am besten wendet sich Ihre behandelnde Ärztin/Arzt an die Beratungsstelle für Embryotoxikologie in Berlin Tel.: 030 30308111. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Ich zitiere einmal zum Thema "Methergin" aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 7. Auflage 2006: Methylergometrin Erfahrungen. Unter Therapie mit 3 x 0,125 mg Methylergometrin (Methergin®) wurden in der Milch bis zu 1,1 (µg/l gemessen. Das sind maximal 0,16 (µg/kg Körpergewicht beim Säugling bzw. 3,1 % der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Ein negativer Einfluss auf die Milchproduktion ist aufgrund des Prolaktinantagonismus plausibel. Für die gestillten Säuglinge selbst scheint das Präparat in den weitaus meisten Fällen verträglich zu sein, Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass uns 15 Fallberichte mit ergotismusartigen Symptomen gestillter Kinder zugingen (insbesondere Unruhe, Erbrechen, Diarrhö). Dies ist angesichts des o.g. geringen Übergangs kaum erklärbar. Auch die Erfahrungen mit versehentlicher direkter Verabreichung von Methergin beim Neugeborenen aufgrund einer Medikamentenverwechselung im Kreißsaal sprechen gegen ein toxisches Risiko über die Muttermilch. In solchen Fällen wurden ergotismusartige toxische Symptome erst bei einer Menge beobachtet, die um das 150- bis 200fache über dem Transfer mit der Muttermilch liegt (Hoffmann-Walbeck 2001). Überempfindlichkeiten oder ein individuell höherer Übergang in die Muttermilch sind jedoch nicht auszuschließen. Zumindest von historischem Interesse sind in diesem Zusammenhang die schon vor 75 Jahren durchgeführten Untersuchungen zur pharmakologischen Wirksamkeil von Ergotaminrückständen in der Muttermilch (Fomina 1933). Empfehlung für die Praxis: Die einmalige parenterale Gabe von Methylergometrin im Kreißsaal ist offenbar unproblematisch für den gestillten Säugling und darf, falls indiziert durchgeführt werden. Eine orale mehrtägige oder gar wochenlange Behandlung mit Methylergometrin im Wochenbett ist in der modernen Geburtshilfe kaum noch indiziert. Generell ist bei diesem Wirkstoff zu bedenken, dass er der natürlichen Uterusinvolution entgegenwirkt, die durch eine durch das Stillen ausgelöste Prolaktinausschüttung vermittelt wird. Oxytozin fördert die Milchejektion und ist als medikamentöse Unterstützung der Uterusinvolution zu bevorzugen. Liegt ein triftiger Grund vor, protrahiert Methylergometrin zu verabreichen, erfordert dies keine Stilleinschränkung! Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
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