Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Medikament i.d. Stillzeit nicht empfehlenswert - dennoch nehmen?

Frage: Medikament i.d. Stillzeit nicht empfehlenswert - dennoch nehmen?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, meine "Überschrift" klingt sicher sehr verantwortunglos - bin ich aber nicht. Ich möchte mich nur informieren ob es möglich ist ein Medikament zu nehmen, die Milch (z.B. 3 Stunden oder mehr) nach der Einnahme abzupumpen und zu verwerfen. Es geht darum dass ich von Gallenkoliken geplagt werde. (Vererbt, deshalb leide ich schon mit 26.) Die vorletzte Kolik war so schlimm dass am liebsten sofort auf den OP-Tisch gesprungen wäre - sogar in meinem Wohnzimmer. Lt. meines behandelnden Hausarztes kann er mir nichts verschreiben. Ich müsste operriert werden. Da wir mit 10 Monaten noch 2-3 x stillen stillen dauert es wohl noch bis ich ins KH kann. Meine Mutter - ebenfalls leidend - hat mir nun 2 krampflösende Tabletten gegeben. Da ich vorgestern wieder ereilt wurde ist nun meine Frage ob ich die Tabletten nehmen kann und 8 Stunden nicht stille + Milch verwerfen? Oder bleiben trotz allem Rückstände in der Milch? (Ich meine, wir reden hier ja nicht von etwas zuviel Kaffee)! Oder sollte ich ganz die Finger davon lassen und weiter leiden? Vielen Dank für ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen Anja


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Anja, es gibt fast keine Situation, in der es kein stillverträgliches Medikament gibt! Manchmal muss ein Arzt/Ärztin etwas suchen und nachlesen, aber das kann durchaus von ihm/ihr erwartet werden. Wenn sich ein Arzt damit nicht auskennt, dann soll er das bitte schön zugeben und sich erkundigen, aber nicht sagen „Tja liebe Frau, dann müssen Sie halt leiden". Dazu gibt es zum einen Fachbücher (nicht die Rote Liste, denn die ist lediglich eine Sammlung der Beipackzettel). „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann und Schaefer ist im deutschsprachigen Raum das Standardwerk zu diesem Zweck. Im Zweifelsfall kann sich ein Arzt bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-30686-734 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Auch Operationen sind in der Stillzeit möglich. Sie wären nicht die erste Frau, der während der Stillzeit die Gallenblase entfernt wird, ohne dass die Frau das Stillen länger als für die eigentliche Zeit der OP unterbrochen hätte. Also: nicht stumm vor sich hin leiden und auch nicht auf eigene Faust irgendwelche Medikamente nehmen, sondern dem Arzt sagen, er solle sich informieren, wie Ihnen nun geholfen werden kann. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, Anja Du solltest Biggi den Namen des Medikamentes hier aufschreiben, dann kann sie in ihrem Fachbuch nachgucken, ob du das Medikament nehmen darfst. Der Eintrag in der Roten Liste allein ist nicht entscheidend, da sich Pharmahersteller und Ärzte dadurch nur gegen Regreßansprüche absichern wollen. Aktuelle Informationen können Ärzte und eventuelle auch du als Privatperson beim Embryonaltoxikologischen Institut telefonisch erfragen. Gib mal "Institut" o.ä. in den Suchlauf ein. LG Oda P.S.: Gute Besserung! P.S.S.: Wieso sollte eine Operation denn nicht während der Stillzeit möglich sein? Es gibt doch stillverträgliche Narkosemittel...?


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